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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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nicht mehr.
    »Wie Ihr wünscht … Eure Hoheit.«
    »Sie kommen!«, schrie einer der Milizionäre.
    Als Lyra sich umwandte, bekam sie gerade noch mit, wie die ersten Moyri die Brüstung überwanden und sich einen blutigen Weg durch die Bauern schlugen.
    Kurta zog sich etwas zurück, um weiter seinen Bogen einsetzen zu können. Vekal befand sich bereits im verbissenen Kampf mit mehreren Moyri. Seine Messer zuckten hierhin und dorthin und zertrennten auf ihrem Weg gleichermaßen Fleisch, Muskeln und Sehnen.
    Lyra packte ihr Schwert fester. »Für Varis!«, schrie sie, so laut sie konnte.
    Ein Schlachtruf, der von Hunderten von Kehlen aufgenommen wurde.
    Mit hoch erhobenem Schwert stürzte sie sich ins Getümmel. Miriam, Jonas, Feldwebel Marek und die geballte Macht von Erys folgten ihr.
    * * *
     
    Die Sonne hatte ihren Zenit bereits seit Stunden überschritten und die Schlacht tobte immer noch mit unverminderter Härte. Kilian und Logans Gegenangriff hatte den bedrohten Mauerabschnitt nach einem beinahe fünfstündigen blutigen Gemetzel zurückerobert.
    Doch sobald die Moyri von einem Mauerabschnitt gedrängt wurden, gelang es ihnen an anderer Stelle, Fuß zu fassen. Kurzzeitig hatten sie es sogar geschafft, einen der Türme zu erobern und die Standarte Coyle Polloks zu hissen.
    Nur ein schnell geführter Gegenangriff geführt von Graf Eskarlion höchstpersönlich hatte verhindert, dass die Moyri den Turm als Brückenkopf nutzen konnten, um weitere Truppen auf diesen Mauerabschnitt zu bringen.
    Der Turm war innerhalb von einer halben Stunde zurückerobert worden. Zu guter Letzt hatte Graf Eskarlion den Moyri, der den Angriff auf den Turm geführt hatte, mit seinem Schwert gefällt und die Standarte des verhassten Kriegsherrn unter jubelndem Gebrüll der Varis-Truppen in Brand gesteckt.
    Zu dem klirrenden Geräusch aufeinanderprallender Schwerter gesellte sich das rhythmische Hämmern eines Rammbocks, der gegen die Torflügel der äußeren Mauer geschleudert wurde. Die Verteidiger warfen alles gegen die anstürmenden Horden, was ihnen zur Verfügung stand. Steine zertrümmerten Köpfe und Knochen, siedendes Öl verbrühte Hunderte von Moyri. Die Varis forderten dem Gegner einen hohen Blutzoll ab, ohne dass dieser einen nennenswerten Vorteil verbuchen konnte.
    Kilian parierte einen Schwerthieb, wirbelte um die eigene Achse und schnitt dem Moyri rückhändig die Kehle durch. Sein Arm fühlte sich taub an. Der unaufhörliche Gebrauch seines Schwertes forderte langsam, aber sicher seinen Tribut.
    Insgeheim beneidete er Logan. Der Kopfgeldjäger wich die ganze Zeit über nicht von seiner Seite und schützte den Rücken des Söldneranführers.
    Logan war einfach atemberaubend. Trotz seines relativ fortgeschrittenen Alters bewegte sich der Mann mit einer schon schwindelerregenden Eleganz. Seine Fähigkeiten im Kampf grenzten an Kunstfertigkeit. Die beiden Kurzschwerter zuckten nur als undeutliche Schemen erkennbar durch die Luft, doch jedes Mal, wenn sie auf Fleisch trafen, beendeten sie ein Moyri-Leben.
    Kilian fragte sich, wie es wohl Lyra und den anderen auf der Ostmauer ergehen mochte. Sie hatten Berichte erhalten, dass dort ebenfalls ein Angriff im Gange war. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als jetzt dort zu sein. Doch ihm blieb keine Zeit, lange darüber nachzudenken, denn weitere Moyri strömten über die Mauer.
    * * *
     
    Kurta legte seinen Bogen beiseite und nahm sich die Axt aus den Händen eines toten Milizionärs. Er schwang die unhandliche Waffe in einem Halbkreis und holte einen Moyri von den Füßen. Einem zweiten, der gerade über die Brüstung kletterte, schlug er die Hand ab, mit der sich dieser an der Mauer festhielt. Der Mann stürzte schreiend in die Tiefe.
    Lyra zog einem Angreifer das Schwert über das ganze Gesicht und blendete ihn damit. Der Moyri schrie auf und Lyra beendete dessen Qualen schnell und sauber.
    Vekal blutete aus einer Vielzahl kleinerer Wunden, die über seinem ganzen Oberkörper verteilt waren. Der Messerkämpfer hatte inzwischen fast die Hälfte seiner Klingen verloren. Sie steckten allesamt in Moyri-Leichen oder waren in den Wunden der Moyri abgebrochen, schartig und stumpf vom vielen Gebrauch.
    Miriam bewies, was für eine gute Schülerin Faris Lenards sie gewesen war. Sie erwies sich als durchaus begabte Schwertkämpferin und tötete gerade ihren achten Moyri an diesem Tag. Lyra wischte sich mit einer Hand Blut und Schweiß aus dem Gesicht. Der Angriff ebbte einfach

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