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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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jetzt noch hier.«
    »Darian hat recht«, wehrte Kilian sofort ab. »Es ist nicht deine Schuld.«
    »Aber …«, begehrte Kurta auf.
    »Genug davon. Vorwürfe und Selbstmitleid helfen niemandem. Unser oberstes Ziel muss es jetzt sein, Jonas zu finden.«
    »Kilian?«, mischte sich Lyra zaghaft ein. Kilian sah sie über die Schulter auffordernd an, ohne sich ganz zu ihr umzudrehen.
    »Es tut mir sehr leid«, fuhr sie fort. »Aber vielleicht ist er … vielleicht ist er …«
    »Tot?«, beendete er den Satz für sie und drehte sich jetzt doch um.
    Anstatt zu antworten, nickte sie nur.
    »Unwahrscheinlich«, konterte er. »Warum ihn umbringen und seine Leiche dann mitschleppen? Hätte jemand seinen Tod gewollt, dann hätten wir mehr gefunden als nur ein paar Blutflecken.«
    »Das kannst du nicht sicher wissen.«
    »Und was schlägst du also vor, dass wir tun sollen?«
    »Sofort aufbrechen.«
    Darian, Kurta, Vekal und Kilian sahen sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Silas hielt seine Miene sorgsam neutral, nichtsdestoweniger war sich Kilian absolut sicher, dass auch der Barde nicht ohne ihren Kameraden aufbrechen wollte. Jonas zurückzulassen, war schlichtweg unvorstellbar.
    »Wir gehen auf keinen Fall ohne ihn«, stellte er fest. Seine Stimme stellte seine Haltung klar und duldete keinen Widerspruch.
    Lyra sah sich Hilfe suchend nach Faris um, der nur kurz die Achseln zuckte. Es war eine minimale Bewegung, die Kilian mit Sicherheit entgangen wäre, wenn er nicht gerade in diesem Moment den alten Mann eingehend gemustert hätte. Außerdem bemerkte er, dass zwischen den beiden etwas vorging, etwas, von dem sie nicht wollten, dass es einer der Söldner wusste. Sie führten mit den Augen eine stumme Zwiesprache. Kilian notierte in Gedanken diese Beobachtung, um Lyra später darauf anzusprechen. Im Moment gab es Wichtigeres zu erledigen.
    »Silas und Kurta, ihr beide bleibt bei Lyra und ihrer Gruppe. Darian, Vekal und ich werden Jonas suchen gehen.«
    »Das ist doch zwecklos!«, wetterte Lyra immer noch dagegen. »Wo wollt ihr ihn denn suchen? Wir sollten so schnell wie möglich so viel Distanz zwischen uns und diesen Ort bringen, wie wir können.«
    »Vergiss es!«, giftete Kilian sie an.
    »Vor Kurzem hast du mir noch erklärt, dass es so etwas wie Anstand in der Welt nicht gibt.«
    »Ich habe dir aber auch eindeutig gesagt, dass ich alles für jedes Mitglied meiner Truppe tun würde. Und wenn ich mich recht entsinne, dann wolltest du mich davon überzeugen, dass ich mich irre. Und jetzt soll ich Jonas zurücklassen bei Gott weiß wem? Das kannst du nicht ernst meinen.«
    »Es wäre aber ein Fehler, unsere Gruppe zu trennen. Was ist, wenn wir angegriffen werden, während ihr weg seid? Ihr wisst doch nicht mal, wie viele es sind.«
    »Ich habe nur Fußspuren von einem einzigen Mann gefunden«, erklärte Darian und deutete auf den Boden, wo sich Stiefelabdrücke tief ins aufgeweichte Holz gegraben hatten.
    »Ja«, schloss sich Vekal an. »Aber er muss gut sein, wenn er Jonas überwältigt hat, bevor er überhaupt sein Schwert ziehen konnte.«
    »Da hörst du es. Wenn dieser ominöse Angreifer so gefährlich ist, dann sollten wir so schnell wie möglich aufbrechen. Bitte, Kilian. Denk wenigstens an die Kinder.«
    »Tut mir leid. Ich lasse Jonas nicht zurück. Auf keinen Fall. Aber mach dir keine Sorgen. Gestern hat er uns überrascht. Das wird ihm heute nicht gelingen.«
    Sie tauschte einen undeutbaren Blick mit Faris. Dieser schüttelte leicht den Kopf. Wieder eine kaum wahrnehmbare Bewegung. Langsam fragte sich Kilian wirklich, was hier vor sich ging. Aber zumindest fügte sie sich und sprach sich nicht mehr gegen eine Suchaktion aus.
    »Packt zusammen, was ihr braucht«, wandte sich Kilian an Darian und Vekal, die sofort aus dem Zimmer stürmten.
    »Kilian …«, setzte Kurta zerknirscht an.
    »Keine Sorge. Wir holen ihn zurück.«
    * * *
     
    Kilian zog sich in sein Zimmer zurück, wusch sich eilig und zog ein frisches Hemd an. Die Sorge um den jungen Jonas verdrängte jegliches andere Gefühl. Sein Kopf war so klar wie lange nicht mehr. Jede noch so kleine Spur der Benommenheit war verschwunden. Adrenalin pumpte mit wütenden Herzschlägen durch seine Adern. Jemand hatte es gewagt, seine Familie anzugreifen, die einzigen Menschen auf der ganzen Welt, die ihm etwas bedeuteten. Jemand würde dafür büßen. Sollte Jonas etwas passiert sein, dann gnade Gott dem Entführer.
    Als er zurück in die Wirtshalle kam,

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