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Sofies Welt - Roman über die Geschichte der Philosophie

Sofies Welt - Roman über die Geschichte der Philosophie

Titel: Sofies Welt - Roman über die Geschichte der Philosophie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Namensgleichheit noch einen anderen Zusammenhang geben konnte?
    Berkeley war also ein Philosoph, der die Existenz einer materiellen Welt außerhalb des menschlichen Bewusstseins geleugnet hatte. Man konnte viele seltsame Behauptungen aufstellen. Aber es war auch nicht immer leicht, solche Behauptungen zu entkräften. Auf Sofies Welt traf diese Beschreibung ganz gut zu. Ihre »sinnlichen Empfindungen« wurden ja von Hildes Vater hervorgerufen.
    Sie würde wohl mehr erfahren, wenn sie weiterlas. Hilde blickte vom Ordner auf und lachte, als sie las, wie Sofie das Spiegelbild eines Mädchens sah, das mit beiden Augen zwinkerte. »Das Mädchen im Spiegel schien Sofie zuzuzwinkern. Sie schien sagen zu wollen: Ich sehe dich, Sofie. Ich bin hier auf der anderen Seite.«
    Dort fand sie auch die grüne Brieftasche – mit Geld und allem anderen! Wie war die bloß dort gelandet?
    Quatsch! Für ein oder zwei Sekunden hatte Hilde geglaubt, dass Sofie die Brieftasche wirklich gefunden hatte. Aber auch danach versuchte sie mitzuerleben, wie alles von Sofie aus gesehen wirken musste. Bestimmt sehr unergründlich und geheimnisvoll.
    Zum ersten Mal verspürte Hilde den heißen Wunsch, Sofie von Angesicht zu Angesicht kennen zu lernen. Sie hätte gerne einmal mit ihr darüber geredet, wie alles zusammenhing.
    Aber jetzt musste Sofie machen, dass sie aus der Hütte kam, wenn sie nicht auf frischer Tat ertappt werden wollte. Das Boot trieb natürlich auf dem See. Musste er ihr doch wirklich diese alte Geschichte mit dem Ruderboot aufs Brot schmieren!
    Hilde trank einen Schluck Limonade und biss in ein Brötchen mit Krabbensalat, während sie über den »Mann der Ordnung«, Aristoteles, las, der Platons Ideenlehre kritisiert hatte.
    Aristoteles wies darauf hin, dass nichts im Bewusstsein existiert, was nicht zuvor in den Sinnen existiert hat. Platon hätte sagen können, dass es nichts in der Natur gibt, was nicht zuerst in der Ideenwelt existiert hat. Auf diese Weise habe Platon die Anzahl der Dinge verdoppelt, meinte Aristoteles.
    Hilde hatte wirklich nicht gewusst, dass Aristoteles das Spiel »Pflanzenreich, Tierreich, Mineralreich« erfunden hatte.
    Aristoteles wollte also im Mädchenzimmer der Natur gründlich aufräumen. Er versuchte nachzuweisen, dass alle Dinge in der Natur zu verschiedenen Gruppen und Untergruppen gehören.
    Als sie über Aristoteles’ Frauenbild las, war sie gleichzeitig erstaunt und irritiert. Dass jemand so ein fähiger Philosoph sein konnte – und gleichzeitig ein Vollidiot!
    Sofie ließ sich von Aristoteles dazu inspirieren, ihr eigenes »Mädchenzimmer« aufzuräumen. Und dort – mitten im ganzen Chaos fand sie den weißen Kniestrumpf, der vor einem Monat aus Hildes Kleiderschrank verschwunden war. Sofie heftete alle Briefe, die Alberto ihr geschrieben hatte, in einen Ordner. »Jetzt hatte sie schon über fünfzig Seiten.« Hilde ihrerseits war bei Seite 178 angekommen, aber sie musste neben Alberto Knox’ vielen philosophischen Briefen ja auch noch Sofies ganze Geschichte lesen.
    Das nächste Kapitel hieß »Der Hellenismus«. Als Erstes in diesem Kapitel fand Sofie eine Postkarte mit dem Bild eines UN-Jeeps. Die Postkarte war am 15. Juni vom UN-Regiment abgestempelt. Noch so eine »Karte« an Hilde, die ihr Vater in den Ordner geklebt hatte, statt sie mit der Post zu schicken.
    Liebe Hilde! Ich gehe davon aus, dass du immer noch deinen fünfzehnten Geburtstag feierst. Oder ist schon der Tag danach? Naja, es spielt kaum eine Rolle, wie lange das Geschenk vorhält. In gewisser Hinsicht wirst du ja dein ganzes Leben lang etwas davon haben. Aber ich gratuliere dir eben noch einmal. Jetzt verstehst du vielleicht, warum ich die Karte an Sofie schicke. Ich bin sicher, dass sie sie an dich weiterreichen wird.
    PS. Mama hat mir erzählt, dass du deine Brieftasche verloren hast. Ich verspreche dir, dir die 150 Kronen zu ersetzen. Einen neuen Schülerausweis bekommst du sicher in der Schule, ehe sie für den Sommer dichtmacht.
    Liebe Grüße, Papa
    Gar nicht schlecht, fand Hilde, damit war sie um 150 Kronen reicher. Er meinte wohl, ein selbst gemachtes Geschenk wäre nicht genug.
    Es stellte sich heraus, dass der 15.6. auch Sofies Geburtstag war. Aber Sofies Kalender zeigte noch immer die erste Maihälfte an. Sicher hatte damals Hildes Vater gerade dieses Kapitel geschrieben und die »Geburtstagskarte« vordatiert.
    Während die arme Sofie zum Supermarkt stürzte, wo Jorunn auf sie wartete.
    Wer war Hilde? Wie

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