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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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sagte Wyatt schnell. »Sie könnten denken, wir wollten flüchten, und uns hinein verfolgen – wir wollen doch nicht die anderen in etwas hineinziehen.«
    Dawson raffte sich zusammen und gab sich dann lässig. Wyatt sah die vier Polizisten auf sie zukommen. Sie schienen es nicht eilig zu haben, und im Augenblick wunderte er sich darüber. Als sie auf ihrer Höhe angekommen waren, drehte sich einer um und fragte: »Blanc, was tun Sie hier?«
    »Ich glaube, ein Dieb wollte meinen Wagen stehlen.«
    Der Polizist zeigte. »Dieser Mann?«
    Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein, ein anderer Mann. Dies hier ist mein Freund.«
    »Wo wohnen Sie?«
    Wyatt zeigte auf das Hotel. »Im Imperiale.«
    »Ein reicher Mann«, bemerkte der Polizist. »Und Ihr Freund?«
    »Auch im Hotel.«
    Dawson zupfte an Wyatts Ärmel. »Was geht in Teufels Namen hier vor?«
    »Was sagt Ihr Freund?« fragte der Polizist.
    »Er versteht die Sprache nicht«, sagte Wyatt. »Er fragte mich, was Sie gesagt haben.«
    Der Polizist lachte. »Wir haben also dasselbe gefragt.« Er sah sie scharf an. »Es ist keine gute Zeit, auf der Straße zu sein, Blanc. Sie würden gut daran tun, in Ihrem reichen Hotel zu bleiben.«
    Er wandte sich um, und Wyatt atmete erleichtert auf, aber einer der anderen murmelte etwas, und er drehte sich wieder um. »In welches Land gehören Sie?« fragte er.
    »Man würde mich einen Engländer nennen«, sagte Wyatt, »aber ich komme von Grenada. Mein Freund ist Amerikaner.«
    »Ein Amerikaner!« Der Polizist spuckte aus. »Aber Sie sind Engländer – kennen Sie einen Engländer namens Manning?«
    Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein.« Der Name kam ihm irgendwie bekannt vor, aber er konnte ihn in keinen Zusammenhang bringen.
    »Oder Fuller?«
    Da funkte etwas bei ihm. »Ich glaube, ich habe von ihnen gehört«, sagte Wyatt. »Wohnen sie nicht an der Nordküste?«
    »Haben Sie sie einmal getroffen?«
    »Ich habe sie nie in meinem Leben gesehen«, sagte Wyatt wahrheitsgemäß.
    Einer der anderen Polizisten trat vor und zeigte auf Wyatt. »Dieser Mann arbeitet für die Amerikaner auf Cap Sarrat.«
    »Ah, Engländer; Sie sagten mir, Sie wohnten im Hotel. Warum haben Sie gelogen?«
    »Ich habe nicht gelogen«, sagte Wyatt. »Ich bin heute abend hier eingezogen; es ist nicht möglich, nach Cap Sarrat zu kommen – das wissen Sie wohl.«
    Der Mann schien nicht überzeugt zu sein. »Und Sie bleiben bei Ihrer Behauptung, Fuller und Manning nicht zu kennen?«
    »Ich kenne sie nicht«, sagte Wyatt geduldig.
    Der Polizist sagte abrupt: »Tut mir leid, Blanc, ich muß Sie durchsuchen.« Er gab seinen Kollegen einen Wink, und sie traten vor.
    »He!« rief Dawson erschrocken. »Was machen diese Idioten?«
    »Halten Sie still!« knirschte Wyatt. »Sie wollen uns durchsuchen. Lassen Sie sie – je schneller es vorbei ist, desto besser.«
    Zum zweitenmal an diesem Tag mußte er eine rauhe Durchsuchung über sich ergehen lassen, aber diesmal war sie gründlicher. Die Palastwache hatte nach Waffen gesucht, aber diese Männer interessierten sich für mehr als das. Sämtliche Taschen Wyatts wurden ausgeleert, und der Inhalt wurde dem dienstältesten Polizisten ausgehändigt.
    Er ging mit Interesse Wyatts Brieftasche durch und prüfte alles gründlich. »Es stimmt, daß Sie auf Cap Sarrat arbeiten«, sagte er. »Sie haben einen amerikanischen Passierschein. Welche militärischen Aufgaben erfüllen Sie dort?«
    »Keine«, sagte Wyatt. »Ich bin ein ziviler Wissenschaftler, der von der britischen Regierung hierhergeschickt wurde. Meine Arbeit hat mit dem Wetter zu tun.«
    Der Polizist lächelte. »Oder sind Sie vielleicht ein amerikanischer Spion?«
    »Unsinn!«
    »Ihr Freund ist Amerikaner. Wir müssen auch ihn durchsuchen.«
    Sie legten ihre Hände an Dawson, und er wehrte sich. »Nehmt eure dreckigen Pfoten von mir weg, ihr verdammten schwarzen Schweine!« schrie er. Die Worte bedeuteten wenig für den Mann, der ihn durchsuchte, wohl aber der Ton. Ein Revolver sprang wie durch Zauberei in seine Hand, und Dawson sah die Mündung.
    »Sie verdammter Narr!« sagte Wyatt. »Halten Sie still und lassen Sie sich durchsuchen! Sie werden uns laufenlassen, wenn sie nichts finden.«
    Er bedauerte fast, es gesagt zu haben, als der Polizist, der Dawson durchsuchte, einen Triumphschrei ausstieß und eine Pistole aus einem unter Dawsons Jacke verborgenen Halfter zog. Sein Vorgesetzter sagte: »Ah, wir haben bewaffnete Amerikaner um diese Zeit in den Straßen von St.

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