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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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glaube an Wyatts Sturm, und wir werden verflixt schnell etwas unternehmen müssen.«
    »Was können wir wegen des Hurrikans tun?«
    »Ich meine, wir müssen uns selbst in Sicherheit bringen«, sagte Causton. »Hören Sie, Julie; Wyatts unmittelbarer Vorgesetzter glaubte ihm nicht, und Serrurier glaubte ihm nicht. Er hat getan, was er konnte, und wir können auch nicht mehr tun. Und wenn Sie glauben, ich will mitten in einem Bürgerkrieg mit einem Plakat mit der Aufschrift ›Denke an dein Ende!‹ herumlaufen, täuschen Sie sich.«
    Julie schüttelte den Kopf. »Ich weiß«, sagte sie. »Aber da wohnen sechzigtausend wehrlose Menschen in St. Pierre – es ist schrecklich.«
    »Schrecklich ist auch der Bürgerkrieg«, sagte Causton ernst. »Aber wir können nicht mehr tun als uns selbst retten – und auch das wird nicht einfach sein.« Er zog eine Karte aus seiner Jackentasche und breitete sie auf dem Bett aus. »Ich hätte es gern gesehen, wenn Rawsthorne schon gestern abend abfahrtbereit gewesen wäre, aber er sagte, er müßte erst noch einmal zum Konsulat zurück. Ich vermute, daß sogar ein kleiner Konsul Geheimschlüssel verbrennen muß, oder was sie sonst tun, wenn man am Vorabend einer Krise Rauch aus dem Botschaftsschornsteinen aufsteigen sieht. Wie spät ist es?«
    »Gleich 'alb acht«, sagte Eumenides.
    »Er sagte, er wollte um acht hier sein, aber er wird wahrscheinlich später kommen. Keiner von uns rechnete damit, daß Favel so schnell sein würde – ich bezweifle, ob Serrurier damit rechnete. Rawsthorne wird vielleicht aufgehalten, sogar mit einer Diplomatennummer am Wagen. Der verdammte Idiot, Dawson«, sagte er. »Wenn er nicht alles verpfuscht hätte, wären wir schon vor Stunden in Wyatts Wagen abgefahren.«
    Er sah auf die Karte. »Wyatt sagte, wir müßten eine Stelle über der Dreißigmeterlinie an einem Nordhang suchen. Diese verdammte Karte hat keine Höhenkonturen. Eumenides, können Sie mir hier helfen?«
    Der Grieche sah Causton über die Schulter. »Dort«, sagte er und legte seinen Finger auf die Karte.
    »Das ist gewiß ein netter Platz«, gab Causton zu, »aber wir müßten zwei feindliche Armeen passieren, um dorthin zu kommen. Nein, wir werden in der einen oder der anderen Richtung der Küste folgen müssen und uns dann landeinwärts wenden, um Höhe zu gewinnen.« Sein Finger fuhr die Küstenstraße entlang. »Ich glaube, es hat keinen Zweck, nach Westen, in Richtung auf Cap Sarrat, zu fahren. Da liegen Einheiten der Regierungstruppen, und das Gelände ist ziemlich flach, soweit ich mich erinnere. Der Zivilflughafen liegt dort, und Favel wird vielleicht versuchen, ihn zu nehmen. Die Gegend wird vielleicht ziemlich ungesund sein. Wir werden also in die andere Richtung fahren müssen. Wie sieht es an dieser Straße aus, Eumenides? Dieser Straße nach Osten?«
    »Die Straße geht 'och«, sagte Eumenides. »Da ist … da ist …« Er schnippte ärgerlich mit den Fingern. »Es fällt von Straße auf Meer.«
    »Da ist eine Steilküste hier?« fragte Causton, und der Grieche nickte. »Genau, was wir brauchen«, sagte Causton befriedigt. »Wie sieht die Gegend weiter landeinwärts aus – sagen wir, hier?«
    Eumenides bewegte seine Hand ausdrucksvoll auf und ab. »Berge.«
    »Dann sind wir da richtig«, sagte Causton. »Aber Sie sollten es lieber mit Rawsthorne noch einmal besprechen, wenn er kommt.«
    »Was ist mit Ihnen?« fragte Julie. »Wohin wollen Sie?«
    »Jemand muß die Lage erkunden«, sagte Causton. »Wir müssen herausfinden, ob es praktisch möglich ist, in diese Richtung zu fahren. Ich will mich im Ostteil der Stadt umsehen. Für einen einzelnen Mann ist es sicher genug.« Er stand auf und ging zum Fenster. »Es sind jetzt genug Zivilisten unterwegs; die Polizei ist nicht imstande gewesen, sie alle in ihren Häusern zu halten. Da müßte ich durchkommen.«
    »Mit weißer Haut?«
    »Hm«, machte Causton. »Das ist ein Gedanke.« Er ging zu seiner Reisetasche und zog den Reißverschluß auf. »Ein klein wenig hiervon dürfte dem abhelfen.« Er betrachtete angeekelt die Dose mit brauner Schuhcreme in seiner Hand. »Würden Sie sie auftragen, Julie? Nur einen Hauch – es gibt genug hellhäutige Neger hier, und ich möchte nicht aussehen wie ein angemalter Negersänger.« Julie schmierte etwas von der Schuhcreme auf sein Gesicht. Er sagte: »Vergessen Sie den Nacken nicht! Das ist wichtig. Es ist nicht so sehr eine Maske wie vielmehr eine Täuschung; es genügt, die Haut

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