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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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noch Schwüre rückgängig machen lassen. «
    » Ich wünschte, es wäre anders. «
    » In dieser Nacht, in diesem Moment … wünsche ich das auch. «
    Diesmal riss sie den Kopf herum. » Vielleicht gibt es einen Weg … «
    Er legte ihr sacht eine Fingerspitze auf den Mund und brachte sie zum Schweigen.
    Und als sein Blick auf ihre Lippen fiel, entrang sich ihm ein fast unhörbares Knurren … doch er unterbrach sich, als wollte er sie nicht belasten oder womöglich ängstigen.
    » Ihr erscheint mir im Traum « , murmelte er. » Tag für Tag. Euer Duft, Eure Stimme, Eure Augen … dieser Mund. «
    Er strich mit rauem Daumen über ihre Unterlippe.
    Layla schloss die Augen und schmiegte sich in seine Hand, denn mehr würde sie nie von ihm bekommen, das war ihr klar. Sie gehörten verfeindeten Lagern an, und obwohl sie keine Einzelheiten kannte, hatte sie im Haus genug gehört und wusste daher, dass er recht hatte.
    Er konnte seine Tat nicht rückgängig machen.
    Und deshalb würden sie ihn töten.
    » Ich kann nicht glauben, dass ich Euch berühren darf. « Seine Stimme klang heiser. » Daran werde ich mich immer erinnern. «
    Tränen brannten in ihren Augen. Liebste Jungfrau der Schrift, ihr Leben lang hatte sie auf einen solchen Moment gewartet …
    » Weint nicht. « Sein Daumen wanderte zu ihrer Wange. » Schöne Frau von Wert, so weint doch nicht. «
    Hätte ihr jemand gesagt, dass ein grobschlächtiger Kerl wie er zu solchem Mitgefühl imstande war, sie hätte es nicht geglaubt. Doch so war es. In ihrer Gegenwart war er es.
    » Ich werde nun gehen « , sagte er ganz unerwartet.
    Instinktiv wollte sie ihn zur Vorsicht mahnen … doch damit hätte sie Wrath’ Feind Glück gewünscht.
    » Liebste Auserwählte, lasst Euch sagen: Solltet Ihr mich jemals brauchen, bin ich für Euch da. «
    Er zog etwas aus der Tasche – ein Handy. Er drehte es ihr hin und ließ das Display durch Tastendruck aufleuchten. » Könnt Ihr diese Nummer lesen? «
    Layla blinzelte heftig und mühte sich, scharf zu sehen. » Ja, das kann ich. «
    » Das ist meine Nummer. Ihr wisst, wie Ihr mich findet. Und sollte Euer Gewissen verlangen, dass Ihr der Bruderschaft davon berichtet, werde ich es verstehen. «
    Er kann die Zahlen nicht lesen, schoss es ihr durch den Kopf – und das lag nicht daran, dass er schlechte Augen gehabt hätte.
    Was hat er nur für ein Leben geführt, fragte sie sich traurig.
    » Lebt wohl, meine schöne Auserwählte « , sagte er, und sein Blick war nicht nur der des Liebenden, sondern der eines Hellren.
    Und dann war er fort. Ohne ein weiteres Wort stieg er aus, nahm seine Waffen, legte sie an …
    … und dematerialisierte sich in die Nacht.
    Layla schlug die Hände vors Gesicht, und ihre Schultern begannen zu beben.
    In ihr kämpften Verstand und Seele und rissen sie entzwei, auch wenn man es nach außen hin nicht sah.

40
    » Herein! «
    Blay saß auf seiner Chaiselongue und las Die Verschwörung der Idioten, als es klopfte und zu seiner Überraschung Beth in sein Zimmer spazierte.
    Als er ihr Gesicht bemerkte, setzte er sich auf und legte das Buch zur Seite. » Hey, was ist passiert? «
    » Hast du Layla gesehen? «
    » Nein, aber ich bin eben erst von meinen Eltern zurückgekommen. « Er sah auf die Uhr. Nach Mitternacht. » Ist sie denn nicht in ihrem Zimmer? «
    Beth schüttelte den Kopf, und ihr dunkles Haar wogte glänzend um ihre Schultern. » Wir waren verabredet, aber ich finde sie nicht. Sie ist nicht in der Klinik und auch nicht in der Küche – und ich habe nach Qhuinn gesucht, unten im Kraftraum und hier oben. Er ist auch weg. «
    Vielleicht saßen sie irgendwo ganz romantisch bei einem Nudelgericht zusammen, und ihre Münder trafen sich dank einer dusseligen Linguine.
    » Hast du es schon auf ihren Handys probiert? « , erkundigte er sich.
    » Qhuinns liegt in seinem Zimmer. Und Layla geht nicht dran, wenn sie es denn bei sich hat. «
    Blay erhob sich. Langsam wurde auch er etwas nervös, doch er mahnte sich zur Besonnenheit. Es war kein Notfall. Sie befanden sich in einem großen Gebäude mit jeder Menge Zimmern, und vor allem waren die Verschwundenen beide erwachsen. Sie hatten jedes Recht, sich zu verdrücken, ohne dass gleich Alarm geschlagen wurde.
    Zumal sie ein gemeinsames Kind erwarteten …
    In der Ferne erklang ein Staubsauger und brachte ihn auf eine Idee.
    » Komm mit « , sagte er zur Königin. » Wenn hier jemand weiß, wo sie ist, dann macht er sich gerade ein paar Zimmer weiter

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