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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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»Ich meine mich zu erinnern, daß Sie irgendwann mal was mit einer Ärztin hatten. Ja wirklich, mir scheint, der Name war O'Keefe. Ist sie es?«
    »Das ist schon einige Jahre her.«
    Rourke blickte ihn an. »Ah-ah. Meinen Sie nicht, Sie könn ten bei dieser Gelegenheit Ihre Objektivität eingebüßt haben?«
    »Nein.«
    »Gut. Das heißt also, Sie werden das Team für sie zusam menstellen.«
    »Nein.«
    »Nein«, wiederholte Rourke. »Ich glaube, ich fange an zu verstehen, warum Sie nicht nach Verstärkung gerufen haben. Für wen halten Sie sich eigentlich, den einsamen Ranger? Wir haben hier ein ganzes Department, um Bürger zu schützen. Wovor haben Sie Angst? Daß jemand im Depar tment durchsickern läßt, wo sie ist, und der Killer sie so fin det?«
    »Es sind schon seltsamere Dinge passiert. Im übrigen waren die beiden im Wagen letzte Nacht keinerlei Hilfe.«
    Rourke rieb sich das Kinn. »Da haben Sie einen wunden Punkt berührt. Aber Sie haben auch ein Problem. Letzte Nacht haben sie Cooke entlassen. Die Ärzte haben angeordnet, daß
    er sich einen Tag frei nimmt, bevor er zurückkehrt. Aber mor gen früh ist er wieder hier, und dann ist das seine Show.«
    Merrick kämpfte die Frustration hinunter. Er hatte es erwartet, aber das machte es nicht leichter.
    »Morgen«, sagte Rourke, »werden Sie und ich und Dr. Byner uns mit Cooke zusammensetzen, und Sie werden ihn kurz über alles unterrichten. Es kann gut sein, daß er Dr. O'Keefe und ihr Kind selbst befragen will...«
    »Ich habe umfassende Aussagen.«
    »Ich weiß, ich weiß. Was aber zählt, ist der Wille des Man nes, der das Einsatzkommando leitet. Alles, was Sie zu tun haben, ist, sicherzustellen, daß die Ärztin und ihr Kind her kommen und sich hier mit ihm treffen.«
    »Und danach wird er ihr folgen und so ihren Unterschlupf finden.«
    Rourke bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. »Wäre das wirklich so schlimm?«
    Plötzlich wurde die Ahnungslosigkeit dieses unreifen Nor malen für Merrick unerträglich. Er stand auf und starrte Rourke in die Augen. Er konnte spüren, wie das Blut die Hals schlagader des Captains entlangströmte. Er war gefährlich nahe davor zuzuschlagen. Eine Sekunde lang ertappte Mer rick sich dabei, wie er mental ausholen wollte, um die Arterie zusammenzudrücken. Er brach ab, angewidert von sich selbst. War er wirklich so weit gekommen, daß er einen Men schen töten könnte? Er hätte es um Katies Sicherheit willen getan, aber Katie war sicher - solange er ihren Aufenthaltsort nicht preisgab. Er würde es vielleicht sogar tun, um sich selbst zu retten - falls es funktionieren würde. Aber er konnte sich nicht selbst retten, indem er alles in sich zerstörte, was ihn zum Menschen statt zu einem Tier machte.
    »Wenn Sie mich schlagen wollen, dann tun Sie es, bevor, mich die Spannung umbringt.« Rourke versuchte zu scherzen, aber in seinen Augen loderte echte Angst, und Merrick merkte auf einmal, daß er sich halb über den Schreibtisch gelehnt hatte.
    Er richtete sich wieder auf. »Ist das alles, Captain?«
    Rourke seufzte. »Sie sind ein guter Mann. Sie sind um Län gen smarter und weiser als Cooke. Manchmal fällt es mir schwer zu glauben, daß er derjenige mit den grauen Haaren ist. Aber ich werde diesen Irren fangen, und wenn ich dafür meine Seele an den Satan verkaufen müßte.«
    »Ist das alles?«
    »Ja, das ist alles. Ich erwarte Ihren Bericht um Mittag auf meinem Schreibtisch. Wenn Sie den Killer vor sieben Uhr morgen früh fangen, wird niemand glücklicher sein als ich. Andernfalls seien Sie bitte pünktlich um sieben Uhr hier, damit Sie und Dr. Byner Lieutenant Cooke kurz instruieren können.«
    Ein bitteres Gefühl der Nutzlosigkeit erfüllte Merrick. Ich weiß genau, wo Ihr Killer ist, Captain, dachte er - bei seiner Tochter. Aber ich bin nicht stärker als er. Wenn ich mich gegen ihn stelle und verliere, werden Sie mich morgen früh um Punkt sieben Uhr nicht sehen und auch sonst niemals wieder. Und dann werden Sie nicht einfach nur einen >Vampir< da draußen haben, Sie werden es mit zwei von ihnen zu tun haben. Eure Liste der tödlichen Unfälle und der vermißten Personen wird länger werden, das Blut wird wie ein Fluß flie ßen, und niemand wird die Schreie hören.
    Obwohl ihr bewußt war, daß sie im Krankenhaus für die Kreatur wieder erreichbar war, verspürte Katie so etwas wie ein Hochgefühl, als sie Jenny untersuchte. Die Leukämie schien völlig überwunden. •Erstaunlicherweise waren die wie

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