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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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Hautausschlag aussehenden Pickel, die durch geplatzte Kapillaren verursacht worden waren, verschwunden. Selbst bei einer totalen Heilung hätten die Kapillaren Tage brauchen
    müssen, bis sie völlig abgeheilt waren und der Ausschlag ver schwunden war. Statt dessen hatte es nur Stunden gedauert. Jennys Haut war rot und fest.
    Verblüfft setzte Katie die Untersuchung fort, während sie Ann Hrluskas neugierige Blicke spürte und das Echo der Schritte von Jennys Vater hörte, der im Flur draußen auf und ab ging. Trotz ihrer beruhigenden Nähe konnte Katie die Furcht nicht abschütteln.
    Vorgestern hatte sie, kurz vor Jennys Nasenbluten, die Anwesenheit des Killers in diesem Zimmer gespürt. Als sie heute hereingekommen war, hatte sie einen Fuß in jede Ecke gesetzt, wobei sie versucht hatte, es so aussehen zu lassen, als gehe sie in Gedanken auf und ab. Aber die Kreatur hätte ihr ganz leicht ausweichen können; Katie konnte einfach das gru selige Gefühl nicht abschütteln, daß >es< jetzt hier drinnen sein könnte.
    Sie untersuchte Jennys Gaumen und tastete die Lymphknoten unter ihren Armen ab. Keine Schwellung - bemer kenswert.
    »Sollen wir mal Armdrücken machen?« fragte Katie.
    Jenny lächelte sie an, als wolle sie sagen >du bist doch verrückt< doch dann sah sie, daß Katie es ernst meinte. »Sicher!«
    Katie setzte sich auf die andere Seite des Nachttisches, und Jenny lehnte sich vor, legte ihren Ellbogen zurecht und bot Katie die Hand. Katie nahm sie und bemerkte die gesunde Wärme, und dann keuchte sie, als Jenny ihren Arm flach auf den Tisch legte.
    »Oh«, sagte Jenny. »Tut mir leid, habe ich Ihnen etwa weh getan?«
    Katie blickte sie erstaunt an. »Hast du das geübt?«
    »Nein.«
    Ihr Mutter trat einen Schritt vor. »Sind Sie in Ordnung, Dr. O'Keefe?«
    »Oh, ja. Bin nur überrascht.«
    Ann warf Jenny einen spöttischernsten Blick zu. »Mach das nur nicht mit irgendeinem Jungen«, stichelte sie.
    »Versuchen wir es noch einmal«, sagte Katie. »Gib mir eine Sekunde Zeit, mich vorzubereiten.«
    Sie stützte den Arm ab. Jenny begann zu drücken, und Katie konnte fühlen, wie sich trotz all ihrer Anstrengung ihr Unterarm zur Seite neigte. Doch plötzlich ließen Jennys Kräfte nach.
    »Sie sind zu stark, Dr. O'Keefe«, sagte sie mit einem Lächeln.
    Katie fragte sich, ob sie sich absichtlich zurückgehalten hatte.
    »Das wär's dann mit der Untersuchung«, sagte Katie. »Ich will nur noch ein wenig von deinem Blut abnehmen ...«
    »Iiihhh!« Jenny zog eine Grimasse.
    »Du wirst jetzt schön tun, was die Dr. O'Keef sagt«, sagte Ann. »Sie hat dir das Leben gerettet.«
    »Das ist richtig«, sagte Katie, »also widersprich mir nicht.« Sie befestigte eine Nadel auf einer Zehn-Kubikzentimeter- Spritze, suchte die Vene in Jennys Ellbogen-Beuge und betupfte sie mit Alkohol. Die Vene war gut und fett, aufge pumpt von dem Armdrücken. Trotz ihres Protestes beobach tete Jenny fasziniert, wie die Nadel hineinschlüpfte und das dunkle, venöse Blut in die Spritze strömte. Katie drückte ein Stückchen Gaze über die Einstichstelle. »Drück einmal ein paar Minuten fest da drauf, während ich mich mit deiner Mom und deinem Dad unterhalte, okay?«
    Draußen auf dem Flur sprach Katie mit leiser Stimme zu den Hrluskas. »Jenny scheint in Ordnung zu sein. Ich habe noch nie eine so schnelle Gesundung erlebt - ja wirklich, es ist so ungewöhnlich, daß ich meine, wir sollten weiterhin ein waches Auge auf sie halten.«
    James Hrluskas glücklicher Gesichtsausdruck verdüsterte sich ein wenig. »Sie glauben, sie könnte einen Rückfall erlei den?«
    »Darauf gibt es keinen Hinweis, und ich will Sie wirklich nicht beunruhigen. In diesem Augenblick befindet sie sich bei bester Gesundheit ohne jedes Anzeichen von Leukämie. Ich
    denke, es ist nur meine Natur als Wissenschaftlerin, die mich fragen läßt, wie solch ein Wunder geschehen konnte. Wenn ich es verstehen könnte, würde ich es vielleicht an einigen meiner anderen Patienten anwenden.«
    Ann nahm ihre Hand. »Wir werden sie wie ein Falke bewa chen. Dr. O'Keefe ... vielen Dank.« Sie nahm Katie in die Arme, und diese erwiderte die Umarmung, als sie plötzlich spürte, wie Jenny ihre Arme um sie beide schlang.
    »Heh, du sollst doch weiter drücken!«
    »Es hat aufgehört zu bluten. Ich habe nachgesehen.«
    Katie legte ihren Arm um das Mädchen, und so hielten sich die drei einen Moment umarmt. Die Ärztin war verlegen,« genoß aber den Augenblick. »Vielen Dank für

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