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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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entlassen?«
    »Mußte ich doch. Hospitäler sind für kranke Leute da, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest. Was wolltest du mir überhaupt erzählen?«
    »Ich wollte dir etwas zeigen.«
    Katie blickte auf das Röhrchen mit Jennys Blut. Die Mem bran war jetzt undurchlässig. Sie brauchte nicht länger mehr auf die Uhr zu schauen, um rechtzeitig abzubrechen, bevor sie sich selbst auflöste. Aber die Zeit arbeitete noch immer gegen sie, solange sie keine Waffe gegen den Killer besaß.
    »Zehn Minuten«, versprach Art.
    Schaudernd erinnerte sie sich daran, was das letzte Mal
    passiert war, als er das versprochen hatte. Aber sie sagte: »In Ordnung.«
    Sie ging mit ihm durch den dampfenden Tunnel, der zu dem am Krankenhaus angeschlossenen Biolabor führte. Als ihr klar wurde, wohin sie gingen, fing sie an, eine gewisse Erregung zu verspüren. Im Labor lenkte Art seine Schritte direkt zu dem Käfig mit der Maus, der sie zwei Tage zuvor die achte Blutkomponente der armen Rebecca injiziert hatte, die an vorzeitiger Senilität litt. Sorgfältig hob er die Maus aus ihrem Käfig. Katie starrte sie an und wagte kaum zu glauben, was sie sah. Die Maus war bucklig und grau. In weniger als vierundzwanzig Stunden war die rosige Haut ihrer Nase trocken und rissig geworden. Vor zwei Tagen war die Maus noch jung gewesen. Heute war sie alt.
    Katie stieß einen Pfiff der Überraschung aus.
    Eine halbe Stunde später, nachdem sie alles erfahren hatte, was sie aus einer äußerlichen Untersuchung der Maus erfah ren konnte, saß Katie mit Art in der kleinen Kantine gleich neben dem Biolabor. Sie war noch immer aufgeregt über das Ergebnis des Experimentes, aber die Membran von Jennys roten Blutkörperchen gab ihr noch mehr Rätsel auf.
    »Dies ist ein schöner Ort«, sagte Art, »für eine zukünftige Nobelpreisgewinnerin, gefeiert zu werden - umgeben von lauter Brutkästen.«
    »Art, die Leute gekommen keine Nobelpreise dafür, daß sie extrem seltene Krankheiten geheilt haben. Und im übrigen wollen wir mal nicht überheblich sein. Das hier ist großartig, phantastisch. Es legt den Verdacht nahe, daß irgend etwas in Rebeccas Blut im Zusammenhang mit ihrem rapiden Altern steht...«
    »Es legt es nur nahe?«
    »Wir müssen die Zellen der Maus beobachten, um zu veri fizieren, daß sie wirklich altern.«
    »Na, komm schon, Katie, diese Maus wurde innerhalb von
    achtundvierzig Stunden von einer jungen Maus zu einer alten. Du kennst den Unterschied zwischen einer vergifteten Ratte und einer alten. Wir werden natürlich eine Biopsie der Zellen vornehmen, aber diese Maus ist jetzt eine ältere Mitbürgerin, das kann ich dir sagen.«
    »Und was, wenn sich herausstellt, daß es sich um einen nicht zu definierenden Virus handelt - irgend etwas, das wir mit keiner uns bekannten Methode entdecken und also auch durch Dialyse nicht aus Rebeccas Blut entfernen können?«
    »Wir isolieren mehrere Proben dieses Teilbereichs und behandeln sie, bis sie kein Altern mehr bei den Mäusen her vorrufen. Wir müssen das Agens nicht unbedingt identifizie ren oder herausfiltern, Katie, wir müssen es nur neutralisie ren. Und, großer Gott, das alles ist im Augenblick nicht wichtig. Das kommt morgen und nächste Woche. Jetzt in die sem Augenblick solltest du die glücklichste Frau auf Erden sein!«
    Sie lächelte, aber sie fühlte sich kaum danach. »Ich sollte schon, ich sollte.«
    Art seufzte. »Was stimmt denn nicht, Katie?«
    Es drängte sie, es ihm zu erzählen. Aber wenn sie Art alles erzählte, was sie über diese Kreatur wußte, könnte das vielleicht Arts Todesurteil besiegeln. Die Kreatur hatte bereits gezeigt, daß sie die Experimente mit dem Blut für gefährlich erachtete. Je weniger Art darüber hinaus erfuhr, um so besser für ihn. »Ich bin froh über diesen Test mit einem Teilbereich von Rebeccas Blut«, sagte sie, »ja, wirklich. Aber wir hatten so viele Fehlschläge. Ich möchte nur einfach ganz sicher sein, okay?«
    »Wenn du es sagst.«
    Selbst wenn mir irgend etwas zustößt, dachte sie, kann Art von nun an immer noch mit diesem Teilbereich acht weiter machen.
    Aber ich möchte dabeisein und sehen, wie Rebecca aufhört zu altern.
    »Morgen werden wir anfangen«, sagte sie. »Heute muß ich
    mit Jennys Blutzellen fertig werden. Während ich daran arbeite, werde ich über unsere nächsten Schritte mit dem Teil bereich acht nachdenken. Du tust bitte dasselbe. Am Morgen werden wir dann unsere Notizen miteinander vergleichen.« Zögernd

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