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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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alles, Dr. O'Keefe«, sagte Jenny.
    Katie spürte einen Kloß im Hals aufsteigen. Sie zog Jenny. näher an sich, wobei sie dachte, ich liebe dieses Kind so sehr. Mit einer letzten herzlichen Umarmung sagte Katie: »Am, besten gehst du jetzt, bevor ich beschließe, dich hierzubehal ten, damit du mich beim Armdrücken trainierst.«
    Sie sah Jenny und ihren Eltern nach, bis diese in den Auf zug traten. Im letzten Augenblick wandte Jenny sich noch ein mal um und winkte ihr zu. Katie winkte zurück und wartete, bis Jenny gegangen war, bevor sie sich die Schulter rieb. Wo nahm das Mädchen die Muskelkraft her? Hatte sie heimlich Eisen in ihrem Zimmer gestemmt, wenn niemand hingesehen hatte? Es war unerklärlich.
    Katie brachte das Röhrchen mit dem Blut ins Labor hinun ter. Als sie das Zimmer betrat, wo der Killer ihr ein Messer an die Kehle gehalten hatte, wallte erneut Furcht in ihr auf. Der Objektträger, den sie gestern genommen hatte, kurz bevor die Kreatur sie angegriffen hatte, lag noch immer unter dem Lichtmikroskop. Ein Blick durch das Okular sagte ihr, daß das Blut getrocknet war. Es gab kein Anzeichen der Membran mehr. Eine rosafarbene Notiz klebte auf der Tischplatte neben dem Mikroskop. Sie trug eine geheimnisvolle Botschaft von Art:
    »Unverändert nach vier Stunden, getrocknet nach fünf. «
    Also war die gestrige Probe zwischen vier und fünf Stun den lang frisch geblieben. Das bedeutete, daß sie zumindest einige wenige Stunden hatte, um zu versuchen, die Membran bei der neuen Probe aufzubrechen, bevor sie von sich aus begann, sich zu zersetzen.
    Mit einem lautlosen Dankeschön an Art, daß er den Fort gang beobachtet hatte, nahm Katie die neue Probe mit in das kleine Zimmer, das das Elektronenmikroskop beherbergte. Nachdem sie die Tür geschlossen und das Blut auf dem Arbeitstisch abgestellt hatte, nahm sie einen Mop zur Hand, den sie in der Ecke für die Abfälle bereithielt, hielt den Griff vor sich und ging durch den ganzen kleinen Raum, wobei sie überall herumstocherte und lauschte. Sie steckte den Stiel des Mops unter den Arbeitstisch und in die Schränke, stieß ihn in die Ecken und benutzte ihn, um die Rücken einer ganzen Reihe von Aktenordnern zu überstreichen. Schließlich schloß sie die Tür, zufrieden darüber, daß sie allein war, und stellte den Mop an seinen Platz zurück.
    Schnell bereitete sie einen Objektträger mit dem neuen Blut von Jenny vor. Schritt eins war, zu verifizieren, daß die Mem bran vorhanden war. Sie würde unter dem Strom der Elektro nen austrocknen, aber sie hatte noch sehr viel mehr Blut in dem Teströhrchen. Katie schaltete das Mikroskop ein, pla zierte den Objektträger und blickte auf den Sichtschirm.
    Die Membrane war intakt. Sie blickte darauf und wartete, daß sie zusammenbrach. Wenn sie diesen Prozeß beobachtete, würde sie vielleicht auf einen Hinweis stoßen, wie das Blut zu attackieren war. Sie starrte jetzt schon fünf Minuten ins Mikroskop. Nichts geschah, die Membran blieb. Hatte sie sich gestern unter dem Elektronenmikroskop nicht innerhalb von weniger als zwei Minuten zersetzt? Das ungute Gefühl ver stärkte sich, als sie mit der Beobachtung fortfuhr. Nach fünf zehn Minuten zeigte die Membran noch immer keinerlei Anzeichen von Zerstörung.
    Irgend etwas hatte Jennys Blut abermals verändert.
    Katie spürte eine handfeste Vorahnung, gepaart mit Schrecken. Obwohl sie es schon einmal bei dem Blut des Kil lers beobachtet hatte, war es unmöglich, nicht voll und ganz beeindruckt zu sein. Tausend Kilovolt, dachte sie.
    Sie rückte von dem Mikroskop ab und versuchte zu verste hen. Jennys Blut war nun nicht mehr nur so ähnlich wie das des Killers, es war das gleiche. Warum?
    Ein leises Klopfen an Tür ließ sie aufspringen. »Wer ist da?«
    »Art. Bitte, Katie, mach mir auf - ich muß dir etwas Wich tiges erzählen.«
    Sie schloß die Tür auf und brachte für ihn ein freundliches Lächeln zuwege.
    Der junge Praktikant aber erwiderte das Lächeln nicht und blickte besorgt drein. »Geht es dir gut?«
    »Sicher. Bevor ich heute morgen Jenny entlassen habe, ent nahm ich eine neue Probe von ihrem Blut. Willst du mal sehen?«
    Er blickte auf den Sichtschirm. Sie war glücklich, ihn zu sehen, auch wenn er eine Unterbrechung ihrer Arbeit bedeutete. »Unsere Freundin, die Membran«, sagte er.
    »Art, sie ist seit fünfzehn - das heißt sogar seit siebzehn - Minuten dort drin.«
    Er runzelte die Stirn. »Was, zum Teufel?«
    »Genau.«
    »Und du hast sie

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