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Sohn Der Nacht

Titel: Sohn Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Spruill
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schön, er. Was auch immer.«
    »Mom, wenn er das tun kann, dann verfügt er über Fähigkeiten jenseits allem, das ich erklären kann.«
    »Das heißt nicht, daß es unmöglich ist. Katie, ich bin keine Naturwissenschaftlerin, aber .ich glaube auch nicht an Magie, genausowenig wie du. Aber ich glaube, daß es im Universum vieles gibt, was wir nicht wissen. Ich bin alt genug, mich noch an eine Zeit ohne Fernsehen zu erinnern. Ich denke doch, daß ich ein recht intelligentes Mädchen war, auch wenn ich in den Sümpfen und Flußniederungen des Bayou groß geworden bin, aber wenn du mir, als ich zehn Jahre alt war, gesagt hät test, daß ein Mensch seinen Fuß auf den Mond setzen könnte und wir ihn mit Hilfe unsichtbarer Strahlen, die durch die Luft übertragen werden, in einer kleinen Box mit einer Glass cheibe davor sehen können, dann hätte ich dir gesagt, du bist verrückt.«
    »Sicher, aber...«
    »Aber - nichts. Wir denken, wir wüßten, Was unmöglich ist, aber wir wissen es nicht. Versuchen wir doch einmal, das auf einem anderen Weg zu sehen: Irgend jemand mußte die ses Glas mit dem Blutabstrich darauf in die Hände bekom men. Hast du schon einmal daran gedacht, wer einen Grund dafür haben könnte?«
    »Der Killer.« Die kalte Angst, die Katie letzte Nacht zu begraben gedacht hatte, durchzog sie aufs neue. Diese Mög lichkeit hatte an ihr genagt, aber sie in Worte zu fassen und jemanden zu haben, der sie ernst nahm, das machte das alles noch sehr viel realer. Der Killer hatte den besten aller vorstell baren Gründe, dieses Glas zu stehlen, denn dieses Glasplätt chen konnte beweisen, daß er kein normaler Mensch war.
    »Wenn du recht hast«, sagte Mom, »dann bedeutet das, er weiß von dir...«
    »Hör auf!« Katie schauderte.
    Mom lehnte sich zu ihr hinüber und nahm ihre Hände. »Tut mir leid. Ich weiß, daß du Angst hast, und möchte es ganz bestimmt nicht noch schlimmer machen. Ich habe selbst ein wenig Angst. Angst zu haben ist in Ordnung. Es ist ein fach weiter nichts als die Art deines Gehirns, dir zu sagen, du solltest besser irgend etwas tun, Vorsichtsmaßnahmen ergrei fen.« Mom zögerte. Sie sah aus, als wolle sie noch etwas sagen.
    »Was?«
    »Erinnerst du dich noch an den Artikel in der Post über Neddie Merrill?«
    »Sicher«, sagte Katie.
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich sie bitte, herzu kommen und eine Weile bei uns zu wohnen?«
    »Oh, Mom - ich glaube nicht, daß uns eine psychisch Kranke hier von Nutzen sein kann.«
    »Nein, nein. Ich habe nur gerade daran gedacht, wie schön
    es wäre, sie einmal wiederzusehen. Und da du den ganzen Tag nicht da bist...«
    Sie hat mehr Angst, als sie zugeben will, begriff Katie. Sie drückte die Hand ihrer Mutter. »Natürlich kannst du Neddie einladen. Das ist doch auch dein Zuhause. Ruf sie heute abend an, wenn du magst.«
    »Vielen Dank, meine Liebe.« Mom blickte erleichtert drein.
    »Kann Neddie schießen?« fragte Katie scherzhaft.
    Mom brachte allenfalls den Anflug eines Lächelns zu stande. »Eines an der Geschichte deiner Grandma hat mich immer fasziniert«, sagte sie. »Warum verschwand der Mann, als sie ihr Schießeisen zur Hand nahm?«
    »Die einzige Vermutung, die mir dazu einfällt, ist, daß er nicht erschossen werden wollte.«
    »Genau. Nur weil Mutter ihn nicht länger sehen konnte, heißt das nicht, daß er nicht mehr dort gestanden hat. Er war kein Geist. Er konnte von einer Kugel getroffen werden. Das war der Teil von Mutters Geschichte, der haftenblieb, der mich am meisten ängstigte, weil das hieß, er hatte Substanz - er war real.« Mom sah sich im Zimmer um. »Du weißt, es könnte nicht schaden, ein paar Vorsichtsmaßnahmen rund um das Haus zu ergreifen. Die Eisenwerker, die uns damals das Geländer an der Vorderfront gesetzt haben, machen doch auch diese phantasievoll verzierten Eisenstäbe, mit denen man die Fenster sichern kann. Vielleicht sollten wir sie auch für uns welche machen lassen. Es könnte ganz ge nerell nicht schaden, wo wir hier doch in der Stadt woh nen.«
    »Ich weiß nicht, Mom. Selbst die verspielten sehen so ...«
    Wieder klingelte das Telefon. Katie sprang erschreckt hoch. Sie rutschte ans Ende der Couch und nahm den Hörer auf. »Hallo.«
    »Irgend jemand beobachtet gerade jetzt Ihr Haus.«
    Die Stimme klang tief und kräftig, sehr klar, und doch war Katie nicht sicher, daß sie ihn richtig verstanden hatte. »Wie bitte?«
    Am anderen Ende der Leitung blieb es still. Katie spürte es am Haaransatz

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