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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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Jotapas Wangen.
    »Dein Wille geschehe …«, sagte sie leise.
    Die Tür wurde aufgerissen. Jotapa schreckte hoch. Angst und Hass spiegelten sich in ihrem Blick, als sie Mansur ansah. Er stand über ihnen, ein böses Lächeln auf dem Gesicht.
    »Wartest du immer noch darauf, dass dein Märchenprinz kommt, um dich zu retten?«
    »Du lässt mein Telefon stören.«
    »Das wird jetzt nicht mehr nötig sein.«
    Er hielt eine arabische Zeitung in der Hand. Mit einem Grinsen warf er sie aufs Bett. Dann drehte er sich um, ging hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Jotapa nahm die Zeitung auf. Ein seltsames Feuer durchlief ihre Glieder. Zitternd las sie die Schlagzeile, bevor sie auf das Foto von Nick blickte, das darunter abgebildet war.
    Die Zeitung fiel ihr aus der Hand auf den Fußboden.
    Sie saß da, wiegte sich hin und her und schrie, ohne dass ein Laut über ihre Lippen kam.
    Nick De Vere war tot.
    Jetzt gab es für sie keinen Zweifel mehr. Sie war in der Hölle gelandet.

XXV
DAS KALTE LICHT DES TAGES
     
     
     
    La Guardia Airport –
New York City
     
     
    J ason De Vere stieg aus dem Hubschrauber und schritt zügig über den Asphalt in Richtung seiner jüngst erworbenen Bombardier Global Express XRS , eines zweistrahligen, schnellen Langstrecken-Geschäftsflugzeugs. Seine Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen. Er hatte einen Kopfhörer im Ohr und sprach eine rasche Folge von Anweisungen in ein silbernes Headset. Jontil Purvis, seine rechte Hand, hielt mit ihm Schritt und dabei gleichzeitig drei Gespräche am Laufen, ohne im Geringsten aus der Ruhe zu geraten.
    Ein paar Meter hinter ihnen gingen Liam Keynes, Leiter der Rechtsabteilung von VOX , sowie Levine und Mitchell, Jasons Assistenten.
    »Erhöhen Sie unser Angebot auf eins Komma sechs Milliarden!«, schrie Jason gegen den Lärm auf dem Rollfeld an. »Sie können Simons von mir ausrichten, dass wir es uns nicht leisten können zu verlieren. Ich werde selbst zu dem Meeting nach Beijing kommen, aber ich werde den Termin nicht verschieben.« Er warf einen irritierten Blick auf Jontil Purvis, die immer noch telefonierte. Er winkte ihr ungeduldig, sich zu beeilen, dann seufzte er und sprach weiter in sein Headset.
    »Nein«, erklärte er. »Nicht einmal für den chinesischen Premierminister.« Mit raschen Schritten eilte er, gegen den eisigen New Yorker Winterwind gestemmt, weiter auf die ausgeklappte Treppe des einsamen Global-Express-Jets auf dem abgesperrten Rollfeld von La Guardia zu.
    »Das Protokoll ist mir im Moment scheißegal – ich stecke mitten in einer Familienkrise.«
    Jason winkte Keynes herbei.
    »Sagen Sie Geffen, er soll seine Anwälte heute Richtung Beijing in Marsch setzen. Ich will diesen Deal mit der chinesischen Regierung, Keynes, koste es, was es wolle. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, Sir«, antwortete Keynes und ging sogleich wieder ein paar Schritte hinter seinem Chef. »Ich habe verstanden, Sir.«
    Jontil Purvis hielt Jason ihr Handy hin. »Anruf aus London. Ich gebe an Sie weiter.«
    »Wer ist es?«
    »Tante Rosemary.«
    Jason runzelte die Stirn. Rosemary war die Halbschwester von James De Vere und lebte seit seinem Tod bei Lilian, als deren Freundin und Anstandsdame. Sie kannte Jason, seit er drei Jahre alt war – und behandelte ihn immer noch so. Sein Headset leuchtete blau auf.
    »Tante Rosemary … Ja … Es ist alles ein Albtraum … Nein, keine Presse bei der Ankunft in London. Ist das klar?« Jason ging weiter, während er redete. »Ja … Sag Mutter, ich bin unterwegs. Ich gebe dich weiter an Purvis.«
    Die kleine Gruppe kam an der ausklappbaren Gangway des Jets an.
    Jontil Purvis schaltete ihr Smartphone aus. »Tante Rosemary wird uns mit einem Wagen am London City Airport abholen.«
    »Das lässt sich wohl nicht verhindern«, sagte Jason trocken, als sie die Flugzeugtreppe hinaufstiegen.
    Jontil Purvis’ ruhige, sachliche Stimme fuhr fort: »Sie werden direkt zum Haus in Knightsbridge fahren. Das Begräbnis ist am Dienstag … um 11 . 00 Uhr … All Souls, Langham Place. Das Weihnachtsessen ist für Morgen, Samstag, angesetzt. Mit Ihrer Mutter und Lily.«
    Jasons Handy klingelte erneut. Er schaltete es aus.
    Ein seriös wirkender Mann in Pilotenuniform stand an der Kabinentür. Er verbeugte sich knapp, als Jason hereinkam.
    »Der Wind steht günstig, Mr. De Vere«, berichtete er. Seine Stimme hatte einen ganz leichten schottischen Akzent. »Wenn alles nach Plan läuft, sollten wir um 20 . 00 Uhr in London

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