Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
Vom Netzwerk:
goldenen Steigbügel und schwang sich auf den Rücken des schwarzen Hengstes.
    »Tausend meiner besten Bataillone und die Flügellöwen haben Babylonien fast zweitausend Jahre lang bewacht. Doch in den letzten siebzig Jahren sind die meisten davon abgezogen worden, weil es nicht mehr notwendig erschien. Jetzt stehen dort höchstens zweihundert Krieger.«
    Gabriel legte die Hand auf Michaels Arm. »Bruder, es kommt noch schlimmer. Sargon der Schreckliche, der Großfürst der Unterwelt, den man das Monster von Babylonien nennt, zieht gerade mit seinen Horden durch den Zweiten Himmel. Um sich bei Schinar mit Astaroth zu vereinen.«
    »Sargon … Zalaliel und seine Wachen werden dieser Macht nicht standhalten können«, flüsterte Michael. »Sargon wird sie niedermetzeln.«
    »Nein.« Jether schüttelte den Kopf. »Astaroth führt die Schwarze Horde an. Er ist der Oberbefehlshaber. Er wird sich an die Regeln der ewigen Kriegsführung halten.«
    »Die Zeit arbeitet gegen uns, Gabriel«, sagte Michael. »Folge mir schnell mit meinem Heer. Ich muss mit meiner Königlichen Wache voranreiten.« Er senkte sein Visier. »Wir treffen uns am Portal von Schinar.«
    »Jehovah sei mir dir, Michael«, flüsterte Jether, als Michael auf dem Rücken seines schwarzen Flügelrosses in die Lüfte entschwand.
    Jether seufzte tief und schloss die Augen.
    »Er wird zu spät kommen«, flüsterte er. Sein Gesicht war bleich. »Ich sehe die Schlacht vor mir … Zalaliel und seine Krieger sind eingekesselt. Sie ergeben sich. Charsoc wird die Welt des Menschengeschlechts betreten. Geh, Gabriel. Führe die Heere des Ersten Himmels ins Feld.«
    Gabriel brach sogleich auf. Während Jether ihm nachblickte, sinnierte er laut: »Lucifers neue Strategie. Er plant Charsoc in menschlicher Gestalt zum Menschengeschlecht zu entsenden. Aber warum?«
    Ein eisiger Schauer der Vorahnung überkam seine Seele.
    »Ich werde Jehovahs Ratschluss suchen«, flüsterte er.

X
DAS PORTAL VON SCHINAR
     
     
     
     
     
     
    D ie gigantische Tür zum Eingang der Himmelstreppe war aus ihren Angeln gerissen worden. Zalaliel und zweihundert Engelkrieger standen aufgereiht vor den Platinmauern am Treppeneingang. Ihre Hand- und Fußgelenke waren mit schweren eisernen Ketten gefesselt.
    Die große silberne Treppe, die an einem einzigen goldenen Faden hing, schwang in den blauschwarzen Himmelshöhen hin und her. Am oberen Ende – über der tausendsten silbernen Treppenstufe –, auf dem gekrümmten Arm eines Spiralnebels gelegen, erhoben sich die gewaltigen Tore des Portals von Schinar. Sie waren verschlossen mit dem großen goldenen Siegel des Königlichen Hauses Jehovahs.
    Astaroth, Befehlshaber der Armeen von Gehenna, wandte sich Charsoc zu.
    »Michael wird inzwischen von unserem Angriff erfahren haben. Wir haben nicht viel Zeit, ehe seine Armeen auf uns herniedersteigen.«
    Er trat vor. Seine mit schwarzen Handschuhen bedeckten Hände hoben sein mächtiges Breitschwert.
    »Sargon von Babylonien – Recke von Gehenna!«
    Der Großfürst von Babylonien trat vor. Sein wüstes rotes Haar fiel ihm bis auf die Schenkel. Gelber Geifer troff von seinen dünnen blauen Lippen, seine roten Augen funkelten. Astaroth nickte ihm zu.
    »Krieger der Hölle!«, rief Sargon.
    Die Schwarze Horde brüllte auf und schwang ihre Superwaffen, die von den Zwillingen von Malfecium entwickelt worden waren.
    »Öffnet das Siegel!«
    Krieger traten vor, und mit vereinter Kraft brachten sie ihre riesigen taktischen Laserkanonen in Stellung. Auf ein Kommando hin lenkten sie die sengenden Strahlen der Laser auf das Siegel. Unter dem riesigen Siegel, das die Flügel des Portals zusammenhielt, explodierte die Luft. Doch das Portal blieb fest geschlossen.
    Charsoc runzelte die Stirn.
    »Zweiter Versuch!«, schrie Sargon wütend, und ein zweites Bataillon von Sargons Kriegern trat vor. Sie richteten ihre hypermodernen Elektromagnetikpulswaffen auf das goldene Siegel. Violett flammende, rote Blitze schossen aus dem Siegel und warfen das ganze Bataillon zu Boden.
    »Aaaaah«, kreischte Sargon, als er in die Knie ging und seinen schmerzenden Kopf umklammerte. »Jehovahs Zaubereien!«
    Charsoc ging auf das Portal zu und beäugte das Siegel.
    »Lass es mich auf die altmodische Art versuchen«, sagte er und zog einen rubinfarbenen Stein unter seinem Brustpanzer hervor. Er hielt ihn in die Mitte des Siegels. Der Stein passte genau in die Lücke, die sich dort auftat. Er drehte ihn um zwei Drittel einer vollen

Weitere Kostenlose Bücher