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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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der Neuen Weltordnung, die nur einem Herrn gehorchten.
    Ihrem obersten Großmeister.
    Lucifer.
    Ihre Häupter waren gesenkt, die Augen geschlossen.
    Die einzige Bewegung war das Flackern von sechsundsechzig schwarzen Kerzen, welche das goldene Siegel Baphomets umgaben, das in der Mitte des Tisches lag.
    Das Menschengeschlecht und seine infantilen Zaubereien , dachte Charsoc.
    Piers Aspinall stand auf.
    »Es ist uns eine besondere Ehre, Baron Kester van Slagel, den Emissär Lorcan de Molays, in diesem weltbewegenden Moment bei uns zu haben.«
    Er verneigte sich vor Charsoc.
    »Baron van Slagel. Wenn Sie uns die Ehre erweisen würden, den Kelch darzureichen.«
    »Unser Meister, Seine Exzellenz, hat die Familie ausgewählt«, erklärte Charsoc. »Bevor die Wahl Seiner Exzellenz bekannt gegeben wird, lasst uns an dem Kelch des Diabolos teilhaben.«
    Er zog langsam seine blassgrauen Handschuhe aus, einen Finger nach dem anderen, dann hob er seinen Kelch.
    »Indem wir das Blut dieser Unschuldigen trinken, die für unsere rituelle Teilhabe geopfert wurden, bekräftigen wir unsere Treue zum Pfad der Linken Hand. Wir geloben, Golgatha zu rächen. Wir geloben, das Blutopfer des Nazareners zunichtezumachen.«
    Er trank das frische Blut des jüngst geopferten Kindes.
    »Golgatha.«
    Die dreizehn Hexer hoben ihre Kelche.
    »Golgatha!«
    Sie tranken alle zugleich.
    Charsoc nickte, und zwei Männer in Livree traten zu den Fenstern und zogen die schweren roten Samtvorhänge zurück. Von draußen drang das typische graue Dämmerlicht von Londons bedecktem Himmel herein. Dann gingen sie hinaus. Nur ein hochgewachsener Wächter mit einem markanten Gesicht blieb an der Tür zurück.
    Sir Piers Aspinall, Chef des britischen Geheimdienstes MI 6 , sah zu der Wache hinüber und hob fragend die Brauen.
    Charsoc folgte seinem Blick. »Travis ist einer von uns«, sagte er ungerührt. »Sondereinheit.«
    Astaroth an der Tür verzog keine Miene.
    Aspinall nickte, dann zog er eine schwarze Akte hervor, die den Vermerk »Vertraulich« und das Wappen der Illuminati auf dem Deckel trug, und reichte sie Charsoc.
    »Seit vielen Jahrhunderten haben wir auf diesen Tag gewartet. Endlich ist die Zeit gekommen.«
    Charsoc blickte auf die dreizehn Männer um den Tisch. Aller Augen waren auf die Akte in seiner Hand geheftet.
    »Der ›Prinz‹ wird in die Familie aufgenommen werden, die von Seiner Erhabenheit selbst erwählt wurde.« Kester van Slagel lächelte. »In die Familie von einem derer, die an diesem Tisch sitzen …« Er machte eine unmerkliche Pause. »Die Familie eines zutiefst ergebenen Dieners der Gestürzten.«
    Er hob seinen Blick zu einem hochgewachsenen, distinguierten Mann in den späten Fünfzigern mit einem aristokratischen Gesicht und einem silbernen Schnurrbart, der ihm direkt gegenübersaß.
    Julius De Vere. Vorsitzender des Bankhauses De Vere und einer der einflussreichsten Männer der europäischen und New Yorker Kommunikationsindustrie.
    »Die Familie De Vere.«
    Xavier Chessler nickte. »Ein günstiges Umfeld für die Saat unseres Meisters. Die Entscheidungen unseres Meisters sind über jeden Zweifel erhaben.«
    Raffaello Lombardi, Patriarch der Familie des Schwarzen Adels von Venedig und Direktor der Vatikanbank, runzelte die Stirn. »Julius …«, stieß er hervor.
    Julius De Vere saß auf der anderen Seite des Tisches, direkt gegenüber von Lombardi. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    »Du bist, wie wir alle wissen, ein vorbildhafter Vertreter des Pfades der Linken Hand«, fuhr Lombardi in seinem starken italienischen Akzent fort.
    »Ich bin und bleibe auf ewig unseres Meisters getreuer Diener«, murmelte der Ältere.
    Er fuhr sich mit den Fingern der Rechten leicht über das linke Handgelenk. Sofort leuchtete ein seltsames blaues Brandmal auf. Das »Hexermal«. Julius De Vere war einer von nur drei Menschen, die das Mal trugen, das einen Pakt zwischen Lucifer selbst und gewissen Vertretern des Menschengeschlechts bezeichnete. Mit halb geschlossenen Augen blickte er auf Lombardi.
    »Leider«, sagte Lombardi, und sein Blick war kalt wie Eis, »… leider scheint dein eigener Sohn, aus deinem Blut gezeugt, die Ziele der Bruderschaft nicht mit demselben Eifer … äh …«, er strich über das freimaurerische Abzeichen an seinem Revers, »… zu verfechten. Wäre James De Vere nicht so wichtig für unseren Plan …« Er hielt inne. »Zumindest für den Augenblick …«
    Julius De Veres schwarze Augen unter den buschigen Brauen

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