SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
auf der anderen Seite. Der Saal, den alle eure jungen Leute jeden Tag besuchen müssen, wie ich gesehen habe, ist eine Art Schule?“
„Im POLU werden wir seit unserer Entstehung unterrichtet und auf die Navigation sowie die bestimmt schwierige Landung vorbereitet, außerdem über jenes, was wir vorfinden werden, und alles, was unsere unbemannten Satelliten über Hunderte von Jahren als wichtige Information an unsere Wissenschaftler zurückmeldeten.“
„Entschuldigung, aber um ehrlich zu sein, mir fällt es schwer, all das zu verdauen, vor allem all die für mich neuen Namen und Bezeichnungen und daher ist es gut möglich, dass ich dir Fragen in einem Kontext stelle, bei der die erste Frage vielleicht nichts mit der zweiten zu tun hat. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel, Sesian!“
Sie ging gar nicht darauf ein.
„Übrigens, was oder wer ist Trakya und wie schaffst du es, diesen für mich eigenartigen und faszinierenden Klicklaut in einigen Namen auszustoßen?“
Sesian lachte leise, wobei ihr Körper von einem hellen Leuchten umgeben war. Fast wie ein Heiligenschein , dachte ich.
Sesian nickte leicht, fast unmerklich, mit dem Kopf.
„Tra!kya ist etwas, was uns allen, gleich zu welchem Volk eine Person gehört, sofort nach der Geburt in einem Festakt der Familie eingepflanzt wird, genau so wie die Schnalzkunst der aneinanderreibenden Zähne beim ! . Tra!kya letztendlich ist das Leben überhaupt. Einmal abgeschaltet, enden wir, eingeschaltet sind wir glücklich und vom Ka-Tor beschützt!“
Mir standen die Haare zu Berge.
Sollte jenes Trakya „BIG BROTHER“ sein, das Ende der Individualität? Sollte es das sein, was in nicht so ferner Zukunft auch unseren Babys eingepflanzt werden wird, so wie es einige Polizeiorgane und Militärs und politisch Verantwortliche planen, immer mit dem staatlichen Hinweis, dass dies nur zu unserer Sicherheit und Gutem geschehe und unsere persönliche Freiheit in keiner Form beeinträchtige?
„Sesian, was genau geschah bei eurer missglückten Landung, und was danach?“
„Jan Huber, das sind Daten, die dir besser und ausführlicher das Bordgehirn übermitteln kann, denn es wurde emotionell davon nicht betroffen, stellt somit eine perfekte Informationsquelle dar, meinst du nicht auch?“
„Schon möglich, und doch, was kannst oder willst du persönlich dazu sagen, denn ich rede nicht gern mit Maschinen. Weißt du, sogar eine automatisch blecherne Stimme am Telefon lasse ich meist unbeantwortet!“
„Ich werde es versuchen, obwohl mich dies sehr stark berührt. Schon allein die Gedanken daran lassen mich trauern und weinen! Wir hatten den Mond passiert und So!kia sollte automatisch bis auf eine vorher berechnete Geschwindigkeit abgebremst werden, wobei die fehlenden Sphären einen wichtigen Rechnungsfaktor darstellten. Es wurde angenommen, dass die Erhitzung der Außenhülle unter 2800 Grad und die Reibungsverdriftung der Sphären nicht mehr als 12 Grad, um dies in euren Rechnungseinheiten auszudrücken, überschreiten dürfen, um das Energieschild nicht zu überlasten. Irgendwo aber steckte ein Fehler, der nicht mehr korrigiert werden konnte. Der Erdmond blieb zurück mit seinen Kratern, verdeckte die Sonne und verringerte die von unseren Kraftstationen und Umwandler aufzunehmende Energie nur um weniges, doch genau das Wenige war zu viel. Als der Abstieg begann, saß ich damals am linken Panoramaschirm hinter einer Konsole mit den Hitzeanzeigen. Mir wurde sofort klar, dass etwas schief gehen würde. Alle meine Schulweisheiten aus dem Polu rasten mir durchs Hirn und ich versuchte, die Temperaturen mit aufgestauter Notkühltemperatur auszugleichen. Und als ich erleichtert erkannte, dass die Anzeigen normale Größenwerte annahmen, griff DRO 2 QUERSEHER, ein schielender So-Is, in meine Kommandos ein. Bis heute begreife ich nicht, warum oder weshalb. Jedenfalls brach die Notkühlung zusammen und bei ich weiß nicht mehr wie viel Grad erschütterten diverse Explosionen das Schiff und alles wurde weiß vor meinen Augen ...“
„Schwarz willst du sagen, es wurde schwarz vor deinen Augen.“
„Nein, weiß, uns wird nicht schwarz, sondern weiß vor den Augen, wenn wir die Kontrolle über unsere Sinne und den Körper verlieren und ...“
Glaubte ich doch urplötzlich, einen gewaltigen Schlag zu verspüren, viel Lärm zu hören und dann nichts mehr.
Ich erwachte und saß noch immer hinter der Konsole festgeschnallt auf meinem Pneumositz. Neben jenem lag, was sie
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