SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
einfallen, sonst stehst du mit schier heruntergelassener Hose vor deiner Angebetenen , schoss es mir durch den Kopf, und ich hörte mich sagen: „Es gibt nur einen Weg, das zu bewerkstelligen, nur einen!“
„Und der wäre?“
„Ich stelle mir vor, dass die aus ihrer Welt Yot-Ra noch mit einer stinknormalen Besatzung gestartet sind, eben auf einer Art, wie sie mir Sesian erzählte, und ...“
„Wer ist Sesian, Jan?“
Wir näherten uns dem Saaleingang, vor dem ein anscheinend aufgebrachtes Menschenknäuel den Zugang verstopfte und ich an diversen Köpfen vorbei im Saal, welcher vorher mit diesen unsichtbaren Liegen vollgestellt war, nun wieder Stuhl für Stuhl des alten Mobiliars nahezu komplett aufgestellt erkennen konnte.
Mir blieb die Spucke weg.
Ute kannte Sesian nicht? Aber mit wem stand sie in Verbindung, wenn nicht mit ihr?
„Ute, ich habe das Gefühl, du hattest eine andere Kontaktperson als ich und wahrscheinlich geht es den anderen hier im Keller ebenso!“
„Jan, mein Kontakt ist männlich und äußerst ansehnlich, Typ Adonis und zusätzlich wie mit einem Heiligenschein umgeben, einfach majestätisch, überwältigend!“
„Gut, gut, und wie heißt dein Adonis oder Engel oder was er sonst ...!“
„Mach dich nicht lustig über mich. Der Mann heißt SH-JO. Er erklärte mir ausschweifend etwas betreffend leuchtender Erscheinungen wie in der Bibel beschrieben, und wenn ich ihn richtig interpretiere, hatte er sogar etwas mit ihnen zu tun sowie einer seiner innigsten Freunde, welcher ab und an ebenso auftrat und gleichermaßen so überwältigend schön aussieht wie mein Adonis, der IT-DER heißt.“
„Ute, ich schlage vor, wir kontaktieren andere aus dem Saal, mal sehen, ob die auch mit verschiedenen Namen und Typen aufwarten können. Wenn ja, würde es unter Umständen bedeuten, dass jeder von uns individuell von den Außerirdischen bedient wird.“
Ein überaus hässlicher kleiner Typ, dessen Beine in einer verwaschenen Jeans und der Oberkörper in einem dunkelblauen Blazer steckte und dessen rote Haare mir irgendwie gegen den Strich gingen, schob seinen Körper an Ute heran, als sei er auf Kontaktsuche.
Da Ute keine animative Reaktion zeigte, kam der Mann nahezu auf Hautkontakt, was mich noch mehr gegen ihn vereinnahmte.
Im ersten Augenblick erkannte ich keinerlei abweisende Gesichtszüge oder Bewegungen ihrerseits, doch als der kleine Hässliche sie schier anrempelte, kam diese Reaktion dann doch:
„Was zum Teufel …!?“
„Fräulein Braun, kennen Sie mich nicht mehr?“, fragte die Figur zu ihr aufblickend.
Und dann sah ich sein Gesicht deutlich.
Der Mann schielte auf Deubel komm raus nach außen hin mit zwei hellblauen, nahezu weißblauen Augen, welche von dicht bewachsenen rötlichen Augenbrauen überdacht wurden. Und mittendrin ein wulstlippiger breiter Mund unter einer ebenfalls breiten, platten Boxernase.
Ich weiß, niemand kann was dafür, irgendwo, irgendwann oder irgendwie geboren worden zu sein. Aber das da war zu viel des Erlaubten und faunistisch zumutbaren.
Armer Kerl.
Ute riss überrascht ihre hübschen Augen auf, breitete ihre Arme aus, bückte sich hinab und umwickelte den kleinen Hässlichen in einer Art, wie ich sie mir für mich selbst gewünscht hätte.
Mir blieb nichts anderes übrig, als überrascht dabeizustehen wie ein Idiot.
„Volker, Volker Falk!“, rief sie aus, ohne den Empfänger so vieler Umarmungen in die Freiheit zu entlassen.
Dann, als sie endlich den interessanten „Versuch einer Kreuzung zwischen Orang-Utan und Homo minimumsis“ abbrach, schaute sie mich an und erklärte übers ganze Gesicht grinsend: „Ich stelle vor, Doktor der Biologie und Freund aus alten Tagen, Volker Falk!“ Dann ihm zugewandt: „Volker, das ist der Erste Offizier Jan Huber der Atlante, Entschuldigung, nun Sobek, der mich begleitet, damit ich mich in Hamburg nicht verlaufe oder von Typen wie dir in ein Liebesnest entführt werde!“
Eines musste ich dem Typen lassen, ihm fehlte es nicht an Humor und außerdem entpuppte er sich, trotz seiner physischen Mängel, welche er vielleicht nicht als solche empfand, als konsumierter Witzbold. Es stand fest, er galt für Ute als ein studierter Mensch, der es mitnichten einfach gehabt haben musste, dahin zu gelangen, wo er sich jetzt gesellschaftlich tummelte, trotz aller Hinterlist seiner lieben Mitmenschen, zu denen auch ich mich zählen musste, angesichts meiner ersten Reaktion ihm gegenüber.
Die beiden palaverten,
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