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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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Reihe.
    Alle Augen richteten sich auf den Mann.
    Es war der neue Bordarzt, ein rundlicher älterer Herr mit gütig erscheinenden blaugrauen Augen hinter einer goldumrandeten Brille.
    „Ah, der Herr Zwolle“, ließ der „Alte“ vom Stapel.
    „Herrschaften, bitte, nicht dass ich unbesehen alles, was die Amis so mit der Welt anstellen, für gut heiße, beileibe nicht, aber immerhin verteidigen die unsere Demokratien mit ihrem Blut und ...“
    Der Rest der Rede ging im lauter werdenden Gemurmel kläglich unter, vor allem als jemand lautstark sagte: „Die größten Dreckschleuderer des Planeten, Energieverschwender erster Güte, eine der Nationen, neben den Ruskies, die immer dann den Rest der Welt verteidigen, wenn niemand sie dazu gerufen hat und ...“
    Die Stimme des „Alten“: „Bitte Ruhe, Herrschaften, wir müssen uns beraten, welche Schritte wir unternehmen, denn eines ist klar, wir können das Geschehene nicht so einfach ignorieren. Alles andere ist jetzt unwichtig!“
    „Wie wäre es, die Anker zu lichten und bei Nacht und Nebel, wie man so schön sagt, das Weite zu suchen, wäre mein Vorschlag?“
    Der Kapitän hörte es, reagierte jedoch nicht darauf.
    „Und die Abraham Lincoln mit ihren Geleitschiffen haut uns dann kräftig was um die Ohren!“
    „Wird sie nicht, denn wir sind weder mit den USA im Krieg noch greifen wir einen ihrer Pötte an noch sind wir deren Sklaven oder etwa doch?“
    Meinungen und Ansichten aller Schattierungen flogen durch das Steuerhaus.
    Am Ende siegte die unseres Kapitäns, was ja auch nicht anders zu erwarten war.
    Die Sobek würde die Thetis und das Baby II, welches denen sowieso gehörte, überlassen und als Zugabe Klaus Wiebke, der entweder sein geliebtes Tauchboot nicht allein lassen wollte oder heiß darauf war, mitzukriegen, was passieren würde.
    Der „Alte“ rief per UKW den Kapitän der Challenger an und setzte ihn in Kenntnis, was jenem zuerst nicht gefiel, aber schließlich von ihm angenommen wurde, zumal Gerd Bau versicherte, die Sobek würde in einem Sicherheitsabstand von 10 oder 12 Meilen auf „Stand-by“ verweilen.
    Für den Fall aller Fälle.
    Dann führte er noch ein Gespräch mit Hamburg, von wo aus er Zustimmung erhielt.
    Nachdem alle Für und Wider ausgeräumt waren, machten die jeweiligen Mannschaften die beiden Einheiten einsatzbereit.
    Klaus, der Thetis-Steuermann, führte sein Boot in Überwasserfahrt bis auf die Position des Bergungsschiffes, wurde dort mit dem Baby II verkoppelt, während die Sobek Anker auf ging.
    Am östlichen abendlichen Horizont verschwanden die Silhouetten der amerikanischen Flotte im Nachtdunkel, während ab und zu helle gelbliche Flammenbündel die Starts von diversen Bordflugzeugen anzeigten.
    F 16, F 18? Dies konnte man allerdings der Entfernung halber nicht mehr erkennen.
    Es war spät für einen neuerlichen Tauchgang, aber eigentlich egal für die Thetis-Besatzung, denn dort unten konnten sie sowieso nur mithilfe der potenten Scheinwerfer etwas erkennen, bis das Boot die hellgrüne Abschirmung der Kugeln erreichen würde.
    Auf dem beleuchteten, enormen Arbeitsdeck der Challenger setzte ein geschäftiges Treiben ein. Zig Hände kamen zum Einsatz. Die Sauerstoffbehälter hatte man nachgefüllt, genauso wie die Druckluft- und Hydrauliksysteme.
    Der Bootsmann ließ alles peinlich genau prüfen, denn einmal in dieser immensen Tiefe konnte ein kleiner Fehler, der an Bord des Bergungsschiffes passierte oder am Tauchboot selbst, der Besatzung den Tod oder zumindest in eine arge Bedrängnis bringen.
    Klaus Wiebke umkreiste zum zigsten Mal die Thetis, und noch bevor der Tauchgang seinen Anfang nahm, tat es ihm innerlich leid, seinen Mund so voll genommen zu haben.
    Nun plötzlich wollte er nicht mehr dabei sein, doch es fehlte ihm der Mumm, dies einzugestehen.
    Eine innere Stimme sagte laut und deutlich zu ihm:
    „KOMME NICHT ZU UNS HINAB.“
    Diese unheimliche Stimme genügte jedoch, ihm die Haare auf den Armen senkrecht stehen zu lassen. Und das Kribbeln im Bauchbereich schien eine ebenso wenig beruhigende Wirkung auszustrahlen, eher das Gegenteil war der Fall.
    Doch noch bevor er eine klare Entscheidung treffen konnte, gewahrte er den Kapitän der Challenger, welcher mit fragendem Blick auf ihn zusteuerte.
    Was nun?
    Er nannte sich selbst einen Angsthasen, trat dem Ami entgegen und meldete forsch, wenn auch nicht sehr überzeugend: „Alles in Butter, Herr Kapitän. Ich freue mich schon darauf, nach unten zu

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