SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
Ute!“
Schkor, der erste Mond, verschwand hinter den höchsten Bergkämmen. Der zweite, Eisskom, erschien leuchtend gelb über uns.
Weder Ute, ich oder unsere Außerirdischen verspürten Müdigkeit, Hunger oder Durst.
Nach einiger Zeit wurde es um die Bergkämme heller und heller. Ein neuer Tag brach an.
„Wird heiß werden, Ute!“
„Keine Bange, dagegen haben wir Vorsorge getroffen!“, sagte plötzlich Istkoon.
„Vorsorge gegen Soyons Strahlen?“, fragte Ute nicht verstehend.
„Wartet bitte ab!“, kam es seitens Mas-Un kurz angebunden zurück.
Soyon schickte mehr und mehr Photonen über die Wipfel, bestrahlte die gegenüberliegenden und stieg hinab ins Tal, Stück für Stück.
Doch urplötzlich wurde alles schattig.
Ute und ich sahen nach oben.
Vor die Sonne Soyon schob sich langsam, aber stetig eine dunkle Scheibe, einer Linse gleich, welche verhinderte, dass das grelle Sonnenlicht direkt ins Tal knallte.
Es war genau der Gegensatz zu einer Idee, auf der Erde entwickelt, um Sonnenenergie so umzuleiten, dass Schatten oder Nachtzonen erhellt werden konnten. Um dies zu erreichen, dachten weltliche Techniker und Planer vor nicht all zu langer Zeit daran, eine Art Spiegel, aus ultraleichtem Material in Folienform, in einer gewissen Höhe über der Erde auszubreiten, was die Sonnenstrahlen gebündelt an die beliebigen Orte umlenken würde.
Doch diese dunkle Linse gab uns hier im Tal Schatten, denn ohne den war ein Arbeitseinsatz schier unmöglich, zumindest einen wie den, den die Wesen dort an der gelandeten Sokia ausführten, denn sie beluden das UFO mit allen möglichen Gütern diversen Kalibers. Sogar lebende Tiere schienen dabei zu sein. Wir konnten zwar nicht erkennen, um welche Tiere es sich handelte, aber die Laute, die sie ausstießen, schlossen aus, dass es dabei um uns bekannte Arten ging.
Fragen waren unnötig, denn Istkoon nickte schon, hatte mich also wieder Mal telepathisch „angezapft“, was mich langsam, aber sicher nervte.
Während Ute und ich noch dieses Wunderding der Technik bestaunten, gab es einen neuerlichen Zeitsprung.
Sokia war jetzt nur zu Dreivierteln fertig und wurde ständig weniger, denn da unser „Film“ ja rückwärts lief, musste auch der Bau abnehmen.
Im ersten Augenblick passte dies, aus vielleicht ästhetischen Vorstellungen, nicht in die Neuronen.
Jene Situation erfuhr jedoch eine Änderung als Mas-Un mich ansah, lächelte und mit dem Kopf verneinte, ohne mich telepathisch zu belasten.
Ich dankte es ihr, ebenfalls telepathisch.
„Jan, siehst du, was ich sehe?“ Das war Ute, telepathisch, während wir auf dem Gewimmel von diversen Wesen und Robotern am und im Raumschiff umherhasteten.
Speziell viele So-Is waren mit einem inneren, zylindrischen Bauteil beschäftigt.
„Was meinst du?“, fragte ich untelepathisch zurück.
„Sokia beinhaltet etwas Riesiges, Zylindrisches. Ob das die Antriebseinheit ist?“
„Nein“, hörte ich Istkoon sagen, „das ist eine Einheit der So-Is. Diese Einheit heißt DRO-X!“
„Wer oder was stellt DRO-X dar, Istkoon?“
„Es ist ein Geheimnis der So-Is. Wir sind nicht bemächtigt ...“
„Erdmenschen“, erscholl eine gewaltige Stimme in meinem, sowie in Utes Hirn, wie ich an ihrem angespannten Gesichtsausdruck erkennen konnte, „es ist niemandem erlaubt, Fragen wegen unserem DRO-X zu stellen. Vergesst diese Einheit. Dies ist ein Befehl des Ältestenrates!“
Offensichtlich gehörte diese neue Stimme niemandem aus unserem Yotra-Bekanntenkreis.
Vor meinem geistigen Auge erschien jedoch das weiße, großäugig schielende Antlitz eines So-Is, welches mir irgendwie sehr bekannt vorkam.
Ich meinte innerlich, dass auch er mich gesehen oder vielleicht nur erahnt hatte, denn der So-Is versuchte, meine Aufmerksamkeit von ihm abzulenken, indem er so schnell er konnte im Inneren des Schiffes hinter diesem Riesenzylinder verschwand, nicht ohne sich nochmals nach mir umgedreht zu haben. DRO-SO-IS-X , schoss es mir durch alle Gehirnwendungen. Der So-Is, den Istkoon ausschalten sollte.
Jetzt platzte mir langsam der Kragen. Mir schwollen die Halsschlagadern gewaltig an.
„Ute, versuche, dich telepathisch abzuschalten und lasse uns in einer anderen Sprache kommunizieren. Meinst du, das geht?“
„Ich werde es versuchen, Jan!“
„Welche Sprache?“
„Spanisch, die beherrschen wir beide, mehr oder weniger!“
„Okay, Spanisch!“
Für mich, und ich nahm an, das galt auch für Ute, war es bei Weitem nichts Neues,
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