Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
Vom Netzwerk:
unbeleuchtet aus der Dunkelheit des Hafenbeckens und kam längsseits.
    Tarek erkannte drei mit Maschinenpistolen bewaffnete Matrosen und den Kommandanten des Küstenschutzbootes.
    „Tarek, bleib an Land, beweg dich nicht!“
    Ehrlich, das hatte er auch gar nicht vor im Angesicht der Maschinenpistolen. Einer der Matrosen stieg an Bord des Fischerbootes mit geschulterter Waffe und einer Taschenlampe in der linken Hand und fast das Gleichgewicht verlierend.
    Im matten Licht der Umgebung und dem von Fischkörpern und Feuchtigkeit des Bootsbodens reflektierten Lichtstrahl der Taschenlampe sah Tarek den Matrosen mit angewidertem Gesichtsausdruck und gebückt das Boot absuchen.
    Der Kommandant verlor Tarek nicht einen Moment aus den Augen, ebenso wenig wie Murak, der rückwärtsgehend der Szene zu entkommen versuchte.
    Niemand hinderte ihn daran.
    Als Tarek zur Seite schaute, an der Murak noch vor Kurzem gestanden hatte, sah er ihn nicht mehr, doch vernahm er Schritte, welche sich entfernten. Sein Blick wanderte zurück und hinab ins Boot, in dem der Matrose gerade die rechte Hand unter die achtere Sitzducht steckte, während die linke den Lichtstrahl der Lampe in dieselbe Richtung lenkte.
    Nach suchendem Tasten stockte die Hand plötzlich und erschien bald darauf, ein Kästchen umklammernd, über dem Kopf des Matrosen. Alle Blicke galten dem gefundenen Objekt, ein Kistchen, nicht viel größer als die Hand des Matrosen, der plötzlich wie versteinert erschien. Seine Augen, die eben noch triumphierend auf den Fund geschaut hatten, erschienen nun im panischen Schrecken weit aufgerissen.
    Ein türkisartiges Flimmern ging vom Objekt aus, drang durch die Spalten der verkrampften Finger. Eine viskose Flüssigkeit lief langsam erst die Hand, dann den Arm hinunter. Hernach ging ein Zucken durch den Körper, so als sei der Mann von einem gewaltigen Stromschlag getroffen. Er torkelte. Das Boot kam ins Schaukeln. Der Matrose brach wie ein gefällter Baum zusammen.
    Niemand von denen, die all dies beobachteten, bewegte auch nur einen Muskel, sagte auch nur ein Wort.
    Der Matrose lag verrenkt in der Plicht, das Zucken seines Körpers hatte aufgehört.
    Jenes rätselhafte Kistchen lag neben ihm.
    Das türkisfarbene Flimmern erlosch.
    Jetzt löste sich die Spannung in den Menschen. Als Erster reagierte der Kommandant.
    „Tarek, komm runter, nimm einen Lappen, wickel das verfluchte Ding ein und gib es mir. Sofort!“
    Tarek tat wie im geheißen.
    Wieso wusste der Offizier wie das Kistchen anzupacken ist?, hinterfragte sein Gehirn.
    Als er das Kistchen mit einem Tuch umwickelt hatte, ohne das etwas geschah, und er es dem Kommandanten überreichen wollte, sagte dieser: „Nein, du kommst mit uns, halte das Kistchen schön fest, bis du bei uns an Bord bist! Hörst du?“
    Der wie ein Baum gefällte Matrose erwachte, ungläubige Blicke um sich werfend, während zwei seiner Kameraden ihm aus dem Fischerboot ins Gummiboot halfen.
    Die Matrosen machten die Leinen los und während des Ablegemanövers sah der Kommandant eine Gruppe von Fischern die Pier entlang in ihre Richtung eilen.
    Auch Tarek, in der Mitte des Zodiaks, auf dessen hölzernen Bodenbelag sitzend, hatte dies bemerkt.
    Zu spät , dachte er. Ich hoffe, sie unterrichten Vater über das, was mir passiert ist .
    Schnell verschluckte die Dunkelheit des Hafenbeckens das Gummiboot und dessen Besatzung.

Ayers Rock
    Abends
     
     
    Schnell war den beiden ehemals weißgesichtigen, jetzt leicht sonnenverbrannten Europäern klar geworden, dass es ohne die benötigten Utensilien unmöglich sein würde, den Berg zu erklimmen, und so hatten sie beschlossen, den Weg zurück zu den Autos zu nehmen, um per Funk Steigeisen, Taue, Karabinerhaken und was man sonst noch benötigte anzufordern.
    Außerdem, wer stellt eine Bergsteigergenehmigung aus für den heiligen Uluru?
    Während die Anangus das Camp abbauten, diskutierten die Europäer über die Ahnenerzählungen dieser Anangus. Sie kamen zu keinem Schluss.
    Alle Völker haben Geschichten ihrer Vorfahren zu erzählen, die mehr oder weniger von nachvollziehbaren Begebenheiten durchzogen zu sein schienen, teilweise sogar archäologisch nachvollziehbar. Man denke nur an die Griechen der Antike und Troja, an die Ägypter der ersten und den nachfolgenden Dynastien. Andere Erzählungen waren so abstrakt, dass sämtliche Grundlagen fehlten.
    Die der Anangu gehörte zweifelsohne zu der zweiten Gruppe. Obwohl es auch hieß: Ein Körnchen Wahrheit steckt

Weitere Kostenlose Bücher