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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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Jan mehr wie in einem Selbstgespräch von sich.
    „Ja. Sie haben recht, Steuermann. Das Feuerschiff liegt quer zu unserem Kurs!“
    Jetzt war es klar, die Frau hatte was drauf.
    Später sprachen sie über Gott und die Welt, von der Seefahrt in heutiger Zeit. Sie tauschten Wissen und Gelesenes aus, das bis ins Jahr 1405, genauer gesagt bis zum 11. Juli jenes Jahres, reichte. Eine enorme chinesische Flotte mit mehr als 300 Schiffen besaß 62, die sich mit einer Länge von rund 120 Metern und einer Breite von Bordwand zu Bordwand von ungefähr 50 Metern, mit bis zu 9 Masten bestückt und einem Gesamtgewicht von rund 2700 Tonnen, als die größten je gebauten Schiffe auswiesen. Ihr Oberbefehlshaber war der kaiserliche Ming Admiral mit Namen Zheng He. Die vereinte Flotte des Vasco da Gama und Christobal Colon, auch bekannt unter dem Namen Columbus, hätte Platz an Deck eines jeden BAOCHUAN, genannten Neunmasters, gefunden, ohne viel aufzufallen oder drüber stolpern zu müssen.
    Die beiden auf der Brücke der ATLANTE sprachen noch über andere Sparten, wie zum Beispiel die Natur hier auf Erden, um dann irgendwann bis in das schier unendliche All vorzustoßen.
    Eine Thematik, die Jan schon von seit jeher faszinierte.
    Politik und Fußball hatten vorerst das Nachsehen.
    Man kam einander näher, derweil er an den kranken Matrosen dachte, dem er nach der Wache die Temperatur nehmen musste, und dann danach die gleiche Prozedur an sich selbst machen würde, denn er fühlte, irgendwas in seinem Körper lief nicht so ab, wie es sollte.
    Noch beunruhigte es ihn nicht ernstlich, obwohl ihm vollkommen klar war, dass sein ständiger Kontakt mit Kranken nicht gerade zu seiner eigenen Gesundheit beitrug, sondern im schlimmsten Fall eher das Gegenteil eintreten würde.
    Er befand sich stetig im Nahbereich einer möglichen Ansteckung, war Exponent.
    Und wenn, was dann?

Im Hafen von Matruh
    29. Mai, abends
     
     
    Tarek steuerte das Boot zwischen dem grünen Leuchtfeuer von Point Labeit und dem roten von Nury Rock durch, nahm die erste grüne Tonne voraus mit Kurs Ost Süd Ost.
    Nur noch wenige Minuten Fahrt lagen zwischen ihm und dem kleinen Hafen der Fischer von Matruh.
    Wie ging es dem Vater?
    Wartete das Küstenwachboot noch im Hafen auf sein Einlaufen?
    Hatte jemand Mutter unterrichtet?
    Was im Namen Allahs war diese sprichwörtlich elektrisierende Kiste?
    Wieso kannten die vom Wachboot seinen Namen?
    All diese Fragen zermürbten sein Gehirn schon seit Stunden. Die Dunkelheit nahm schnell zu.
    Harbour Point an Steuerbord.
    Der Hafen.
    Das Küstenschutzboot.
    Dort, vor Drama Point, lag es am Anker, spärlich beleuchtet von der Ankerlaterne auf dem Vorschiff und einigen Lampen der Decksbeleuchtung.
    Tarek fühlte eine eisige Hand sein Herz umspannend. Warum, das konnte er sich nicht recht erklären, es sei denn, man gehe davon aus, dass es vielen Menschen so ergeht, wenn sogenannte Staatsdiener einem ihre Macht über den Normalbürger demonstrieren.
    Er musste das Boot seines Vaters längsseits eines anderen Fischerbootes vertäuen und von dem erscholl die Stimme eines Mannes, des Bootbesitzers Murak, wie Tarek sogleich erkannte.
    „Hallo Tarek, shvoye, ruhig. Dein Vater ist in der Station des roten Halbmondes. Er ist wohl auf, wie es scheint. Deine Mutter ist bei ihm und der Kommandant des Küstenschutzes wartet dort auf dich!“
    „Dank dir, Murak. Mir fällt ein Stein vom Herzen und ein anderer erscheint an dessen Stelle!“
    „Was ist passiert? Warum hast du Angst? Willst du nicht mit dem Offizier reden?“
    „Mir wird keine andere Wahl gelassen!“
    Tarek machte die letzte Leine fest und ohne dem Haikörper auch nur eine Minute seiner Aufmerksamkeit zu schenken, stieg er über das Schanzkleid an Bord des anderen Bootes.
    Die Beleuchtung der Pier durchbrach die zunehmende Dunkelheit des Abends.
    Murak reichte ihm die Hand und sagte: „Tarek, nur ein Wort von dir und alle Fischer Matruhs kommen zusammen, um dir zu helfen, wenn es nötig ist. Das weißt du genau. Insch Allah.“
    Und plötzlich fiel ihm ein, dass da noch etwas an Bord seines Bootes war, was er unbedingt an Land bringen musste. Denn Schuld an der ganzen Misere hatte doch eigentlich dieses Kästchen.
    Ein Motorgeräusch kam der Pier näher, und als Tarek eine Kehrtwende machte, um wieder in das Boot hinabzusteigen, an dem er festgemacht hatte, erschien ein Schlauchboot Typ Zodiak, wie es weltweit kurz genannt wird, mit den Kennzeichen des Küstenschutzes

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