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SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)

Titel: SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Kittner
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eindrangen.
    Uwe reichte Miguel die Hand, umarmte ihn, Dank stammelnd.
    Carlos redete mit ruhiger, aber bestimmter Stimme und mit dem linken Arm seine Worte gestenreich unterstreichend ins Walkie-Talkie.

Plattform am Uluru
     
     
    Bergson krabbelte als Erster aus dem engen Zelt, drehte sein Gesicht dem morgendlichen Sonnenlicht entgegen und streckte die Glieder, bis diese vernehmlich knackten.
    Anschließend sammelte er einige, vom nächtlichen Lagerfeuer noch nicht verzehrte Ästchen, schichtete diese zeltförmig zusammen und entzündete sie mit seinem Einwegfeuerzeug.
    Bläulicher, leicht bewegter, feiner Rauch und aufsteigende Hitze zeigten das Aufflammen der Ästchen an.
    Seinen ersten Gedanken ans Kaffeekochen unterbrach er mit dem nächsten: Idiot, dafür brauchen wir doch kein Feuer, seit es den angelieferten Schüttelbecher gibt.
    Das Neueste auf dem Weltmarkt.
    Man nehme den Plastikbecher, stelle jenen auf den Kopf und schüttle kräftig. Nach einer Minute ungefähr, Becher senkrecht, breiter Teil nach oben, Stannioldeckel abreißen und schon ist der dampfende Kaffee bereit, genossen zu werden.
    Was bleibt, ist die sachgerechte Versorgung des Plastikabfalls auf einer felsigen Plattform hoch oben auf einem Berg, nicht einfach, doch machbar.
    Der appetitliche Kaffeegeruch ließ den Professor Doktor Klaus Walter den Kopf schnüffelnd ins Freie stecken.
    „Guten Morgen, Kollege!“
    „Moin, moin.“
    „Kaffee gefällig?“
    „Gefällig.“
    „Sehr gesprächig heute Morgen?“
    „Lass mich doch erst mal zurechtfinden. Alle Glieder tun mir weh. So ein alter Mann wie ich sollte anstelle in einem engen Zelt in einem Hotelzimmer übernachten oder nicht vergessen, von Anfang an seine Knochen zu nummerieren.“
    „Na, Kollege, so schlimm ist das hier nun auch wieder nicht. Sieh dir den Sonnenaufgang an. Herrlich! Goldgelb, dann Orangerot bis Lila. Ein Schauspiel, bei dem einen das mit dem Heldenzeugen in den Sinn kommt!“
    Die beiden saßen mit den Rücken gegen die kalte Sandsteinwand gelehnt, genossen einen Sonnenaufgang in glasklarer Luft, tranken frischen, dampfenden Kaffee und ließen es sich gut sein, wobei sie die letzten Fledermäuse in einer Felsspalte hoch über ihnen verschwinden sahen.
    Das kleine Lagerfeuer hatte genügend Kraft, vier Dosenbrötchen zu rösten, die belegt mit einer salamiartigen Wurst als Frühstück gerade gut genug waren.
    Geröstet wurde auch eine Heuschrecke, die ihren Landeanflug anscheinend schlecht kalkuliert hatte.
    Die benutzten Einwegkaffeebecher verschwanden unter einem Felsbrocken, wo sie vielleicht nach Jahrtausenden einer dann möglicherweise existierenden, denkenden und forschenden Rasse einige Rätsel aufgeben würden.
    Ein spaßiger, aber vielleicht nicht abwegiger Gedanke.
    Eine halbe Stunde später brachen sie das Zelt ab, löschten das Feuer mit dem roten feinen Sand, scharfeckig wie Kristall, auch als Garnet bekannt, und begannen das vermeintlich letzte Teilstück über die nach innen abgerundete Wand in Angriff zu nehmen.
    Spalten im Sandstein, Auswaschungen, Felsbruchstücke, abgestorbene Büsche, sogar Grassoden, alles, was Halt bieten konnte, wurde von ihnen benutzt, dem Felsen Meter um Meter abzuringen.
    Drei Stunden dauerte der Kampf und dann, einen Augenblick später, sahen sie wenige Meter über ihren Köpfen den höhlenartigen Spalt.
    Er war größer als vor einigen Tagen geschätzt. Das aber erschien ihnen nicht wichtig, wichtiger war der angenommene Felsvorsprung unterhalb der Spalte, aber über ihnen. Mindestens 5 Meter darüber.
    „Herr Kollege, wir stehen vor einer weiteren Kletterpartie, scheint mir“, sagte Klaus und zeigte dabei hinauf in die Höhe.
    „Genau, es bleibt uns definitiv nicht erspart, den Eingang, wenn vorhanden, von oben her anzugehen. Für einen solchen Fall haben wir glücklicherweise die Seile mitgenommen!“
    Nach einigen Kraftakten, Einschlagen von Aalen in den Fels und darauffolgendem Abseilen, hatten sie es geschafft.
    Die Felsspalte, viel höher und breiter als von unten her ersichtlich, erreichte Klaus mit einigen Schwüngen und anschließendem Abspringen und Abrollen auf dem staubigen, mit kleinen Ästen bespickten, aber ansonsten geröllfreien Untergrund.
    Doktor Bergson folgte, die gleiche Technik anwendend, augenblicklich nach.
    Die beiden schalteten die mitgebrachten Taschen- und Kopflampen ein, deren Strahlen einige Meter in die Dunkelheit eindrangen, bis jene auf eine spiegelartige, flimmernde Wand oder

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