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Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
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habe ich in einer Pension verbracht, denn Sarah wollte ich keinesfalls mehr begegnen. Mein Handy hatte ich tagsüber immer ausgeschaltet, um nichts von Sarah hören zu müssen. Abends jedoch habe ich es angemacht, in der Hoffnung, dass Lea mir eine Nachricht zukommen hat lassen. Allerdings war das nie der Fall, stattdessen musste ich etliche Nachrichten von Sarah lesen, in denen sie mir mitteilte, welche Sorgen sie sich machen würde und wie sie mich lieben und vermissen würde. Wäre nicht noch ein Funken Hoffnung in mir, dass Lea sich melden könnte, dann hätte ich das Handy schon längst in alle Einzelteile auseinandergebaut und hätte Sarah die Überreste in einem Umschlag zukommen lassen. Zwischenzeitlich meldete sich sogar Katner und fragte, wie es mir gehe und wann ich wieder einsatzfähig sei. Ich habe ihm lediglich gesagt, dass alles noch viel schlimmer ist und dass ich nicht weiß, wann ich wiederkommen werde.
    Endlich ist das Wochenende da und ich habe die Tage und Nächte, in denen ich in der Pension eingeschlossen war, überstanden. Sofort mache ich mich an den Umzug und vergeude keine Sekunde. Im Transporter sind noch all meine Sachen, was heißt, dass ich nicht mehr nach Hause fahren muss, zu Sarah. Außer ein paar Kleidern und einigen Kleinigkeiten habe ich alles, was ich brauche. Eine Couch, ein Bett und einen Schrank. Mehr brauche ich momentan nicht, wobei mir das Wichtigste fehlt – Lea.
    Nach dem Umzug nächste Woche werde ich wieder ins Büro gehen und mich mit Terminen ablenken. Außerdem werde ich dann erfahren, was mit der Wohnung wird, in die Lea erst kürzlich eingezogen ist. Ob sie die Wohnung schon gekündigt hat?
    „Oh, guten Morgen, Noah. Ein ganz fremdes Gesicht.“
    „Guten Morgen Katner. So fremd ist es auch wieder nicht. Immerhin waren es nur ein paar Tage, an denen ich gefehlt habe.
    „Geht es dir besser?“, fragt mich Katner.
    „Es geht mir den Umständen entsprechend, aber es muss ja weitergehen. Katner, hast du etwas von Lea Aurelius gehört?“
    „Nein, wieso sollte ich?“
    „Hat sie nichts wegen der Wohnung gesagt? Sie ist ausgezogen.“
    „Sie ist was? Und das erfahre ich erst jetzt? Sie kann doch nicht einfach …“
    „Ich sehe nach dem Rechten.“
    „Ja, das ist wohl besser so. Immerhin kommt das alles von deiner Baustelle.“
    Wie habe ich Katners Aussetzer und Wutausbrüche vermisst. Er ist immer in Rage, und wenn es etwas gibt, was ihn nicht stört, dann, im ‚Little Ben‘ eine Flasche Bier in der Hand zu halten.
    Frau Krause in der Buchhaltung hat bisher keine Kündigung erhalten, deshalb beschließe ich, mit einem Zweitschlüssel in die Wohnung zu gehen. Als ich aufschließe, beginnen meine Hände zu zittern. Ganz nervös und vorsichtig mache ich die Türe weiter auf, bis ich hineingehen kann. Alles ist noch dunkel, da immer noch die Rollläden unten sind. Ich mache das Licht an und sehe eine karge Wohnungseinrichtung vor mir. Eine Couch ist noch da und ein paar Kartons sind aufeinandergestapelt. Die restlichen Räume sind leer, fast so, als wären sie kaum benutzt worden. Es wundert mich nicht, sie war ja nicht lange hier drin. Mein Herz schmerzt bei dem Gedanken, dass sie mir immer so nah war, und wenn ich in ihrer Wohnung herumgehe, meine ich, ihren Duft ein wenig wahrzunehmen. Unweigerlich steigen Tränen in mir auf und ich muss mich für einen Moment auf die Couch setzen. Meine Tränen kann ich nicht zurückhalten und lasse ihnen freien Lauf. Wieso hat das Schicksal so gespielt? Das Leben ist nicht fair. Als ich meine Blicke auf der Couch umherschweifen lasse, um mir vorzustellen, wie sie auf ihr lag, sehe ich einen Zettel, der seitlich in die Couch hineingeklemmt ist. Mein Herz pocht wieder schneller, als ich ihn auseinanderfalte. Denn egal, was sie geschrieben hat, wenigstens ein Zeichen von ihr, mehr möchte ich im Moment nicht.
    „Sehr geehrte Company Katner,
    ich möchte mich für meinen schnellen Aufbruch entschuldigen. Bitte sehen Sie dies als meine Kündigung an. Die nächsten drei Monate werde ich natürlich bezahlen – wenn auch in Raten. Leider konnte ich nicht alle Möbel mitnehmen, aber vielleicht finden Sie eine Verwendung für sie.
    Mit freundlichen Grüßen, Lea Aurelius.“
    Sie ist einfach weg und ich habe nicht die geringste Ahnung, wo sie sein könnte. Wieso konnte sie nicht warten, bis ich ihr alles erklärt habe? Mein Herz ist sehr schwer, aber ich kann dich nicht mehr suchen. Die Personen, die mir weiterhelfen könnten,

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