Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition)

Titel: Solange, bis ich dich finde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Albicker
Vom Netzwerk:
Hast du etwa ihre Nummer? Und wieso glaubt sie dir?“
    „Sie glaubt nicht mir, aber dir schon, so wie es aussieht.“
    „Was willst du mir damit sagen?“
    „Noah, ich musste das tun. Sie hat dir gestern eine SMS geschrieben und ich habe ihr von deinem Handy aus zurückgeschrieben und habe so getan, als würdest du es ihr schreiben. Bitte Noah, ich liebe dich und musste das einfach machen. Du warst unter der Dusche, dein Handy hat gepiepst und später hat sie versucht, dich anzurufen.“
    „Hast du dann mit ihr gesprochen?“
    „Nein, natürlich nicht. Ich habe ihren Anruf nicht entgegengenommen.“
    „Geh mir aus den Augen. Du bist das Letzte“, sage ich ihr, packe meine Sachen und bin verschwunden.
    Auf dem Weg ins Büro fällt mir ein, dass ich ja zwangsbeurlaubt wurde. Das kommt mir gerade recht, denn heute wäre ich zu nichts mehr imstande gewesen. Sofort fahre ich zur Bahnhofstraße, um sie vielleicht noch zu erwischen. Dort angekommen, sind noch alle Rollladen unten. Es ist 08:46 Uhr. Bestimmt schläft sie noch. Ich möchte sie nicht stören und beschließe, vor ihrer Wohnung zu warten, bis sie die Rollladen hochzieht.
    Mittlerweile ist es 10:53 Uhr. Immer noch gibt es keine Reaktion aus ihrer Wohnung. Vielleicht sollte ich doch klingeln. Spontan beschließe ich, es zu tun. Einmal klingeln – zweimal – dreimal. Beim zehnten Mal gebe ich auf. Wo bist du nur? Vielleicht ist sie wieder bei Derek.
    „Hallo Derek!“
    „Oh, hallo. Die Möbel sind heute Mittag draußen. Dann können Sie Ihr ganzes Zeug einräumen.“
    „War sie bei Ihnen?“
    „Wer … Lea? Heute noch nicht.“
    „Kommt sie heute denn noch?“
    „Haben wir gestern nicht beschlossen, dass sie mich nicht mehr damit belästigen sollen?“
    „Ich weiß, aber es handelt sich alles um ein großes Missverständnis. Meine Frau hat …“
    „Es ist mir egal, was passiert ist. Lea hat mir ausdrücklich gesagt, dass sie Sie nicht mehr sehen möchte. In Ordnung?“
    „Geben Sie mir bitte Ihre Nummer. Ich muss sie sprechen.“ Plötzlich kommt Derek wütend auf mich zugestürmt, packt mich am Kragen und schaut mich wieder mit diesem kalten Ausdruck an.
    „Es reicht, Herr Hillings.“
    Jetzt habe auch ich verstanden, dass ich von Derek keine Informationen erhalten werde. Gut, dann werde ich eben so lange an ihrer Wohnung auf sie warten, bis ich sie sehe. Irgendwann wird sie doch in ihre Wohnung gehen.
    Es ist 19:36 Uhr. Seit heute Mittag stehe ich in der Bahnhofstraße und warte auf sie. Immer noch sind alle Rollläden unten und noch immer ist sie nicht gekommen. Heute habe ich noch nichts gegessen, weshalb ich beschließe, in Marcos Bar zu gehen, um dort eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen. In Marcos Bar bin ich ihr vielleicht immer noch näher als sonst irgendwo. Und wer weiß, ob ich sie dort sehen werde?
    Kaum habe ich Marcos Bar betreten, treffen mich einige böse Blicke. Habe ich was Falsches getan? Unsicher gehe ich weiter und suche mir einen Tisch. Auch hier gibt es keine Spur von Lea.
    „Was möchten Sie?“, fragt mich Marco in einem sehr schroffen Ton.
    „Die Snackkarte bitte“, sage ich und wage kaum zu sprechen. Er knallt mir die Karte auf den Tisch und schaut mich weiterhin sehr böse an.
    „Entschuldigen Sie, aber ist irgendetwas nicht in Ordnung?“, frage ich.
    „Sie haben versucht, mich zu verarschen, Mister. Hier haben Sie Ihr Foto wieder, das möchte niemand haben und die Frau, für die es bestimmt war, die möchte von Ihnen sowieso nichts mehr wissen.“
    Mein Herz bleibt fast stehen. Ich kann das einfach nicht glauben.
    „Haben Sie sie gesehen?“
    „Oh ja, und sie hat mir alles erzählt. Sie können froh sein, dass ich heute einen guten Tag habe. Niemand bricht Lea Aurelius einfach so das Herz, verstanden?“
    „Wo ist sie? Hören Sie, das ist ein Missverständnis.“
    „Lea Aurelius ist für sie gestorben.“
    „Aber bitte sagen Sie mir, wo sie ist, ich werde …“
    „Lea ist weg. Schlagen Sie sich Lea ein für alle Mal aus dem Kopf, denn für die nächste lange Zeit wird sie nicht mehr hierherkommen.“
    „Nicht mehr in diese Bar?“
    „Nicht mehr in diese Gegend. Nicht mehr in dieses Land. Und das alles wegen Ihnen.“
    „Nicht mehr in dieses Land?“, frage ich ungläubig. Doch Marco antwortet mir nicht mehr. Stattdessen kehrt er mir den Rücken zu und lässt mich mit der Speisekarte alleine. Den Appetit hat es mir augenblicklich verschlagen und ich möchte nur noch weg von hier.
    Die letzten Nächte

Weitere Kostenlose Bücher