Solange du atmest
würde.
âUnd jetzt?â Juna wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und blickte Miley und Fletcher der Reihe nach fragend an. âIch mache mir solche Sorgen um Teri! Verdammt, wir werden so ja nicht mal erfahren, ob sie die OP gut überstanden hat!â
âSie kommt schon wieder in Ordnungâ, versuchte Miley, sie zu beruhigen. âDer Arzt schien sich ziemlich sicher zu sein, dass ihre Verletzung nicht besonders schlimm war. Ich glaube, sie müssen nur die Kugel herausholen.â
Für einen Moment herrschte angespanntes Schweigen. Nach ihrer überstürzten Flucht aus dem Krankenhaus waren sie in irgendein Gewerbegebiet gefahren, wo sie nun auf dem Parkplatz eines Wal-Marts standen und sich darüber unterhielten, wie es weitergehen sollte. Doch einen richtigen Plan hatte keiner von ihnen â nicht einmal Fletcher. Sie alle warteten nur darauf, dass endlich Mileys Handy klingelte und di e Stimme ne ue Anweisungen bekannt gab.
Trotzdem zuckten sie zusammen, als das Telefon sich schlieÃlich tatsächlich meldete.
âJa?â
âHabt ihr die Daten von der Festplatte im Bettyâs ?â, fragte die Stimme ohne Umschweife.
Miley nickte. âJa. Was sollen wir jetzt damit anfangen?â
âIch möchte, dass ihr die Daten auf eine Seite im Internet hochladet, die ich euch gleich nennen werde. Sucht euch dazu in irgendeinem Internetcafé ein ruhiges Plätzchen, an dem euch niemand beobachten kann.â
Dann gab die Stimme die Internetadresse durch, zu der sie die kopierten Daten transferieren sollten. Miley notierte sie auf der Rückseite eines Kaugummipapiers, das sie in Fletchers Handschuhfach fand.
âOkayâ, sagte sie schlieÃlich. Einen Moment verharrte sie, dann holte sie tief Luft. âAber danach ist Schluss. Wir haben alles getan, was Sie wollten. Nach dieser Aktion werden wir nichts mehr tun, ehe Sie Craig nicht freigelassen haben. Wir â¦â
Die Stimme lachte. âNetter Versuch â aber darüber sprechen wir, wenn es so weit ist â¦â
Keine Sekunde später wurde die Leitung unterbrochen.
Miley blinzelte heftig, um die Tränen, die ihr in die Augen schossen, zurückzudrängen. âHört dieser Albtraum denn niemals auf?â, fragte sie schluchzend. âWie lange soll das denn noch so weitergehen? Ich kann nicht mehr!â
Fletcher legte ihr beruhigend einen Arm um die Schulter, und sofort durchströmte sie ein tröstliches Gefühl. âHey, gib jetzt nicht auf, okay?â, sprach er ihr eindringlich zu. âWir sind schon so weit gekommen, den Rest stehen wir auch noch gemeinsam durch.â
Miley nickte langsam. âDankeâ, flüsterte sie und machte sich von Fletcher los. âEs geht schon wieder. Ich habe nur kurz die Nerven verloren.â
âKein Ding. Du musst heute Nacht auch echt einiges durchmachen.â
Er schenkte ihr ein warmes Lächeln. âIch an deiner Stelle wäre wahrscheinlich schon längst durchgedreht.â
âDas glaube ich nichtâ, entgegnete Miley. âIch wüsste nicht, was ich heute Nacht ohne dich gemacht hätte. Ehrlich, Fletcher, ich â¦â
Juna räusperte sich vernehmlich. âHört mal, Leute, ich glaube, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um damit anzufangen, SüÃholz zu raspeln. Ich habe vorhin auf dem Weg vom Krankenhaus hierher ein Easy Internet gesehen. Die haben normalerweise rund um die Uhr geöffnet. Wenn ihr also nichts Besseres zu tun habt â¦â
Verlegen senkte Miley den Blick. Sie musste Juna zustimmen: Jetzt war eindeutig nicht der richtige Moment für so etwas.
Fletcher lieà den Wagen an, und sie fuhren die Strecke, die sie hergekommen waren, ein Stück zurück, bis Juna irgendwann rief: âDa! Dort hinten ist es. Der Laden mit der orangenen Neonreklame.â
Sie parkten und stiegen aus. Fletcher trug den Laptop unter dem Arm.
Jetzt, wo Teri nicht mehr bei ihnen war, war er derjenige, der sich am besten mit Computern auskannte. Das Internetcafé war trotz der späten Stunde noch ziemlich gut besucht. Aber sie fanden noch einen freien Platz in einer kleinen Nische, die vom Rest des Ladens aus nicht einsehbar war.
âLosâ, drängte Miley ungeduldig. âLass uns das Ganze schnell hinter uns bringen!â
Doch Fletcher schüttelte den Kopf. âZuerst will ich mir ansehen, was wir hier eigentlich haben.â Er öffnete den
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