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Solange du atmest

Solange du atmest

Titel: Solange du atmest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dana Kilborne
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Deckel des Laptops und startete das Gerät.
    Eine Weile lang hörte sie Fletcher einfach nur stumm vor sich hin tippen. Sie konnte nicht sehen, was sich auf dem Display des Notebooks abspielte. Doch Fletchers Gesicht, das sich im flackernden Schein des Bildschirms immer mehr verfinsterte, sprach Bände.
    Miley wollte es gar nicht wissen. Was immer Fletcher auch entdeckt haben mochte, es würde ihr sicher nicht gefallen.
    Wahrscheinlich ein weiteres dunkles Kapitel im Leben des Mannes, den du heiraten wolltest …
    Trotzdem fragte sie: „Was ist los? Was hast du gefunden?“
    Ungläubig schüttelte Fletcher den Kopf. „Das ist echt … Ich glaub’s nicht. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es so etwas wie eine Kundenliste. Außerdem sind hier noch Zugriffsdaten zu Off-Shore-Bankkonten.“
    Miley runzelte die Stirn. Sie verstand überhaupt nichts. „Und was hat das zu bedeuten?“
    â€žSo genau weiß ich das auch nicht, aber es sieht verdammt illegal aus. Wenn du mich fragst, steckt Craig ganz schön tief in ein paar üblen Geschäften drin. Hier sind Bestandslisten von Drogen und Waffen. Miley …“
    Er schaute sie direkt an. „Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll … Du weißt, dass Craig und ich nie besonders gut miteinander ausgekommen sind. Aber dass er kriminell ist, hätte ich wirklich nicht für möglich gehalten.“
    â€žDrogen? Waffen?“ Miley fühlte sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Nach all den schockierenden Nachrichten der vergangenen Stunden hatte sie tief in sich noch immer gehofft, dass sich alles irgendwie aufklären würde. Dass sie Craig befreien und er für das alles total logische und nachvollziehbare Gründe liefern würde.
    Doch diese Hoffnung löste sich nun endgültig in Rauch auf. Craig war ein Krimineller. Er verdiente das Geld, mit dem er sein Luxusleben finanzierte, indem er Drogen und Waffen verkaufte. Und offensichtlich kümmerte es ihn nicht im Geringsten, wem er mit seinem Verhalten womöglich schadete.
    Miley schloss die Augen. Ein Teil von ihr wollte es immer noch nicht wahrhaben, aber langsam musste sie der Wahrheit ins Gesicht blicken: Craig war nicht der Mensch, für den sie ihn gehalten hatte. Sie konnte nicht fassen, dass es ihm gelungen war, sie die ganze Zeit über zu täuschen.
    Hätte sie nicht merken müssen, dass mit ihm etwas nicht stimmte?
    Doch so sehr sie auch hin und her überlegte, ihr fiel einfach nichts ein, womit er sich je verraten hätte. Wäre Craig nicht am Vorabend ihrer Hochzeit entführt worden … Sie mochte gar nicht darüber nachdenken, dass sie ihn um ein Haar tatsächlich geheiratet hätte. So schrecklich die Angelegenheit auch war, im Grunde musste sie Craigs Kidnapper sogar dankbar sein, dass er ihr die Augen geöffnet hatte. Denn ohne die Entführung hätte sie niemals erkannt, welche Abgründe sich hinter der Fassade des netten Jungen von nebenan verbargen.
    â€žIch kann nicht mehr!“, stieß sie heiser hervor. „Soll der Entführer mit Craig doch machen, was er will. Ich kann einfach nicht mehr!“
    â€žDu willst aufgeben?“, fragte Juna entsetzt. Miley war überrascht. Immerhin war ihre Freundin von Craig nie besonders angetan gewesen.
    â€žWieso nicht?“, fragte sie deshalb. „Oder kannst du mir auch nur einen Grund nennen, warum ich für den Mann, der mich nach Strich und Faden belogen und betrogen hat, noch einen Finger rühren soll?“
    â€žNa, weil es um sein Leben geht!“ Juna sah sie eindringlich an. „Verstehst du denn nicht? Das hier ist kein Spiel. Es geht um ein Menschenleben. Und ich finde, egal, was Craig getan hat, ihn einfach im Stich zu lassen und damit seinen Tod zu besiegeln, hat er nicht verdient.“
    Miley seufzte nachdenklich. Dann schlug sie die Augen nieder. „Du hast ja recht. Ich …“ Sie winkte ab. „Natürlich will ich nicht, dass der Kidnapper ihm was antut! So etwas hat niemand verdient. Aber …“ Sie hob den Blick und straffte die Schultern. „Aber wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir allein nichts mehr für ihn tun können.“
    â€žWie meinst du das?“, fragte Fletcher.
    â€žNa, begreift ihr das denn nicht? Wer sagt uns denn, dass der Kidnapper nicht lügt? Wer sagt uns, dass er Craig tatsächlich freilässt, wenn wir

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