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Solange es hell ist

Solange es hell ist

Titel: Solange es hell ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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gespielt. Später waren sie befreundet gewesen, und viele hatten fest mit einer engeren und innigeren Verbindung gerechnet – einschließlich, wie man wohl sagen darf, Clare selbst. Natürlich hatte es keine Eile damit, aber eines Tages… Dabei beließ sie es. Eines Tages…
    Doch dann, vor einem knappen Jahr, war das Dorf von der Nachricht von Sir Geralds Vermählung mit einer Miss Harper überrascht worden – einer jungen Frau, von der noch nie jemand gehört hatte!
    Die neue Lady Lee war im Dorf nicht beliebt gewesen. Sie interessierte sich nicht im Mindesten für die Belange der Kirchengemeinde, fand die Jagd langweilig und hasste das Landleben und sportliche Betätigung im Freien. Manch einer schüttelte sein weises Haupt und fragte sich, wie das wohl enden würde. Der Grund für Sir Geralds Vernarrtheit lag auf der Hand. Vivien war eine Schönheit. Von Kopf bis Fuß war sie das krasse Gegenteil von Clare Halliwell: klein, zierlich, elfenhaft, mit rotgoldenem Haar, das sich bezaubernd über ihren hübschen Ohren kräuselte, und großen veilchenblauen Augen, die wie selbstverständlich aufreizende Seitenblicke abschießen konnten.
    Gerald Lee, in seiner männlichen Einfalt, war viel daran gelegen gewesen, dass seine Frau und Clare gute Freundinnen wurden. Clare war häufig zum Dinner in Medenham Grange eingeladen, und Vivien wusste geschickt den Anschein inniger Vertrautheit zu erwecken, wann immer sie sich sahen. Folglich ihr fröhlicher Gruß an diesem Morgen.
    Clare setzte ihren Weg fort und erledigte, was sie sich vorgenommen hatte. Auch der Vikar machte gerade einen Besuch bei der besagten alten Frau, und so gingen er und Clare ein Stück zusammen, bevor sich ihre Wege trennten. Sie blieben einen Moment stehen, um Angelegenheiten der Kirchengemeinde zu besprechen.
    »Jones ist leider Gottes wieder rückfällig geworden«, sagte der Vikar. »Und dabei war ich so zuversichtlich, nachdem er freiwillig, aus eigenem Antrieb, gelobt hatte, sich des Alkohols zu enthalten.«
    »Widerwärtig«, sagte Clare scharf.
    »So scheint es uns«, sagte Mr Wilmot, »aber wir müssen immer daran denken, wie schwer es ist, uns in seine Lage zu versetzen und diese besondere Anfechtung nachzuempfinden. Das Verlangen nach Alkohol ist uns unerklärlich, aber wir alle sind Anfechtungen ausgesetzt und wissen daher, was das heißt.«
    »Das mag schon sein«, sagte Clare unsicher.
    Der Vikar sah sie an.
    »Einige von uns haben das Glück, sehr selten in Versuchung geführt zu werden«, sagte er sanft. »Aber selbst für diese Menschen kommt einmal die Stunde der Bewährung. Wachet und betet, dass ihr nicht in Versuchung geratet.«
    Dann verabschiedete er sich von ihr und ging flotten Schrittes davon. Clare setzte nachdenklich ihren Weg fort und wäre kurz darauf beinahe mit Sir Gerald Lee zusammengestoßen.
    »Hallo, Clare. Ich hatte gehofft, dich zu treffen. Du scheinst gesund und munter zu sein. Hast ja richtig Farbe bekommen.«
    Die Farbe war eine Minute vorher noch nicht vorhanden gewesen. Lee fuhr fort:
    »Wie gesagt, ich hatte gehofft, dich zu treffen. Vivien muss für das Wochenende nach Bournemouth. Ihrer Mutter geht es nicht besonders. Kannst du vielleicht am Dienstag zum Abendessen kommen statt heute?«
    »Aber ja! Der Dienstag passt mir genauso gut.«
    »Das wäre also geklärt. Großartig. Ich muss weiter.«
    Clare ging nachhause, wo ihr treues Dienstmädchen sie bereits auf den Stufen vor der Haustür erwartete.
    »Da sind Sie ja, Miss. Was für eine Aufregung! Jemand hat Rover heimgebracht. Er ist heute Vormittag weggelaufen, und da hat ihn doch glatt ein Auto überfahren.«
    Clare eilte an die Seite ihres Hundes. Sie mochte Tiere, und Rover war ihr besonderer Liebling. Sie tastete nacheinander seine Beine ab und strich dann mit den Händen über seinen Körper. Er winselte ein- oder zweimal und leckte ihre Hand.
    »Falls er ernste Verletzungen hat, dann innere«, sagte sie schließlich. »Knochen scheinen jedenfalls keine gebrochen zu sein.«
    »Sollen wir den Tierarzt holen, Miss?«
    Clare schüttelte den Kopf. Sie hatte wenig Zutrauen zum örtlichen Tierarzt.
    »Wir warten bis morgen ab. Er scheint keine großen Schmerzen zu haben, und sein Zahnfleisch hat eine gesunde Farbe, sodass es keine starken inneren Blutungen geben dürfte. Wenn er mir morgen Früh nicht gefällt, fahre ich mit ihm nach Skippington, damit Reeves ihn sich ansieht. Er ist bei Weitem der Beste.«
    Am nächsten Tag schien Rover schwächer zu

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