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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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Moment zu warten, und gab den Befehl. »Kompanie! Links schwenk, marsch!«
    Kyle hörte den Befehl, spürte wie der Mann zu seiner linken einschwenkte, und machte etwas größere Schritte. Der Abgrund winkte, kam näher und blieb konstant. Er spürte, daß ein Drittel seines Fußes bei jedem Schritt über dem Abgrund schwebte. Schließlich, es schien eine Ewigkeit vergangen, kam der nächste Befehl. »Kompanie! Links schwenk, marsch!«
    Nichts hatte sich je so gut angefühlt wie der Moment, als die Kompanie nach links schwenkte und an der nördlichen Seite des Vierecks hinuntermarschierte. Bis sie ihren Rund-gang beendet und vor der VIP-Plattform Aufstellung genommen hatten, hatten die restlichen Kadetten den »Marsch am Abgrund« ohne Verluste beendet.
    Die Angst, die mit dem Abgrund verbunden war, verwandelte sich schnell in Langewei-le, als der Kommandant den ersten einer langen Liste von Gastrednern vorstellte, deren Ende General Mohc bildete. Er hatte das Gesicht einer Bulldogge, eine geschwollene Brust und relativ kurze Beine. Wenigstens war er ein richtiger Soldat und verdiente ihre Aufmerksamkeit. Seine Rede war kurz und prägnant.
    »Der Imperator gab in den letzten vier Jahren mehr als eine halbe Million Credits aus, um jeden einzelnen von euch zu ernähren, unterzubringen und auszubilden. Nicht weil er dachte, das wäre eine nette Geste, oder weil er Militärparaden mag, sondern weil er von euch erwartet, daß ihr das Imperium verteidigt. Ein Imperium, das von innen angegriffen wird.«
    »Das ist eure Aufgabe. Findet die Wurzel, reißt sie heraus und stellt die Ordnung wieder her. Nicht das Chaos, das von tausend Stimmen herrührt, die tausend verschiedene Dinge ver-langen, sondern die Übereinstimmung, die einem einzigen, wohldurchdachten Plan entspringt.
    Dem besten Plan. Dem richtigen Plan. Dem Plan des Imperators. Danke. Ich gratuliere euch zu eurer Leistung.«
    Der nächste Teil der Zeremonie war für einige Kadetten besonders wichtig – jene, die zu den besten zehn Prozent der Klasse gehörten – und weniger wichtig für alle anderen. Obwohl Kyle hart dafür gearbeitet hatte, um auf die Liste der besten Kadetten zu kommen, sah er seiner Auszeichnung mit gemischten Gefühlen entgegen. Es war so, als ob die Mission und das Töten, das ein Teil davon gewesen war, alles andere bedeutungslos machten.
    Der Kommandant verlas eine Liste mit Namen und Leistungen, während sich General Mohc zusammen mit einem Mann in einem schwarzen Umhang einen Weg durch die Reihen bahnte. Obwohl es ihm nicht erlaubt war, seinen Kopf aus der Augen-gerade-aus-Position zu bewegen, hatte Kyle ein ausgezeichnetes Gesichtsfeld und konnte ihr Vordringen aus den Augenwinkeln beobachten.

    Mohc verkörperte das, was er war, ein Offizier, der Befehle befolgte, ganz gleich, wie unangenehm sie sein mögen. Nein, es war der andere Mann, der Kyles Aufmerksamkeit auf sich zog und ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Warum? Was hatte diese Gestalt in Schwarz an sich, das ihn so erschreckte? Er war sich nicht sicher. Der Kadett, der bereits Haltung angenommen hatte, versteifte sich noch mehr, als sich die Männer näherten. Kyle hörte seinen Namen über die Lautsprecheranlage dröhnen, nahm den Ehrenstab, den ihm Mohc überreichte, entgegen, und war überrascht, seinen Namen ein zweites Mal zu hören.
    »Und in Anerkennung für seine Tapferkeit und seinen Mut im Angesicht des Feindes verleiht der Imperator hiermit Leutnant Kyle Katarn die Tapferkeitsmedaille und spricht ihm seinen aufrichtigen Dank aus.«
    Trotz der Nachmittagssonne spürte Kyle einen eisigen Luftzug, als der andere Mann vortrat. Die Kapuze hing in Falten um die harten Konturen seines Gesichts. Ein schmaler Streifen aus schwarzem Leder verdeckte die Stelle, wo seine Augen hätten sein sollen. Ein Geflecht von schwarzen Tätowierungen kräuselte sich um seine herabgezogenen Mundwin-kel. Seine Stimme war so sanft wie der Flügelschlag eines Vogels, doch laut genug, um ge-hört zu werden.
    »Mein Name ist Jerec. Glückwunsch, Kyle Katarn. Du hast sehr viel erreicht für einen so jungen Mann. Anerkennung ist süß, nicht wahr? Wie auch immer, denk daran, daß Anerkennung ein Geschenk ist, von jenen die Macht haben, an jene, die keine haben. Dies ist erst der erste Schritt. Erklimme die Leiter rasch, schließ dich denen an, die Macht besitzen, und fordere, was dir zusteht. Ich werde warten.«
    Hände berührten seine Brust, die Medaille haftete an der magnetischen

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