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Soldat des Imperiums

Soldat des Imperiums

Titel: Soldat des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C.Dietz , Dean Williams
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Tage und sieben Stunden nachdem er in die Allianz aufgenommen worden war, machte sich Kyle Katarn daran, eine schier unmöglich scheinende Aufgabe zu bewältigen.
    Zwei Frauen wachten über seinen Abflug. Eine konzentrierte sich auf die Wichtigkeit seiner Mission. Die andere auf ihn.
    Wie bei den meisten Schiffen dieses Typs hatte man beim Bau des Kurierschiffes mehr Wert auf die Geschwindigkeit als auf Bequemlichkeit gelegt. Jan kletterte an Bord, bemerkte, daß die Pilotin noch ein Teenager war, und amüsierte sich über die Zöpfe, die sie trug. Die Pilotin nahm die Tasche der Agentin entgegen, murmelte etwas über Frauen, die zuviel Make-up mit sich herumschleppten, und stopfte die Tasche in einen winzigen Spind.
    Jan erwog, ihr die Wahrheit zu sagen, daß der Beutel Energieeinheiten für ihre Waffen, ein halbes Dutzend Granaten, zwei Messer, eine Unze Plitex, eine Garrotte, einen Dietrich, ein Elektrofernglas, ein Paar Funkgeräte und eine Zahnbürste enthielt, entschloß sich aber, den Mund zu halten.
    Die Pilotin drehte sich um. »Bereit?«
    Jan lächelte. »Immer.«
    Das Mädchen nickte. »Gut. Laß uns eins klarstellen. Ich heiße ,Jes', nicht ,Jessica', nicht
    ,Schatz' und nicht ,Süße'. Dies ist mein Schiff. Ich habe das Kommando, und ich brauche keinen Rat von irgendwelchen Anhaltern. Kapiert?«
    Jan verzog keine Miene. »Verstanden.«
    »Gut. Anschnallen, Mund halten, und nicht anfangen zu reihern. Und ehe du dich's ver-siehst, stehst du auf Danuta.«
    Jan schnallte sich auf dem Platz des Copiloten an, dachte an Kyle und fragte sich, wie er zurecht käme. Wenn die Pilotin nur halb so gut war, wie sie behauptete, und wenn das Kurierschiff nur halb so schnell war, wie es sein sollte, würde sie einen Tag vor ihm landen und hät-te genug Zeit, um die Gegend auszukundschaften. Die Luke schloß sich, Jes startete die Triebwerke, und die Sterne winkten.
    Der Flug nach Danuta dauerte fünf Tage. Der Navigationscomputer übernahm die Steuerung. Wenn er nicht schlief oder mit irgend welchen Reparaturen beschäftigt war, durch-lebte Kyle ein Wechselbad der Gefühle, aber er versuchte, seine geistigen Kräfte zu sammeln.
    Als die Mission begann, war er euphorisch, aber dieser Zustand hielt nicht lange an. Je mehr er über die Mission nachdachte, desto mehr Probleme entdeckte er, bis sie ihm wie My-nocks den Mut aus den Knochen saugten.
    Die naheliegende Lösung bestand darin, einen Plan zu entwickeln, der sich mit den möglichen Problemen befaßte und sie auf diese Weise zumindest in seinem Kopf ausräumte.
    Er verbrachte sehr viel Zeit damit, raffinierte Pläne zu entwerfen, und als sie Gestalt annah-men, stiegen seine Hoffnungen, dann stieß er auf ein Hindernis, das so riesig und so unüber-windlich war, daß alles zusammenbrach. Schließlich, nach stundenlanger, frustrierender Pla-nung, war er gezwungen, der Tatsache ins Auge zu sehen, daß es ihm an ausreichenden Informationen fehlte. Die Antwort, vorausgesetzt, es gab eine, wartete auf Danuta. Die Lüftung der Moldy Crow zischte, das Deck vibrierte, und Kyle war allein.
    Jan folgte dem kubazianischen Wirt ein paar gewundene Treppen hinauf, durch eine schmutzige Halle bis zu Apartment 4G. Die »4« fehlte, aber die Agentin hatte sich die Trep-penabsätze und Notausgänge gemerkt. Das ganze Gebäude wackelte, als ein Frachter startete.
    Der Wirt, dem es nicht gelungen war, diese speziellen Zimmer zu vermieten, seit der letzte Mieter, ein schwerhöriger Rybet, vor einem Jahr umgebracht wurde, versuchte, die Nachtteile herunterzuspielen. »Es wird gelegentlich laut – aber die Aussicht entschädigt dafür.«
    Jan, die ihm nie den Rücken zukehrte, zog einen Vorhang zur Seite. Tausende von Staubmotten sprangen hervor, fielen durch das hereinsickernde Sonnenlicht und schlossen sich ihren Vorfahren auf dem Boden an. Das Fenster war ein hiesiges Erzeugnis und seit langer, langer Zeit nicht mehr geputzt worden. Die Agentin packte den Riegel und zog. Zusätzliches Licht strömte in den Raum, und der Wirt paßte seine Schutzbrille entsprechend an, denn er bekam Kopfweh von den roten Wellenlängen.
    Jan betrachtete die Aussicht. Der Sicherheitszaun des Flughafens war nur zwanzig Meter entfernt. Dahinter, vorbei an einer Reihe gelandeter Schiffe, startete der Frachter seine Antriebssysteme und donnerte die Startbahn hinunter. Er war schnell und verschwand Augen-blicke später. Das Terminal war ein flaches, einstöckiges Gebäude, und man hätte es für ein Lagerhaus

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