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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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Lehrbuch zu halten. Solange er gegen Idioten antritt, die das Buch nicht kennen - und von denen gibt es derzeit reichlich -, gewinnt er. Und selbst wenn er gegen jemanden antritt, der es auch gelesen hat, er erzwingt doch schlimmstenfalls ein Unentschieden, mit dem die meisten Kunden zufrieden sind. Reicht Ihnen ein Unentschieden?«
    »Das habe ich schon beim letzten Mal erreicht. Es hat Alkalurops gute Leute und gute Mechs gekostet. Wahrscheinlich hätten wir noch mehr verloren, wenn sie ein größeres Schiff gehabt hätten. Beim nächsten Mal will ich gewinnen.«
    »Freut mich, für Sie zu arbeiten«, erklärte George und schüttelte ihr die Hand, ohne aus dem Rhythmus zu kommen.
    Das Sprungschiff Auf Geht's hatte seinen Kearny-Fuchida-Antrieb fertig aufgeladen, sodass sie nicht auf die Transition nach Alkalurops warten mussten. Ein paar Tage später erfuhr Grace mehr über Syn Bakai, als ihr lieb war. Sie wurde um zwei Uhr morgens Bordzeit in die Kabine des Kapitäns gerufen. Während die MechKriegerin in nichts als Unterwäsche, die kaum etwas bedeckte und das wenige nicht erwähnenswert verbarg, auf einem Stuhl saß und sich die Fingernägel polierte, fixierte der Skipper Grace mit giftigem Blick.
    »Es gefällt mir nicht, wenn Passagiere mit meiner Besatzung schlafen. Es ist schlecht für die Moral derer, die nichts abbekommen. Auch wenn Ihre Dame da kaum jemanden auszulassen scheint. Aber ich lasse nicht zu, dass ein Passagier am Pokerspiel der Crew teilnimmt und falsch spielt. So etwas gefährdet das Leben des betreffenden Spielers, und die Eigner sehen es nicht gerne, wenn Passagiere an Bord ihr Leben beenden. Sie haben für ihr Ticket bezahlt. Sehen Sie zu, dass sie für den Rest des Fluges keine Schwierigkeiten mehr macht.«
    Grace eskortierte Syn zurück zu der Kabine, die sie mit Betsy Ross teilte. »Sie bleiben im Passagierbereich, oder ich lasse Sie von Ben und Victoria aus der Schleuse stoßen. Haben wir uns verstanden?«
    »Wo bleibt Ihr Sinn für Humor, Bürgermeisterin? Die Matrosen haben sich nur einen Spaß damit gemacht, ihre Finger wandern zu lassen.«
    »Und haben Karten gefunden«, stellte Grace fest und hielt die vier Asse hoch, die ihr der Kapitän als Beweis für seine Anklage gegeben hatte. Grace riss sie langsam in zwei Hälften und gab sie Syn zurück. »Ich spiele kein Poker, Syn. Ich bin lausig, wenn es ans Bluffen geht. Aber wenn Sie mich zum Feind machen - indem Sie uns Ärger bereiten, noch bevor Sie unter Beweis gestellt haben, dass Sie die Mühe wert sind -, sorge ich dafür, dass es der letzte Fehler Ihres Lebens war.«
    Syn sagte nichts mehr und verschwand in der Kabine. In ihrem eigenen Quartier fragte Grace Victoria, aus welcher Einheit Syn stammte.
    »Bannsons Räuber. Wenn ich eine Vermutung äußern soll, ist das die wahrscheinlichste Gruppe für einen Plünderkontrakt. Wenn Sie einen zähnefletschenden Gegner vor sich und einen von B ann sons Räubern hinter sich haben, drehen Sie sich um! Oder behalten Sie wenigstens eine Hand auf der Brieftasche.«
    »Syn hätte für sie wie geschaffen sein müssen.«
    »Nur zu wahr. Soweit ich es verstanden habe, war sie selbst den Räubern zu heftig. Aber ich habe sie einmal in einem Turnier gesehen. Sie hat ihren Mech auf einer Mauer tanzen lassen, die keine zwanzig Zentimeter breit war. Sie wollen diese Frau in Ihrer Truppe haben. Sei es, damit sie für Sie kämpft, oder um ihr den Hals durchschneiden zu können. Aber glauben Sie mir, Sie wollen sie.«
    Nur Betsy blieb Grace ein Rätsel, als sie zum Landeanflug auf Alkalurops ansetzten. Es bestand kein Zweifel, dass diese Frau Infanterietaktik im Blut hatte. Ihr Wissen über Formationstaktiken ließ Sean schweigend Notizen kritzeln und George stumm nik-ken. Was Sie über Kommandounternehmen und Spezialeinsätze wusste, verblüffte Grace regelrecht. Sie hatte die Nachrichten von verschiedenen Welten entlang der Grenze zu Haus Davion verfolgt, die in den vergangenen Jahren plötzlich den Gouverneur gewechselt hatten. Betsy ließ ab und zu den einen oder anderen Hinweis fallen, bis Grace überzeugt war, dass sie auf irgendeine Weise darin verwickelt gewesen war. Aber weshalb suchte jemand wie sie nach einem Job? Grace nahm sich vor, Betsy zu fragen, ob die Frau mächtige Feinde besaß, von denen sie wissen sollte. Doch irgendwie bot sich keine Gelegenheit. Nachdem Betsy ihnen ein paar Nahkampftricks vorgeführt hatte, nach deren Demonstration sich Jobe kopfschüttelnd den Hals rieb, da

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