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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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ihn ein ernsthaft ausgeführter Angriff das Leben gekostet hätte, nahm sich Grace vor, Betsy auf keinen Fall zu verärgern.
    Sie befanden sich bereits im Landeanflug, als Ben sie alle in den Aufenthaltsraum des Schiffes rief. »Wir sind recht hastig von Galatea aufgebrochen. Allerdings wäre Galatea keinen weiteren Tag Aufenthalt wert gewesen«, erklärte er, nachdem alle es sich bequem gemacht hatten. »Normalerweise legt eine Söldnereinheit ihren Kontrakt der Söldnervertrags- und Prüfungskommission vor. Ich glaube allerdings nicht, dass Grace deren Mindestforderung hätte bezahlen können, nachdem Ally ihr das Fell über die Ohren gezogen hat, statt wie erhofft stillzuhalten, damit sie das mit ihm machen konnte.« Dies löste Gelächter aus. »Und wir haben alles bekommen, was Sven zusammenklauben konnte, damit wir das nächste Gefecht überleben. Nur hatte Grace danach nichts mehr für eine Rücklage übrig. Soweit ich mich erinnere, hat sich hier keiner die Mühe gemacht, unsere freundliche Gastgeberin nach der Bezahlung für diesen Auftrag zu fragen. Und soweit ich herausfinden konnte, kann ein Bergarbeiter erwarten, etwa fünfzehnhundert im Monat zu verdienen. Deshalb habe ich hier einen Kontrakt vorbereitet, der uns die fürstliche Summe von dreitausendzweihundertfünfzig garantiert.«
    Die Krieger schauten einander an. Danny stöhnte, als spräche er für sie alle. »Da werrden ja selbst Schalterrbeamte besser bezahlt. Aberr wenn du es so sagst, kann ich es wohl akzeptierren.«
    »Im Gegenzug für diese monetäre Vergütung schwören wir einen heiligen Eid auf unsere Ehre, die
    Bewohner von Alkalurops zu verteidigen.« Ben hob einen Stift vom Tisch und unterschrieb. Einer nach dem anderen setzte seinen Namen hinzu. Als das Blatt bei Grace ankam, war noch viel Platz vorhanden.
    Sie studierte es eine Weile. »Wo ich herkomme, misst man der Ehre einen hohen Wert bei«, sagte sie, dann schrieb sie einen Zusatz unter ihre Namen. » Im Gegenzug garantiere ich diesen Vertrag mit meinem gesamten Besitz.« Sie unterzeichnete. Chato nahm das Blatt und unterschrieb ebenfalls.
    »Dafür wird mir meine Erstfrau das Fell gerben«, stellte Jobe fest, aber auch er nahm den Vertrag und setzte seinen Namen unter das Papier.
    Ben faltete ihn zusammen. »Und nun wollen wir, Krieger, Bergarbeiter und Bauern, sehen, wohin uns unsere Träume führen.«
    Allabad, Alkalurops Präfektur IX, Republik der Sphäre
    5. August 3134, Sommer
    Vom Raumhafen aus rief Grace bei Angus Throckmorton an und trug ihm auf, eine Werkstatt oder einen Lagerhof zu mieten. Jobe kümmerte sich um den Transport ihrer Sachen. Die meisten MechKrieger blieben bei ihm, doch Grace, Chato, Ben und Betsy schnappten sich ein Taxi und fuhren zur Zunfthalle. Es war gerade eine Sitzung im Gange, und was man von ihr hörte, so unterschied sie sich nicht wesentlich von der letzten, an der Grace teilgenommen hatte. Sie erkannte die kleine, ältere Frau, die ihr zum ersten Mal Mut gemacht hatte, und trat zu ihr an den Teewagen.
    »Sie sind aber schnell zurück«, bemerkte die Frau.
    »Es sind schon seltsamere Dinge passiert«, antwortete Grace. »Worum geht es?«
    »Ob wir die Stimmen im Ältestenrat entsprechend der zur Unterstützung unserer Regierung gezahlten Steuern vergeben sollten«, erklärte die Frau mit einem Schmunzeln. »Das entscheidet natürlich, wer die Wahl zum provisorischen Gouverneur gewinnt.«
    »Heißt das, wir haben noch keinen Gouverneur gewählt?«
    »Oh, meine Güte, nein, liebes Kind. Ich glaube, seit Sie fort sind, haben wir uns auf überhaupt nichts mehr geeinigt. Dass Sie Leute anmieten wollten, um unsere Miliz auszubilden, hat das Thema Steuern sofort in den Vordergrund gerückt. Von dem kleinen Einkommen, das die Republik hier generiert, können wir uns nicht verteidigen. Nein, dafür brauchen wir zusätzliches Geld, und das ist ein heikles Thema.«
    »Ja, ich weiß.« Graces Miene verdunkelte sich, als sie sich daran erinnerte, dass sie gerade ihr Land als Garantie für acht Soldschecks verpfändet hatte.
    »Grace«, unterbrach Betsy. »Besteht irgendeine Chance, dass wir für ein paar Minuten zur Versammlung reden können? Wir müssen wirklich wissen, wie viel Alkalurops bereit ist, für seine Verteidigung auszugeben. Und alle müssen erfahren, was Sie mitgebracht haben.«
    »Ich hatte eigentlich gehofft, erst noch mit ein paar Leuten unter vier Augen reden zu können. Die Leute hier muss man erst langsam auf Veränderungen

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