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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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ausgelegt. Wenn sie nicht aufpassen, bringen sie noch alles zum Einsturz.« Doch die Mechs verteilten sich, und das Beben ließ nach. Weitere schwarz-rote BattleMechs und Mech-Umbauten erschienen auf der Schwertransportstraße, betraten das Gebäude jedoch nicht.
    Der Ryoken II drehte sich zu den Bürgermeistern um. Er benötigte drei Versuche, wie ein unerfahrener Fahrer, der versuchte, einen Lastzug parallel zum Bordstein zu parken. Einige der Bürgermeister kicherten.
    Dann senkte sich Schweigen über die Halle. Selbst die Fahrer der Geschützlaster hörten auf, die Motoren aufheulen zu lassen.
    Die Stille wurde erst durchbrochen, als sich das Kanzeldach des Ryoken II öffnete und Alfred Santorini in einer tiefschwarzen Uniform mit silbernen Litzen sichtbar wurde. Eine weitere lange Pause folgte, in der er auf sie hinabschaute und sie zu ihm hochblickten. Grace setzte die neutralste Miene auf, die sie seit ihrer Geburt gezeigt hatte.
    »Bewohner von Alkalurops«, verkündete Santorini. »Ihr habt meinen freundlichen Vorschlag, euch vor Räubern und Banditen zu schützen, abgelehnt. Jetzt habe ich euch gezeigt, wie leicht es ist, in diesen harten Zeiten eine Welt wie die eure zu erobern. Glaubt nicht, ich würde mein Angebot wiederholen. Ich bin nicht gekommen, um euch zu helfen. Diesmal komme ich als Eroberer.« Von den Geschützfahrzeugen stiegen Hurrarufe auf.
    Santorini beugte sich vor. »Hier sind meine Be-dingungen: Das Kriegsrecht gilt weiter. Jeder Verstoß gegen meine Anweisungen wird mit standrechtlicher Erschießung geahndet.« Unter den Söldnern kam es zu leiser Unruhe. Die Regeln des von ihnen ausgerufenen Kriegsrechts enthielten auch einige ziemlich belanglose Paragraphen. Konnten sie für derartige Verstöße jemanden erschießen, ohne sich damit einer Gräueltat schuldig zu machen?
    »Zweitens: Zur Unterstützung der Sicherheit, die ich euch bringe, wird ab sofort auf sämtliche Verkäufe eine Steuer von dreißig Prozent erhoben.«
    »Was?«, »Das ist ungeheuerlich!« und »Das ruiniert die ganze Wirtschaft«, raunten die Bürgermeister.
    »Um sofortige Geldmittel für den Aufbau meiner Verwaltung zu erhalten, erhebe ich eine Steuer von zwanzig Prozent auf alle Gebäude und Grundstücke, basierend auf ihrem letzten Verkaufswert. Diese Steuer ist in einer Woche fällig.«
    Grace rechnete nach, wie viel zwanzig Prozent vom Haus ihrer Mutter und der Bergwerke war - und ob sie so viel Geld besaß. Falkirk konnte zur Not auf Tauschwirtschaft ausweichen. Trotz ihrer Überlegungen entging ihr der Ausdruck auf den Gesichtern der Lasterfahrer nicht. Also waren sie Santorinis Steuereintreiber. Keiner von ihnen machte den Eindruck, bis zehn zählen zu können.
    »Ein Teil von euch fragt sich vielleicht, ob ich entschlossen genug bin, zu verteidigen, was ich erobert habe.«
    Die Autokanonen des BattleMechs feuerten.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen starb ein Dutzend Bürgermeister in einem Orkan aus Blei, Blut, Fleischfetzen und Knochensplittern. Etwas traf Grace an der Wange. Sie hob die Hand und fühlte Blut. Der Frau neben ihr ragte ein Knochensplitter aus dem Arm.
    »Ich versichere euch, Leute, ich werde behalten, was ich mir geholt habe. Ich dulde keinen Widerstand. Gehorcht, und wir alle werden diese rauen Zeiten überleben. Ärgert mich, und ihr und eure Familien werden sterben. Ich habe Leute in meinem Stab, die euch lehren werden, euch nach dem Tod zu sehnen - eine sehr lange und sehr schmerzhafte Zeit.«
    Neben Grace stand ein Mann wie in Trance. Ein Zittern durchlief seinen Leib. Er stöhnte dumpf und trat einen Schritt vor. Grace rammte den Absatz auf seinen anderen Fuß und er stolperte. Die Leute vor ihnen bemerkten, was los war, und packten ihn. Einen Augenblick lang kämpfte er stumm gegen sie an, dann brach er in Tränen hoffnungsloser Wut zusammen.
    »Bist du das, Grace O'Malley?«, fragte Santorini, justierte seinen Sitz und schwenkte die Geschütze des Ryoken // in ihre Richtung.
    »Ja«, bestätigte sie, dann setzte sie hinzu: »Sir.«
    »Kein Kampf gegen Windmühlen mehr?«
    »Es schien vernünftig«, erwiderte Grace. Sie war nicht bereit, bedingungslos zu Kreuze zu kriechen.
    »Im Augenblick scheint Ihre Methode die bessere zu sein.«
    »Und das wird auch auf absehbare Zukunft so bleiben, das versichere ich dir«, erklärte Santorini. Er drehte den Kopf zu den Söldnern um, hielt die Mechgeschütze aber weiter auf Grace gerichtet. »Sie haben gute Arbeit geleistet, Hansen. Ich

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