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Soldatenehre

Soldatenehre

Titel: Soldatenehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Moscoe
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Sir. Vielleicht. Aber ich würde sagen, wir haben ernstere Schwierigkeiten, Sir.«
    »Ernstere!«, stieß L. J. aus, als die Anzeige seines Comps rot blinkte.
    »Jemand hat Zucker in die Treibstofftanks an drei
    - nein, an vier Posten geschüttet, Sir. Ich warne alle Besatzungsposten, den Treibstoff zu überprüfen, bevor sie ein Fahrzeug anlassen. Sir, das könnte die Suche nach der vermissten Streife in Kleinlondon verzögern.«
    »Besser die Benzintanks werden ausgepumpt, als dass die Motoren verdrecken.«
    L. J. wanderte zum Fenster. Draußen wirkte alles völlig normal. So läuft das also, sie lullen uns ein, verführen uns, und dann schlagen sie zu, wenn wir fett, taub, besoffen und mit runtergelassenen Hosen dastehen. Verdammt!
    Wenn ich Leichen hätte. Wenn ich Verletzte hätte, könnte ich zurückschlagen. Aber so. Gar nichts habe ich! Verdammt! Verdammt! Verdammt!
    Allabad, Alkalurops Präfektur IX, Republik der Sphäre
    16. September 3134, Sommer
    Grace O'Malley hielt sich im Hintergrund der Herde, die den neuen Leiter am Raumhafen begrüßte. Sie hatte in der ersten Reihe stehen wollen, war aber auf einen allgemeinen Konsens gestoßen, dass sie besser in der Reserve aufgehoben war - für den Fall, dass sich die Lage zum Schlechten entwickelte.
    Außerdem waren diejenigen, die die Benzintanks gezuckert und nicht eine, sondern zwei NebelfeeAktionen durchgezogen hatten, der Ansicht, dass sie sich einen vorderen Platz verdient hatten. Auch wenn eine der Feen ein Freibad außerhalb von Lothran benutzt hatte, sodass es kein echter Nebelfee-Auftritt gewesen war. Trotzdem waren am zweiten Tag des Oktoberfests vierzig Söldner nicht zum Morgenappell erschienen. Die letzten zwei Tage über waren die Söldner zu beschäftigt gewesen, jeden Stein, jeden Ast und jeden Frosch nach ihren vermissten Kameraden umzudrehen, um mit ihren einheimischen Freunden zu feiern.
    Grace betrachtete die Bürgermeister bei dieser Landung und stellte fest, dass die meisten beim vorherigen Mal noch nicht dabei gewesen waren. Manche waren älter und grauer, aber viele waren auch jünger und risikofreudiger. Die reinen Politiker waren verschwunden. Diejenigen, die jetzt hier standen, wussten, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzten. Glen hatte Grace am Morgen abgeholt und erst noch zurückgeschickt, da sie ihr eng anliegendes rotes Kleid wechseln sollte. »Etwas Altjüngferliches«, hatte er verlangt. Jetzt trug sie ein grünes Sackkleid ohne Taille. Doch sie bezweifelte, dass dies ihr das Leben retten würde, falls der neue Leiter ihren Tod wollte.
    Der Befehlsstab der Rauhreiter war ebenfalls anwesend, mit Ehrengarde. Grace hatte bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts von einer Fahne Alkalurops' gewusst. Die Söldner standen ein gutes Stück rechts, außerhalb der Schusslinie, falls jemand die Bürgermeister niedermähen wollte. Im Gegensatz zu diesen unterhielten sie sich nicht, sondern standen steif in einer Haltung, von der Grace inzwischen erfahren hatte, dass sie beim Militär »bequem« hieß. Obwohl sie genau wusste, dass sie es nicht hätte tun sollen, schlenderte Grace hinüber zu Hansen, der ein gutes Stück vor seinen Soldaten stand. Es war geradezu gehässig, den Mann unter diesen Umständen anzusprechen, aber ihre Mutter hatte schon immer gesagt, dass Grace keinen Sinn für gesellschaftliche Gepflogenheiten besaß.
    »Gefällt es Ihnen auf unserer schönen Welt?«, fragte sie.
    »Es stinkt«, antwortete Hansen, ohne den Mund zu bewegen. »Wenn ich richtig verstanden habe, dürfen wir in Kürze mit Tornados rechnen. Möglicherweise sogar mit einem Orkan.«
    »Orkane bilden sich in der Regel erst später im Jahr. Sie sollten unseren Planeten genauer studieren.«
    »Ich mache gerade einen Schnellkurs in seiner Militärgeschichte«, erklärte der Major. »Haben Sie schon einmal etwas von Nebeln gehört, oder von Nebelfeen, um genau zu sein?«
    »Ich dachte, für so etwas haben Sie Nachrichtendienstspezialisten.«
    »Meine Nachrichtendienstler sagen mir, dass sie den Namen wiederholt gehört haben, aber ich kann ihn in keiner der Geschichtsunterlagen im Netz finden.«
    Also hatte jemand vorausgedacht und diesen Teil gelöscht. »Vielleicht sollten Sie mal mit unseren älteren Mitbürgern sprechen, die sich an die alten Lieder und Legenden erinnern, die es nie bis ins planetare Netz geschafft haben.«
    »Oder möglicherweise finde ich es auch in den Sicherheitskopien, falls es erst kürzlich entfernt wurde.« Sein Kopf bewegte sich

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