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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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dazwischen. „Aber Ninive hat Recht. Wenn wir keine Beweise haben, müssen wir uns wohl oder übel auf unser Bauchgefühl verlassen.“
    Lilian sah, wie Seamus einen flüchtigen Blick zu Isaak warf, der Ratlosigkeit ausdrückte. Warum griff Isaak nicht ein? Im Gegensatz zu ihr hatte Seamus nicht einmal einen Verdacht.
    „Also abgemacht“, unterstützte Lilian ihn mehr aus Mitgefühl als dass es noch notwendig gewesen wäre, „holen wir Lumière her.“
    Sie warf einen Blick in die Runde. Keiner widersprach, und niemand schien eine bessere Lösung zu haben, doch Zufriedenheit konnte Lilian auch nicht feststellen. Ninive stand auf um Lumière zu holen, und Ilyena folgte ihr. Seamus und Rasmus verständigten sich mit kurzen Blicken und wenigen Worten darauf, ins Cockpit zu gehen und den Kurs zu prüfen. Lilian blieb auf ihrem Stuhl sitzen und schloss die Augen, um die eingekehrte Ruhe für einen Moment auf sich wirken zu lassen. Sie hörte wie auch Isaak aufgestanden war und in ihre Richtung kam. Sie öffnete die Augen wieder und sah ihn an. Er hatte einen Stuhl neben ihren gezogen und sich rittlings darauf gesetzt. Wortlos streckte er seine Hand aus und drückte sanft ihre Schulter.
    „Danke, Lilian.“
    „Danke wofür?“, fragte sie und lehnte ihren Kopf zur Seite, bis sie seinen Handrücken an ihrer Wange spürte. Es war ein altes Spiel, dass sie seine kollegial gemeinten Gesten dadurch störte, dass sie vorgab mit ihm zu flirten. Doch in diesem Moment wurde es zu etwas anderem. Es war, als würde sie eine liebevolle Geste eines alten Freundes brauchen, um sich sicher zu sein, dass sie noch auf demselben Weg waren. Isaak legte ihr die Hand in den Nacken und strich ihr mit dem Daumen über die Wange, bevor er sie mit einem müden Lächeln zurückzog.
    „Dafür dass du das Ruder übernimmst, wenn mir die Kraft dazu fehlt.“
    „Das mache ich gerne für dich“, Lilian griff nach ihrem zum Haarband geknoteten Tuch und zog es sich aus den Haaren. „Ich kann mich aber nicht daran erinnern, dass es vorher schon mal notwendig gewesen wäre.“
    „Ninive hat mit dir über letzte Nacht gesprochen, oder?“, fragte er und beobachtete ihre Finger, die durch ihr Haar fuhren, bevor sie das Tuch erneut band.
    „Das hat sie. Und es macht ihr Angst, glaube ich. Bitte sei vorsichtig! Auch um deinetwillen!“
    „Ich fürchte, das kann ich nicht versprechen“, entgegnete Isaak mit einer Ehrlichkeit, die Lilian erschreckte, „und genau aus dem Grund muss ich dich bitten, dass du durchgreifst, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen sollten. Auch gegen mich.“
    „Soweit wird es nicht kommen“, Lilian sah Isaak unsicher an, „dafür kenne ich dich zu gut. Wenn es darauf ankommt, wirst du die Führung übernehmen.“
    „Es gibt zu viele Dinge, die du nicht über mich weißt, Lilian, selbst wenn dir Ninive all das erzählt hat, was ich ihr gestern gesagt habe. Und ich weiß, dass das falsch war. Du bist die einzige Person, der ich momentan mein Vertrauen so sehr schenke, dass ich dir alles erzählen würde, was es über mich zu wissen gibt. Und ich werde bei der nächsten Gelegenheit damit anfangen, das verspreche ich dir. Aber du musst mir versprechen, dass du nicht von deinem Weg und deiner Überzeugung abweichst, wenn es notwendig werden sollte, dass du dich gegen mich stellen musst.“
    „Okay, jetzt machst du mir wirklich Angst“, Lilian verschränkte die Arme und Zog unwillkürlich die Schultern hoch.
    Isaak stand auf, beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, eine Geste, die er nie zuvor gemacht hatte.
    „Ich versuche dir möglichst schnell eine Erklärung zu liefern, aber ...“, er verstummte und deutete auf die Tür zum Cockpit, die sich öffnete.
    „Isaak!“, Seamus stürmte in den großen Mannschaftsraum. „Sie landen! Die Children of Chou landen! Wir haben keine Zeit für Lumière, wir müssen runtergehen.“
    „Lilian, Steuer“, reagierte Isaak sofort in gewohnt effizientem Ton. Lilian sprang auf und lief Richtung Cockpit, nicht ohne ein kurzes „Aye, aye!“ zu murmeln, als sie an ihm vorbeikam. Diesen Moment schickte der Himmel, denn er verdrängte alle Grübelei und Uneinigkeiten. Jetzt waren sie wieder im Betriebsmodus. Das Team begann zu arbeiten und zu funktionieren. Mit einem zufriedenen Lächeln warf sie sich in den Pilotensitz, fuhr die Steuerkonsole hoch und gab das Trennkommando für den Autopiloten. Sie warf einen Blick an Rasmus vorbei auf die Positionsanzeige.
    „Was machen

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