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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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war sie dort ungeschützt. Sie hoffte inständig, dass die beiden nicht auf die Idee kamen, im Schuppen auf sie zu warten.
    Sie rollte sich seitwärts und brachte das Sturmgewehr über dem Baumstamm in Anschlag, dann feuerte sie einige Kugeln hangaufwärts. Das Geräusch durch Unterholz eilender schwerer Stiefel brach ab. Sie warf einen Blick auf die Reservemunition. Panzerbrechende Projektile, stellte sie anerkennend fest, na dann bleibt mal schön in Deckung. In einiger Entfernung hörte sie das Geräusch eines Motors. Na endlich!, dachte sie und brachte sich erneut in Schussstellung. Ein Stück links von ihr hörte sie das Unterholz knacken. Sie schwang das Sturmgewehr herum, doch es war zu spät. Einer der Secs hatte sich in einem Bogen an sie herangeschlichen. Immerhin sorgte seine Entdeckung dafür, dass er es eilig hatte, wieder in Deckung zu gehen. So verzog er die ansonsten tödliche Salve auf Sequana.
    Sie spürte einen reißenden Schmerz im Oberschenkel, als sie aufsprang und zur Straße sprintete. Der Geländewagen mit Gallea am Steuer kam im richtigen Moment. Sie stürzte sich kopfüber auf die Ladefläche und duckte sich hinter die niedrige Brüstung, gerade als der Sec erneut auf sie feuerte.
    „Duck dich!“, rief Adrian. Sequana sah den Lauf eines Jagdgewehres, das aus dem Seitenfenster des Geländewagens ragte. Zwei Schüsse wurden abgegeben, und obwohl Adrian offenbar keine Ahnung hatte, wie man mit einer Waffe zielen musste, reichte das, um die Sec-Teams für die entscheidenden Sekunden aufzuhalten. Gallea trat aufs Gas und unter leichtem Schlingern sprang der Geländewagen nach vorne und raste über den Schotterweg am Seeufer entlang davon.
    „Bist du verletzt?“, fragte Adrian nach einer Weile. Gallea hatte den Wagen mittlerweile etwas verlangsamt. Das Wegesystem im Bois de Boulogne war so verzweigt, dass sie nicht mehr damit rechneten, dass ihnen das Sec-Team so schnell nochmal über den Weg laufen würde. Sequana schüttelte den Kopf. „Nicht schwer, nur ein Streifschuss am Oberschenkel. Ansonsten habe ich Glück gehabt. Bei euch alles okay?“
    „Außer eines blauen Flecks, als ich mir den Gewehrkolben gegen die Brust gehauen habe, ist alles bestens“, entgegnete Adrian. „Du hast mich jetzt zum zweiten Mal gerettet. Und das an einem Tag.“
    „Die Rechnung dafür stelle ich dir ein anderes Mal.“
    Sie brauchten noch eine knappe halbe Stunde, bis sie den Bois de Boulogne durchquert hatten und an einer ehemaligen Bahnwerkstatt ankamen. Gallea fuhr den Geländewagen auf den Hof und stellte ihn ab.
    „Wollen wir nicht noch etwas weiter rausfahren?“, fragte Adrian vorsichtig. „Es gibt noch einige Vorstädte weiter draußen.“
    „Wir sind hier lange genug sicher“, entgegnete Gallea und stieg aus dem Wagen aus. „Zur Abwechslung kann ich auch mal hilfreich sein.“
    „Was meinst du?“ Sequana prüfte den Verband an ihrem Bein. Sie hatte während der Fahrt das Hemd unter ihrer Jacke ausgezogen und in Streifen gerissen, so dass sie es als provisorischen Verband nutzen konnte.
    „Das Institut hat einen kleinen Fuhrpark an Schienentrucks für die Forschungsteams. Einige von diesen wurden hier in dieser Werkstatt untergestellt, als sie nicht mehr gebraucht wurden. Die Werkstatt ist zwar geschlossen, und nicht mehr alle Trucks sind im besten Zustand, aber ich bin mir sicher, wir finden noch einen, der uns bis nach Amsterdam bringt.“ Gallea half Adrian aus dem Wagen und holte die Krücken von der Ladefläche.
    „Dann endet so also das Kapitel Paris für uns?“ Sequana schwang sich auf den Boden und hängte sich das Sturmgewehr um.
    „Sofern du es nicht alleine mit Bruchot aufnehmen willst“, Gallea musterte ihr Bein kritisch, „bleibt Clef van Ijssel unsere beste Spur.“
    „Weil der ja auch total ungefährlich ist“, witzelte Adrian schwer atmend, während er sich auf den Weg zu den Lokschuppen machte.
    „Bessere Idee?“, fragte Gallea grinsend.
    „Nein“, entgegnete Adrian, deshalb bin ich ja auch schon unterwegs zu diesen Trucks.

55 | RADIO
     
    „Bist du sicher, dass du das willst?“ Isaak warf Ninive einen skeptischen Blick zu. Sie nickte, doch das wirkte auf ihn wenig überzeugend. Vielleicht war es nur der Regen, der sie beide mittlerweile völlig durchnässt hatte, aber sie sah verloren aus. Einerseits zwang sie sich dazu etwas zu wollen, von dem sie wusste, dass es ihr nichts hätte anhaben können, solange sie noch überzeugt war, jegliche Gefühlsregung sei

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