Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
Vom Netzwerk:
verschwenderisch ist oder unordentlich. Oder launisch ... das war zumindest damals nicht so. Und man muss auch nicht darauf achten, dass man unsensibel ist und Gefühle verletzt, von denen man nicht wusste, dass sie existierten. Aber genau da liegt das Problem. Man darf auch nicht erwarten, dass sie auf die eigenen unausgesprochenen Gefühle eingehen können.“
    „Bist du sicher?“, fragte Eva skeptisch und dachte an Solvejg, an ihren Kuss und den Sex.
    „So war es mit Ninive. Aber sie hat sich verändert'„, lenkte Rasmus ein, „mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen. Meine Erfahrungen mit Klonfrauen sind beschränkt. Und vielleicht etwas speziell“, fügte er mit einem Gedanken an Sequana hinzu. „Mein letztes Date mit einem Klon endete damit, dass sie mich betäubte und entführte. Das ist der Grund, warum ich nicht in Paris geblieben bin.“
    Rasmus lachte, als er Evas geschockten Blick sah. „Ja, mein Leben ist in der letzten Zeit deutlich aufregender geworden, als ich beabsichtigt hatte.“ Erneut waren Schritte auf dem Gang zu hören. „Wo wir gerade von aufregend sprechen“, fuhr Rasmus fort, als Solvejg mit tänzelnden Schritten auf sie zukam. „Ich habe zufällig mitbekommen, wie Ninive und Isaak euch gefunden haben ... ich lasse euch mal alleine, hm?“
    Eva schluckte und starrte verlegen auf ihre Füße. Rasmus stand auf und deutete Solvejg an, seinen Platz auf dem Sofa zu übernehmen.
    „Hast du Ninive gesehen, Solvejg?“, fragte er, bereits auf dem Weg zum Gang.
    „Ja, die ist vorhin mit Isaak rausgegangen. Sie sagten etwas von einer Patrouille oder so.“
    „Das hatten sie doch schon hinter sich...?“, sagte Rasmus mehr zu sich selbst und verschwand in Richtung Schiffsmesse.
    „Ich wollte wissen, wo du bist“, eröffnete Solvejg das Gespräch und rutschte auf dem Sofa etwas näher in Evas Richtung.
    „Warum?“, entgegnete Eva unsicher.
    „Ich bin verwirrt. Ist das eine Frage, die man in so einer Situation stellt?“
    „Was für eine Situation, Solvejg?“
    „Wir haben doch miteinander geschlafen, oder?“ Jetzt war es Solvejg, die verunsichert war.
    „Das haben wir, aber ... nur weil ich dachte, du willst das. Ich habe nicht verstanden, dass es dir eigentlich nur um die Schiffe ging.“ Eva bemerkte einen eingeschnappten Unterton in ihrer eigenen Stimme. War sie beleidigt, weil Solvejg die Feinheiten menschlicher Kommunikation nicht sofort verstanden hatte? Als ihre Psychologin?
    „Du bist unlogisch“, stellte Solvejg ruhig fest. „Wenn es nur um die Schiffe gegangen wäre, hätte ich mich doch nicht von dir ablenken lassen.“
    „Das ... macht Sinn“, gab Eva zu, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob es sie glücklich machte, das auf Basis von Logik auszudiskutieren. „Das heißt du fandest es ... okay ...?“
    „Dass wir miteinander geschlafen haben? Es war wie der Höhepunkt des Tanzes. Und ich würde noch immer tanzen, wenn du nicht weggelaufen wärst.“
    „Klar, auf dem Tisch.“ Eva musste lachen.
    „Außerdem habe ich gesagt, dass du schöne Brüste hast. Ich dachte, solche Komplimente führen zum Sex.“
    „Das ist eine mögliche aber nicht unbedingte Folge davon.“
    „Aha. Aber in diesem Fall hat es funktioniert, oder?“
    Solvejg sah sie auf eine Art und Weise an, die Evas Puls beschleunigte. Es ist fast so, dachte sie, als würde sie ihre Logik dazu nutzen, mich zu manipulieren.
    „Ja, das hat es“, bestätigte sie vorsichtig.
    „Und würde es wieder funktionieren?“, fragte Solvejg mit einem gewinnenden Lächeln. Eva nickte und spürte, wie sich ihr Körper langsam auf die schmale Frau vor ihr zubewegte.

54 | UNTERHOLZ
     
    „Verdammt, verdammt, verdammt“, Gallea schlug mit der Faust gegen eine Küchenschublade. Das morsche Holz splitterte ohne großen Widerstand. „Sie haben uns gefunden!“
    „Wer hat uns gefunden?“, fragte Sequana und sprang vom Sofa auf.
    „Bruchots Sec-Team, darauf könnte ich wetten.“ Auch Adrian stand auf, aber langsam und mühevoll. Er angelte nach seinen Krücken.
    „Wie kommen wir hier weg?“, Sequana sah sich um, „kommen sie von vorne, Bertrand? Ist die Veranda frei?“
    „Selbst wenn wir hier raus kommen“, warf Adrian ein, „wir werden nirgendwo hingehen können. Bruchot hat Einfluss.“
    „Er hat Recht, Sequana“, Gallea lief durch den Raum und duckte sich neben der Verandatür an die Wand. „Meine Wohnung wird überwacht, das Institut ist Bruchots Wohnzimmer, deine Wohnung ist nach deinem

Weitere Kostenlose Bücher