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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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Treffen mit Bruchot auch keine Option mehr. Und Magritte Parc ebensowenig.“
    „Wir finden schon irgendwo ein billiges Hotel in den Vororten“, entgegnete Sequana, „aber erst mal müssen wir hier raus!“ Sie griff nach ihrem Rucksack und holte die Taser Gun hervor. Es war keine wirkungsvolle Waffe gegen ein Sec-Team, aber besser als nichts.
    „Und selbst wenn wir untertauchen können, was dann?“ Adrian stakste auf seinen Krücken schwerfällig zur Verandatür, nachdem Gallea ihnen ein Zeichen gegeben hatte. „Das ist keine Sache, über die irgendwann Gras wächst.“
    „Das ist mir egal“, erwiderte Sequana, „ich plane nicht, ein ruhiges Leben zu führen. Aber ich habe noch ein paar Spuren, denen ich nachgehen will, und da stehen momentan nur noch Bruchot und Clef van Ijssel. Letzterer darf sich auf einen Besuch freuen!“
    „Clef van Ijssel ist in Amsterdam.“ Adrian nickte zu Gallea, der die Verandatür so leise wie möglich aufschob.
    „Amsterdam ist zerstört, schon seit Jahren“, wandte Gallea ein.
    „Das weiß ich“, Adrian prüfte mit einer Krücke die Belastbarkeit der Bodenbretter der Veranda, „aber Bruchot hat mir erzählt, dass er noch lebt und dort ist.“
    „Hört zu!“, Gallea wechselte das Thema. „Wir gehen links die Veranda runter. Da stehen einige Büsche. Am Ende der Büsche ist ein Streifen Rasen, aber wenn wir Glück haben, sind die Secs noch nicht auf dieser Seite der Villa. Dann geht es ins Unterholz, immer den Hang runter. Unten, kurz vorm Seeufer steht ein kleiner Schuppen. Da drin ist ein Geländewagen. Wenn wir den erreichen und starten können, bevor die Secs auf den Schuppen aufmerksam werden, haben wir eine Chance. Und jetzt ... los!“
    Sequana duckte sich an Adrian vorbei und übernahm die Führung. Den Taser schussbereit lief sie hinter den Büschen her bis zum Rasen. Es waren nur wenige Meter bis zum Waldrand, doch als Sequana zurücksah und feststellte, dass Adrian auf seinen Krücken trotz aller Anstrengung erst die Hälfte des Weges geschafft hatte, kamen ihr Zweifel. Linker Hand hinter einem kleinen Erker hörte sie das Rauschen eines Funkgeräts.
    Sie deutete Adrian und Gallea, der den Journalisten jetzt stützte, an, dass sie auf ihr Zeichen zum Waldrand laufen sollten, dann schlich sie sich näher an den Vorsprung des Erkers heran. Ein Soldat des Sec-Teams stand dort und bewachte offenbar den Auffahrtsweg zur Villa. Er wandte ihr den Rücken zu. Sequana drehte sich um und sah, dass Bertrand und Adrian am Rasen angekommen waren. Sie warf noch einen Blick auf den Sec, dann gab sie den beiden das Zeichen.
    Sie waren nur noch zwei Schritt vom Waldrand entfernt, als der Sec auf sie aufmerksam wurde. Sequana presste sich gegen die Hauswand hinter dem Erker und machte den Taser bereit. Der Sec drehte sich um und ging auf Gallea und Adrian zu, während er gleichzeitig seine Waffe bereit machte. Sequana nickte grimmig. Sie hatte gelernt, die Secs einzuschätzen, und wusste, dass sie anstatt ihr Team zu informieren immer zuerst die eigene Waffe zogen. Das verschaffte ihr die zusätzlichen Sekunden, die sie brauchte. Mit drei Schritten war sie hinter dem Sec und knurrte: „Halt!“ Der Mann blieb stehen und drehte sich überrascht um. Noch bevor er seine Waffe in Position bringen konnte, feuerte Sequana ihm die Elektroden des Tasers in Gesicht – die einzige ungepanzerte Stelle. Der Sec schrie auf, sackte zusammen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Dabei ließ er sein Sturmgewehr fallen. Sequana hob es auf, trat ihm in die Seite, so dass er sich auf dem Boden krümmte und sie seinen Waffengurt erreichen konnte, aus dem sie einige Munitionspäckchen zog, bevor sie auf kürzestem Weg ins Unterholz stürzte.
    Sie war noch keine fünfzig Meter weit gekommen, als über ihr am Waldrand der Rest des Sec-Teams auftauchte. Sequana sah schräg durch den Wald. Gallea und Adrian hatten es bis zum unteren Rand des Abhangs geschafft und waren nun nach rechts aus ihrem Sichtfeld verschwunden, und damit auch aus der Reichweite der Secs. Sie selbst lief einen leichten Bogen zur anderen Seite, um ihre Verfolger nicht in die Nähe des Schuppens zu bringen. Der Plan ging auf. Kurz darauf fielen Schusssalven, doch nur wenige Kugeln kamen ihr nahe. Sequana duckte sich und sprang über einen umgestürzten Baumstamm, hinter dem sie in Deckung ging. Der Uferweg war nun nur noch wenige Schritte entfernt von ihr, doch so lange Gallea und Adrian nicht mit dem Geländewagen kamen,

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