Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
Vom Netzwerk:
waren die Gesichtszüge der anderen Frau nicht zu erkennen. Dennoch, diese Stimme kam ihr sehr vertraut vor.
    „Guten Abend“, entgegnete sie vorsichtig und hielt der Frau ihre behandschuhte Hand entgegen. „Ich bin Mademoiselle Doignac.“
    „Ninive?“, fragte die Frau sofort.
    „Sequana?“ Ninive sah zu Isaak, dessen Gesichtsausdruck jedoch hinter seiner Maske verborgen blieb.
    „Was habe ich für ein Glück, dich hier zu treffen!“, Sequanas Stimme zitterte. „Ich weiß nicht, wie ich hierhergekommen bin und was eigentlich vor sich geht.
    „Ich kann dir darauf keine Antworten geben, aber mein Begleiter hier“, Ninive deutete mit einem Nicken auf Isaak, „weiß vielleicht etwas mehr.“
    „Kommt mit“, Sequana machte eine damenhafte Geste, „dort hinten gibt es Séparées.
    Sequana führte sie durch das Theater bis zu einer kleinen Halle, in der unzählige weitere Partygäste standen. Türen führten zu allen Seiten der Halle ab. Sie betraten einen der dahinterliegenden kleinen Räume und schlossen die Tür hinter sich. Der Raum war fast völlig holzvertäfelt und bestand fast nur aus einer Sitzecke, die sich um einen runden Tisch gruppierte, in dessen Mitte eine metallene Stange bis zur Decke ragte.
    „So ein Theater ist das also“, murmelte Isaak und nahm Maske und Zylinder ab. Die beiden Frauen entledigten sich ihrer Schleier. Sequana schloss die Tür von innen ab.
    „Ich bin froh, ein vertrautes Gesicht zu sehen“, sagte Sequana, „auch wenn es mich überrascht, dass es ausgerechnet der rationalste Mensch ist, den ich kenne, Nin.“
    „Erinnere mich nicht daran, ich habe gerade meine Panik verdrängt.“ Ninive setzte sich, die anderen beiden taten es ihr gleich. „Also, Isaak, du bist der einzige, der mit sowas Erfahrung hat. Was geht hier vor?“
    „Hi, ich bin Sequana“, stellte sich Sequana vor und hielt Isaak die Hand hin. Er griff danach und deutete einen Handkuss an.
    „Leute, hört auf damit, ihr macht mir Angst, wenn ihr euch der Umgebung entsprechend benehmt!“, forderte Ninive sie auf.
    „Die Wahrheit ist“, begann Isaak, „dass ich selbst nur sehr wenig weiß. Aber wenn das, was ich über Orte wie diesen hier gelesen habe, stimmen sollte, dann kann man ihn auf zwei Arten betreten: entweder man findet einen Zugang, oder in seinen Träumen. Und da du dich nicht erinnern kannst, wie du hierhergekommen bist, Sequana, vermute ich, dass du träumst. Du brauchst also nur zu erwachen.“
    „Aber bevor du das tust“, ergänzte Ninive hastig, „hätte ich noch einige Fragen.“
    „Und ihr träumt nicht?“
    „Nein“, entgegnete Isaak. „Wir können uns unsere Zeit hier selbst begrenzen. Aber wenn ihr etwas Wichtiges zu besprechen habt, dann solltet ihr jetzt damit anfangen. Wenn Sequana die Traumphase verlässt, ist der Kontakt ganz schnell abgebrochen.“
    „Also gut, dann hör zu, Ninive“, begann Sequana, „ich werde dir jetzt etwas über uns erzählen, das schwer zu glauben ist, aber ich bin dadurch in echte Schwierigkeiten geraten ... und es begann damit, dass Doignac verschwunden ist...“

57 | BLITZE
     
    Sie saßen nur noch zu zweit an dem runden Tisch. Das Licht hatte geflackert und war für wenige Sekunden komplett erloschen. Als es wieder hell wurde in dem kleinen Raum, war Sequana verschwunden. Sie hatten die Zeit gut genutzt und sich fast jedes Detail, das in den letzten Tagen seit Ninives Abreise aus Paris geschehen war, gegenseitig erzählt. Ninive fühlte sich leer und erschöpft. sie vermied es die Stelle anzusehen, an der Sequana eben noch gesessen hatte und fixierte ihren Blick stattdessen auf Isaak, als wäre er ihre einzige Konstante.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich.
    „Bitte, können wir uns über das unterhalten, was wir gerade aus der echten Welt erfahren haben? Alles andere verkrafte ich heute nicht mehr.“
    „Gut, also was wissen wir?“, begann Isaak und forderte Ninive mit einer Geste auf, die Informationen Sequanas zusammenzufassen.
    „Wir wissen, dass du mit allem, was du mir gesagt hast, Recht hattest“, begann Ninive mit einem müden Lächeln. „Und wir wissen, dass es neben mir und Sequana noch zwei weitere Klone aus dem Programm von Doignac und Gallea gab, die überlebt haben. Einer davon sitzt eingesperrt in unserem Schiff.“
    „Ja, Lumière ... Cygne. Und er ist zu einem normalen Mensch geworden durch diese Operation, bei der die Vierte im Bunde ...“
    „... Sasha ...“, half Ninive.
    „Richtig ... Sasha

Weitere Kostenlose Bücher