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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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unsere Situation auch ziemlich aussichtslos“, ergänzte Seamus. „Ich hoffe, Martin hat sich in Sicherheit gebracht.“
    „Ich hoffe, er hat seine Aufgabe erfüllt, das ist das primäre Ziel“, entgegnete Isaak kühl und zog eine ID Card aus der Tasche des Bewusstlosen.
    Ilyena ging an Seamus vorbei und strich ihm dabei mit der Hand über den Oberarm, bevor sie sich um Ninive kümmerte. Seamus hatte von Isaak keine andere Antwort erwartet, doch die mitfühlende Geste von Ilyena kam überraschend. Er warf der Frau in ihrem unpassenden kurzen Kleid einen Blick zu, dann nickte er in Isaaks Richtung. „Hast du was?“
    „Ich weiß nicht, mein Scanner kann die ID nicht lesen. Vielleicht kannst du sie knacken, sobald wir es uns auf dem Schiff eingerichtet haben.“ Isaak stand auf und deutete auf den Mann am Boden. „Ich denke, wir sollten uns zuerst um den hier kümmern.“
    „Ich kenne ihn“, erklang eine heisere Stimme hinter ihnen. Ninive räusperte sich und setzte sich mit Ilyenas Hilfe auf. „Er sagte, er heiße Lumière und sei ein Agent der Regierung. Um ehrlich zu sein glaube ich ihm kein Wort, aber er ist in Begleitung eines Freundes von mir hierhergekommen.“
    „Hier ist noch jemand?“, knurrte Isaak unwirsch.
    „Warum ist dein Freund hier?“, fragte Seamus freundlicher.
    „Wir hatten keine Zeit, uns darüber zu unterhalten“, gab Ninive gereizt zurück. „Aber wir können ihn gerne fragen. Ich habe ihn den Hauptgang hinauf linker Hand in einer Abstellkammer versteckt. Er ist keine Gefahr, leider auch nicht für unsere Feinde. Daher dachte ich, er wäre dort sicherer.“
    „Dann sollten wir ihn aus seinem Versteck befreien und hoffen, dass er uns einige Fragen beantworten kann.“ Seamus sah hinauf zu der Plattform.
    „Was ist mit diesem angeblichen Agent?“, hakte Isaak nach.
    „Keine Ahnung“, Ninive schüttelte den Kopf, „nie vorher gesehen. Und ich habe keine Ahnung, was der hier will. Wir sollten bei ihm vorsichtig sein.“
    Während Isaak Seamus half, Lumière zur Frachtplattform zu bringen, mit der sie ihn hinauf in den Gang zurück zum Atrium bringen konnten, stützte Ilyena die nicht sehr sicher gehende Ninive. Es schien eine kleine Ewigkeit zu dauern, bis sie schließlich den großen Frachtraum verließen und den Gang hinauf gingen. Plötzlich ging eine Erschütterung durch das Schiff und der Boden schwankte stark für einen Augenblick.
    „Lilian hat die Kiste gestartet!“, jubelte Seamus, „jetzt muss sie das Schiff nur noch in die Luft bringen.“
    Ilyena wollte Ninive, die durch den Ruck zu Boden gefallen war, die Hand reichen, doch diese setzte sich hin und deutete auf die Tür zur Abstellkammer, hinter der sie Rasmus zurückgelassen hatte.
    „Mein Freund ... er ist in der Kammer. Er heißt Rasmus ... Rasmus Riga. Er ist harmlos, sagt ihm, dass ihr zu mir gehört.“
    „Ich hoffe, ihr hört mich“, dröhnte plötzlich Lilians Stimme aus in die Decke eingelassenen Lautsprechern. „Haltet euch irgendwo fest. Ich werde den Vogel hochbringen, aber die Hangarluke ist auf halbem Weg stehen geblieben. Wenn wir Pech haben, werden wir einiges an Blech mitnehmen, es könnte also ungemütlich werden.“
    Isaak und Seamus sahen sich an und ließen Lumière zu Boden sinken, dann gingen sie runter auf die Knie und hielten den bewusstlosen Mann fest.
    „Was ist mit Rasmus!“, Ninive sah hinüber zu der Tür, die jedoch bereits offen stand. Ilyena war im Frachtraum verschwunden. Ninive hoffte, sie würde Rasmus auf den holprigen Start vorbereiten. Dann ließ sie sich zurücksinken, bis sie rücklings auf dem Boden lag. Das Schiff ruckte erneut an, doch nun machte es einen deutlichen Satz nach oben und schaukelte für einige Sekunden, als sich das Landegestellt einzog. Einige weitere Höhenmeter später hörten sie ein berstendes Geräusch von Metall. Das Schiff stellte sich quer und Ninive versuchte krampfhaft, ihre Finger irgendwo festzukrallen. Erneut barst Metall, dieses Mal deutlich lauter. Das Schiff tat einen weiteren Satz nach oben und Ninives Magen spürte die Vertikalbeschleunigung. Das Schiff schaukelte hin und her, als es sich langsam wieder in eine horizontale Lage einpendelte. Dann wurde es ruhiger.
    „Oh Mann, ja!“, war Lilian aus den Lautsprechern zu hören. „Wir sind unterwegs, Leute!“

32 | BERTRAND
     
    Der große Wohnraum der Villa war kaum besser in Schuss als die Eingangshalle. Sequana konnte sich nicht vorstellen, dass hier noch jemand wohnen konnte,

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