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Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition)

Titel: Solheim 01 | EUROPA: Der Beginn einer Dystopie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jón Faras
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richtet.“
    „Das was du da sagst widerspricht aber dem, was über euch Klone bekannt ist“, warf Seamus ein.
    Ninive warf ihm einen Blick zu. Seine Bemerkung war ruhig gewesen, ohne einen Vorwurf oder einer Unterstellung.
    „Ich weiß, aber gerade ihr solltet wissen, dass man nicht immer nur dem glauben sollte, was offiziell verbreitet wird. Ein Klon ist nicht wie jeder andere. Auch wir sind unterschiedlich“, entgegnete sie.
    „Ich habe keinen Anlass, an Ninives Sicht der Dinge zu zweifeln“, mischte sich Isaak ein. „Außerdem sollte uns die Frage, ob wir Sequana vertrauen, weniger beschäftigen als die Frage, ob wir Lumière trauen können. Dazu müssen wir herausfinden, wie viel er weiß.“
    „Ich denke, ich sollte mit ihm sprechen“, Ninive lehnte sich nach vorne und sah in die Runde, „ich weiß über Sequana am besten von uns Bescheid. Und vielleicht kann ich ihm etwas entlocken ...“
     
    Die Tür schloss sich hinter ihr mit einem Zischen. Lumière saß im Schneidersitz in der Mitte des Raums und öffnete nur kurz die Augen, als Ninive eintrat und sich neben der Tür mit dem Rücken an die Wand lehnte. Eine Zeitlang blieb es still in dem Raum. Lumière regte sich nicht, und auch Ninive beobachtete ihn nur aufmerksam und wartete ab. Sie wollte wissen, welchen Gedanken er als ersten äußern würde.
    „Sind wir unter uns“, begann er dann und sah sie schließlich an, „oder hört jemand mit?“
    „Niemand hört mit“, entgegnete sie. „Was hast du mir zu sagen?“
    „Ich nahm an, dass du gekommen bist, um mir Fragen zu stellen“, er grinste und hob dann die Hand, als Ninive zu einer Erwiderung ansetzen wollte. „Sparen wir uns die Spielchen, wir wissen beide, dass wir so nicht weiterkommen. Ich bin gekommen, um dich zu warnen, Ninive!“
    „Nur für den Fall, dass du mich irgendwann davon überzeugen wirst, wer schickt die Warnung?“
    „Niemand.“
    „Und warum willst du mich dann warnen?“
    „Weil wir näher in Verbindung stehen, als du glaubst. Ich weiß wer du bist, Ninive. Wer du wirklich bist.“
    „Stell dich hinten an. Derzeit sind es mir eindeutig zu viele Unbekannte, die von irgendwoher auftauchen und mir erzählen, wer oder was ich bin“, entgegnete sie verärgert. „Es gibt nur drei Personen, die vielleicht wirklich mehr über mich wissen. Neben Professor Doignac vom Institut für Sangre-Forschung wären das der Mann, den du in Gefahr gebracht hast, indem du ihn mit nach Camaret geschleppt hast, und die Frau, die du niedergeschlagen und aus dem Truck geworfen hast.“
    „Dieser Rasmus ist mir scheißegal“, Lumière kniff die Augen zusammen, „aber Sequana habe ich nur davon abgehalten, in ihr Unglück zu fahren.“
    „Du hast eine eigenartige Art, andere zu retten“, bemerkte Ninive sarkastisch.
    „Du kennst Sequana, hätte ich sie auf irgendeinem anderen Weg von ihrem Vorhaben abbringen können, ich hätte es getan.“
    „Gut, da du uns offenbar von Gefahren fernhalten musst, welche Gefahr lauert denn auf uns? Und vor allem will ich wissen, woher du davon weißt?“
    „Die Children of Chou, die ihr verfolgt. Sie sind gefährlicher als ihr denkt. Ich hatte mit einigen von ihnen in Paris zu tun. Sie sind ein Haufen verblendeter Irrer, nicht besser als der Schwarze Turm, nur dass sie sich in Militär, Wirtschaft und Regierung einschleichen, anstatt im Wald zu hausen und als Terroristen aufzutreten.“
    Ninive nickte und drehte sich zur Tür. Sie hatte nicht vor, Lumière weiter reden zu lassen. Das Gespräch unterbrechen und nach unbestimmter Zeit wiederkommen. Es war eine Taktik um ihn mürbe zu machen. Ninive fand nicht sonderlich Gefallen daran, doch in diesem Fall war es der effizienteste Weg um ihn zum Reden zu bewegen. Sie betätigte den Scanner für die Türverriegelung, doch dann drehte sie sich noch einmal zu Lumière.
    „Aber warum uns? Warum meinst du, Sequana oder mich retten zu müssen?“
    „Sagt dir der Name Cygne noch etwas, Ninive?“, fragte Lumière und hatte bereits wieder die Augen geschlossen.
    „Cygne? Nein, nie gehört.“
    „Oh doch, das hast du. Du kannst dich nur nicht mehr daran erinnern. Überhaupt hast du keine Erinnerungen mehr an die Zeit, bevor du acht Jahre alt warst, richtig? Ich hingegen erinnere mich. Ich bin ein Freund, Ninive, einer der wenigen, die man als Klon haben kann. Alles was ich will ist, dass die wenigen von uns, die es geschafft haben, ein richtiges Leben zu führen, sicher sind und diesen Weg weiter

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