SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Kap Hoorn den Dienst quittiert – eine absolute Tragödie!).
Anschließend habe ich in der immer noch unruhigen See über Satellitentelefon mit meinem Vater gesprochen. Er bat mich, die Bewegungen des Bootes zu beschreiben. Seine Frage hat mich darüber nachdenken lassen, wie ich die Bewegungen vor allem euch Nichtseglern am besten erklären könnte. Entscheidend ist vermutlich, dass man sich nicht nur in eine Richtung bewegt und dass die Bewegungen niemals gleichmäßig sind. Zuerst ist da ein Rollen, vielleicht wie das Schwingen in einer Hängematte. Dazu kommt eine Stampfbewegung (wie auf einer Wippe). Hin und wieder gibt es eine Beschleunigung, wenn wir die Wellen hinuntersurfen, wie man es auch am Strand macht. Manchmal fällt man plötzlich wie in ein Loch oder wird angehoben. Dabei kommt man sich vor wie in einem hyperaktiven Fahrstuhl. Beendet eure Vorstellung von der Bewegung des Bootes, indem ihr eure Welt um 45 Grad kippt (tut mir leid, aber mir fällt einfach keine vergleichbare Alltagssituation dazu ein!). Es ist so, als würde man auf einer Achterbahn leben. Obwohl ich das gar nicht so genau weiß. Ich bin erst einmal in meinem Leben Achterbahn gefahren und kann mich kaum daran erinnern, weil ich so viel Angst dabei hatte. In unserem Fall handelt es sich allerdings um eine Achterbahn mit plötzlichen Stopps und unvorhersehbaren seitlichen Ausbrechern. Wenn ihr euch dazu jetzt noch die Geräusche und viel Wasser vorstellt, dann habt ihr eine ungefähre Ahnung davon, wie sich Segeln in 40 Knoten Wind und hohen Wellen anfühlt.
Da wir gerade über Satellitentelefone sprachen: Ein großes Dankeschön an die Jungs von SatCom Global, die mir mein Satellitentelefon und auch den Sailor 250 zur Verfügung gestellt haben, den ich benutze, um meine Blogbeiträge, Bilder und Videos zu versenden. Man muss zugeben, dass es ziemlich mutig ist, die Telefonrechnung einer 16-Jährigen zu übernehmen. Also tausend Dank, Jungs!
Ich schließe meinen Blog heute mit guten Nachrichten: Wir haben wieder Wind! Während ich hier getippt habe, hat sich draußen eine hübsche kleine Brise aufgebaut, und ELLA’S PINK LADY bewegt sich mit drei Knoten in südöstlicher Richtung.
Australien, wir kommen!
Freitag, 2. April 2010
Kurzes Update und Bilder
Wir brechen immer noch keine Geschwindigkeitsrekorde, aber ELLA’S PINK LADY kommt ganz anständig voran. An Bord ist alles okay. Sogar die Sonne ist zurückgekehrt, um meine Stimmung auf wundersame Weise aufzuhellen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis das für die leichten Winde verantwortliche Hochdrucksystem uns verlässt und wir wieder anständigen Wind haben, der uns flott voranschieben wird.
Ich war heute sehr fleißig und habe das herrliche Wetter für einen Waschtag genutzt. Ich habe auch das Deck geschrubbt und gesäubert, so gründlich, dass dabei die Bürste in zwei Teile zerbrochen ist. Vielleicht lag ich doch falsch, als ich erwähnte, dass ich keine Superkräfte besitze! Aber keine Sorge: Ich habe noch eine Ersatzbürste dabei.
Saubermachen ist nicht gerade die aufregendste Freizeitbeschäftigung. Aber da ich zurzeit nicht zum Joggen an den Strand gehen kann, habe ich keine große Wahl und stecke meine überschüssige Energie eben in die Reinigung von ELLA’S PINK LADY und mir selbst. Putzen ist gar nicht so übel, wenn man dabei im Cockpit sitzt, umgeben von blauem Wasser, dazu warmen Sonnenschein im Rücken, eine leichte Brise und gute Musik!
Gestern habe ich gehört, dass Abby Sunderland Kap Hoorn gerundet hat – wie toll! Ich freue mich riesig für sie. Es erinnert mich an die Zeit, als ich da unten war. Los, Abby!
Mittwoch, 7. April 2010
Ein paar Höhen und Tiefen
Es tut mir leid, dass ich so lange nichts von mir habe hören lassen. Wir hatten hier draußen ein paar bewegende Tage. Ich schicke euch allen verspätete Ostergrüße. Es hat sich herausgestellt, dass niemand daran gedacht hat, ein paar Ostereier für mich zu verstecken. Aber das ist ja nicht das Ende der Welt, denn ich habe noch mehr als genug Schokolade, und meine Mutter hat Tom, Hannah und mich zu einem Osterdekorations-Wettbewerb in E-Mail-Bildern herausgefordert. Ich bin nicht mehr sicher, wer am Ende gewonnen hat – ich war es bestimmt nicht!
Die See hat sich mit dem jüngsten Schlechtwettereinbruch nicht mehr so furchtbar aufgetürmt. Dafür war sie kurz und hackig und bescherte uns einen sehr ungemütlichen Ritt. Dieses Mal haben wir leider nicht nur die
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