SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
hinterlassen. Ich bin dankbar für die Unterstützung! Eure Kommentare zu lesen macht mich glücklich. Auch wenn ich so tue, als wäre es nicht ich, über die ihr da redet!
Ich denke darüber nach, Schokoladenmuffins zum Abendessen zubacken, aber meine Pläne sind wetterabhängig. Und es wird darauf ankommen, ob ich mich davon abhalten kann, den Teig schon vorher zu vernaschen!
Ich bin sicher, dass es euch interessiert, deswegen erzähle ich euch noch ein bisschen mehr über Jamie Dunross. Jamie hat im Alter von zehn Jahren mit dem Segeln begonnen. Er blieb dem Segelsport treu, bis er Anfang 20 war. Mit 22 Jahren zog er von der Küste weg nach Meekatharra im mittleren Westen von Westaustralien, landeinwärts noch etwa 538 Kilometer entfernt von Geraldton. Er wollte dort in der Goldförderung Karriere machen.
Am 24. August 1988 – vier Tage vor seinem 23. Geburtstag – reinigte er kurz vor Ende seiner Schicht einige Ausrüstungsteile, als ein defektes Ventil platzte. Das Druckwasser traf genau seine Brust. Er wurde in die Luft geworfen und landete schlecht. Es war der Moment, der alles veränderte. Seine Diagnose: Querschnittslähmung ab dem fünften Halswirbel abwärts.
Jamies Geschichte ist absolut inspirierend. Zunächst hatte er mit seiner Rehabilitation gehadert, hatte eine Depression mit Selbstmordgedanken und trauerte um sich selbst.
Doch nach einigen Jahren konnte er mit seiner Vergangenheit abschließen. Eine große Rolle spielte dabei seine Rückkehr in den Segelsport. Im Jahre 2000 gewann er olympisches Gold bei den Paralympics in der Sonarklasse und nahm an Wettkämpfen in aller Welt teil. Er hatte bereits eine ganze Reihe australischer Rekorde gebrochen, bevor er Rockingham in Westaustralien mit seiner S&S 34 SPIRIT OF ROCKINGHAM verließ, um der erste querschnittsgelähmte Segler zu werden, der Australien einhand umrundet hat. Ich greife jetzt mal vor: Jamie war in Sydney, um mich bei meiner Heimkehr zu begrüßen. Und es war absolut wundervoll. Und während ich dieses Buch hier zum Drucker schicke, segelt er gerade um Kap York. Ihr könnt Jamies Reise auf seiner Website www.solo1.com.au verfolgen. Obwohl er schon fast zu Hause sein müsste, wenn dieses Buch erscheint.
(Anmerkung des Übersetzers: Tatsächlich vollendete Jamie seine Australienumrundung am 25. Juli 2010.)
Jamie hat eine beeindruckende Einstellung und sagt auf seiner Website: »Das Leben geht weiter. Was zählt, ist was du daraus machst.«
Samstag, 10. April 2010
Australische Gewässer und Tintenfisch zum Lunch
Der Tag begann mit einem schönen Sonnenaufgang, während ELLA’S PINK LADY über die grüne Linie auf der Seekarte segelte und wir australische Gewässer erreichten. Ich hielt einen Becher heiße Schokolade in meinen Händen (ja, ich habe es geschafft, den Kessel zu reparieren!). Über uns waren leichter Nieselregen und ein kreisender Albatros. Es war einer dieser ganz besonderen Momente.
Und doch liegt immer noch ein langer Weg vor uns. In der nächsten Woche werden wir die Große Australische Bucht nördlich von uns liegen lassen und mit Kurs auf die Tasmanische See nach Süden segeln. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich die grüne Linie noch einmal überquere und die australischen Gewässer wieder verlasse. Es ist verrückt, dem Ziel so nahe zu sein und doch noch so viele Meilen vor sich zu haben.
Noch aufregender als die Ankunft in australischen Gewässern war, dass Mum, Dad, Tom und Hannah an diesem Tag in einem kleinen Flugzeug kamen und über mich hinwegflogen. Gary war wieder dabei (der gleiche Fotograf, der mit ihnen in Chile war) und versuchte, ein paar Bilder zu schießen. Sie konnten mir dieses Mal wegen der Luftfahrtregeln oder etwas Ähnlichem nicht so nahe kommen wie vor Kap Hoorn, aber allein die Gewissheit, dass sie da waren, tat mir gut. Mein Funkgespräch mit ihnen klang wie bei einem ganz normalen Familienzusammentreffen. Das wiederum sagt viel darüber aus, was bei uns in der Familie als normal gilt!
Die Segelbedingungen waren zu dem Zeitpunkt mit 18 Knoten Windund schönen Wellen perfekt zum Surfen. Ich trieb ELLA’S PINK LADY unter vollen Segeln (ich war so stolz auf sie!) ein wenig härter an als sonst. Wir flogen nur so dahin, rauschten raumschots voran, tanzten fast zwischen den weißen Schaumkronen, und ich war überwältigt von der Vorstellung, dass meine Eltern, Tom und Hannah ELLA’S PINK LADY so in ihrem Element erleben konnten (auch, wenn sie weit weg waren).
Meine
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