SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Bedingungen zu tun bekommen! Damit würde die Ungewissheit enden, die mich so lange unter Spannung gehalten hat!
Ich bin ein kleines bisschen nervös, aber vor allem aufgeregt. Ich weiß, dass ich uns so gut wie möglich vorbereitet habe.
Das war es für heute von von mir. Ich verabschiede mich und freue mich auf eine leckere Mahlzeit, bevor ich versuchen werde, so viel Schlaf wie möglich zu bekommen, solange die Bedingungen noch vergleichsweise gut sind.
Jessica Watsons Videotagebuch – Tag 53
JW Video diary Day 53.mp4
Freitag, 11. Dezember 2009
Bananenmuffins und große Erwartungen
In den letzten paar Tagen hat sich der Himmel über uns und der sich aufbauenden See verdunkelt, er sah fast etwas gespenstisch aus. Der Wind nahm für eine Weile zu, sollte laut Wettervorhersage sogar die 40-Knoten-Marke überschreiten. Wir waren zum Kampf bereit, doch es sieht so aus, als hätten wir die Action in diesem Fall verpasst. Wir sind knapp an der sogenannten »Squash-Zone« vorbeigesegelt. So nennt sich das Zentrum, in dem zwei Wettersysteme aufeinanderprallen.
Es gibt ja immer ein nächstes Mal. Ich jedenfalls kann bei meinem Blick in den Süden keinen Mangel an starken Winden entdecken. Nennen wir diese Begegnung also einen Testlauf.
Mein liebster Zeitvertreib ist neuerdings das Stehen im Niedergang unter dem Dodger. Dort bin ich vor dem Wind geschützt und schaue der Welt dabei zu, wie sie an uns vorüberzieht. Man könnte wohl sagen, dass ich mich an den kleinen Dingen erfreue. Ich finde es immer noch faszinierend, jeder Welle dabei zuzusehen, wie sie unter ELLA’S PINK LADYS Rumpf hindurchrollt. Hin und wieder allerdings geht auch eine von ihnen übers Deck …
Der Himmel hatte zuletzt nichts Besonderes zu bieten, zeigte sich bewölkt und schickte uns Regen, der eine ziemlich schlechte Sicht verursachte. Aber in einer ganz eigenen Art sind solche Tage genauso spektakulär wie einer dieser atemberaubend wolkenlosen Tage.
Inzwischen freue ich mich richtig darauf, wenn ich in meinen Schlafsack kriechen kann. Das Herauskommen dagegen gleicht schon eher einer Herausforderung. Heute habe ich mir sogar zum ersten Mal einen Faserpelz angezogen. Vermutlich habe ich damit überreagiert, denn die Temperatur beträgt immer noch etwa 20 Grad. Aber zurzeit ist das kühlere Wetter doch neu für uns.
Ich bin bester Stimmung, dachte allerdings heute Morgen kurz darüber nach, wie schön es wohl wäre, wenn ich jetzt ein paar Tage freinehmen könnte, um über etwas anderes nachdenken zu dürfen als das Segelnund meine Wache für eine Weile zu verlassen. Natürlich ist das nur Wunschdenken. Aber am Ende gehört sogar das zur Herausforderung.
Außerdem habe ich heute früh eine Entdeckung gemacht, die zu meiner neuen Lieblingsspeise aufsteigen könnte: heiße Vanillesoße zum Frühstück! Und da wir gerade über Essen reden: Um einige der Bananenchips loszuwerden, die meine Mutter mir eingepackt haben muss (vermutlich in der Hoffnung, ich würde sie vielleicht doch irgendwann mögen!), habe ich heute Nachmittag Bananenmuffins gebacken. Alle Anwesenden haben sie für perfekt erklärt! Sie müssen ziemlich gut gewesen sein, denn ich esse gerade den letzten.
Eine Nonstop-Weltumseglung wie diese hier zu unternehmen bedeutet vor allem eines: Du hast niemals wirklich frei. Du kannst weder das Wetter noch das Boot jemals aus den Augen lassen. So entschlossen, wie ich die Reise ins Visier genommen habe, so unbarmherzig war sie manchmal. Obwohl ich sie die meiste Zeit genossen habe, hätte ich manchmal töten können, um einfach das Wort »Auszeit« sagen zu dürfen, mich gehen zu lassen, meine Freunde zu treffen oder den letzten Barometerstand einfach ignorieren zu dürfen.
Während der Zeit auf See konnte ich niemals richtig entspannen. Mich in einem Buch zu verlieren war echt schwierig, wenn ich doch alle paar Minuten meinen Kopf aus der Luke stecken musste, um Ausschau zu halten. Kennt ihr den Spruch »Es ist ein Marathon und kein Sprint«? Genau der bringt das Einhandsegeln über lange Distanzen perfekt auf den Punkt!
Sonntag, 13. Dezember 2009
Glücklich und gar nicht allein!
Zum ersten Mal seit Wochen habe ich heute etwas anderes von Menschenhand Erschaffenes gesehen als ELLA’S PINK LADY – einen Tusch, bitte! Als wir heute früh für eine Weile in einem Flautenloch festsaßen, trieb ein kleines weißes Stück Plastik an uns vorbei. Das war eigentlichnichts Besonderes, führte mir aber vor
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