SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT
Sie sahen aus wie kleine Wolken zwischen lauter Berggipfeln und gaben mir merkwürdigerweise ein viel besseres Gefühl.
Es war hart, sich so weit entfernt von meiner Familie dem Weihnachtsfest zu nähern. Ich war immer noch genau an dem Ort, an dem ich sein wollte, doch die Emotionen überkamen mich trotzdem. Ich hatte mich so sehr in meinen Gefühlen und in mir selbst verstrickt, dass ich einige Anrufe bei meiner Mutter vergaß. Wir hatten schon eine ganze Weile nicht mehr miteinander gesprochen. Als wir dann endlich telefonierten, wurden wir beide ziemlich emotional. Ich sollte eigentlich ein egoistischer Teenager sein, doch ich erkannte, was für ein riesiges Geschenk meine Eltern mir mit ihrem Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten gemacht hatten. Als ich merkte, wie sehr meine Mum zu kämpfen hatte, verlor auch ich die Fassung und bekam nochmehr Heimweh. Ich wollte nur noch meine Mutter umarmen. Danach sprach ich mit Hannah. Das machte es nur noch schlimmer. Hannah ist so lustig, und ich vermisste sie sehr. Als ich hörte, dass Tom seinen ersten Job bekommen hatte, war ich sehr stolz auf ihn und begann zu weinen, weil ich nicht da war, um es ihm selbst zu sagen. Zum Glück konnten sie meine Tränen nicht sehen. Sie wären entsetzt gewesen … Die Kombination aus Weihnachten und dem vielen Nebel hatte mich tatsächlich etwas weinerlich werden lassen. Also hängte ich noch mehr Weihnachtsdekoration auf, um gegen meine trübselige Stimmung anzukämpfen.
Donnerstag, 24. Dezember 2009
Weihnachten im Nirgendwo
Es ist immer noch neblig und grau hier draußen, doch wir sind in 15 Knoten Wind aus westlicher Richtung gut vorangekommen. Sowohl die Luft- als auch die Wassertemperatur sind noch einmal um ein paar Grade gefallen. Heute früh sind wir ziemlich genau über Point Nemo hinweggesegelt. Er bezeichnet den Punkt im Ozean, der am weitesten vom Land entfernt liegt. Man kann also durchaus sagen, dass ich Weihnachten im Nirgendwo verbringen werde!
Angesichts der recht beständigen Bedingungen und der gemäßigten Wettervorhersage für die nächsten Tage habe ich meine Weihnachtsdekoration in der Kajüte auf die Spitze getrieben. Dort hängen jetzt Lametta und Christbaumkugeln und schwingen bei jeder von ELLA’S PINK LADY s Bewegungen mit.
Das war’s von mir, denn es wird schon spät. Ich gehe jetzt besser zu Bett, bevor mich der Weihnachtsmann wach erwischt. Ich hoffe wirklich, dass er mich hier draußen finden wird!
Bis morgen!
Point Nemo ist auch als Pazifischer Pol der Unzugänglichkeit bekannt. Sein Name war wohl ein bisschen sehr lang, und deswegen kann ichverstehen, dass er einen Spitznamen bekommen hat. Er bezeichnet den Punkt im Ozean, der am weitesten von jeglichem Land entfernt liegt, und zählt entsprechend zu den entlegensten Orten der Erde. Seine Position: 48°52,6’ S, 123°23,6’ W. Man hat mir erzählt, dass er nach Kapitän Nemo in Jules Vernes Buch »Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer« benannt wurde. Ich habe es noch nicht gelesen, aber ich sollte es bald tun.
Jessica Watsons Videotagebuch – Tag 66
Jessica’s Christmas Video Message.mov
Freitag, 25. Dezember 2009
Fröhliche Weihnachten!
Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten aus dem Südpolarmeer! Der Weihnachtsmorgen ist angebrochen, und ich werde mich gleich an den Stapel Weihnachtsgeschenke wagen. Dann freue ich mich über ein langes Gespräch mit meiner Familie via Satellitentelefon. Danach wartet reichlich gute Weihnachtskost auf mich. Ich beginne mit meiner Lieblingslammkeule von Easyfood mit geröstetem Gemüse aus der Dose und werde dann mit Sahne, Vanillesoße, viel Weihnachtspudding und Schokoladenmousse fortfahren. Ich freue mich schon sehr darauf! Tatsächlich haben wir auch weiße Weihnachten hier draußen, denn der Nebel ist wieder zurück, die Luft ist grau und feucht. Es sieht cool aus, aber mich fröstelt es ein wenig. Immerhin kommen wir gut voran, und das ist großartig.
Ich möchte mich bei euch allen für eure Unterstützung bedanken. Es bedeutet mir viel, dass alle heute an mich hier draußen denken. Ich wünsche euch wunderbare Weihnachten!
An Weihnachten ging es mir wieder gut. Obwohl wir die Datumsgrenze längst passiert hatten und es bei mir, technisch gesehen, noch gar nicht Weihnachten war, richtete ich mich nach der Zeitzone zu Hause, damit wir alle zusammen feiern konnten.
Ich sagte ja, dass ich zu Bett gehen müsse, damit der Weihnachtsmann mich
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