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Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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wie er auch damals immer gescheitert war.

      Sie unterdrückte jeden Anflug von Mitgefühl und fuhr mit kalter Stimme fort: «Hat Francis dich über das Begräbnis ins Bild gesetzt?»
    «Ja.»
    «Wir hoffen, daß alles sehr still vonstatten geht. Aus
    Sicherheitsgründen darf nichts über einen Zusammenhang mit dem Fall Cohen an die Öffentlichkeit dringen, und wir sind froh darüber. Wenn du sie sehen möchtest, sie ist in einem Bestattungsinstitut in Grantham. Pool und Sohn – George Street. Und jetzt bitte geh, Asa.»

    Er blieb noch eine Weile stehen und sah sie an, dann ging er.

      Mr. Henry Pool öffnete eine Korridortür und schritt Morgan zur Aufbahrungskapelle voran. Die Luft war schwer von Blumenduft, und Tonbandmusik lieferte einen passenden feierlichen Rahmen. Zu beiden Seiten der Kapelle befanden sich ein halbes Dutzend Nischen, und Mr. Pool komplimentierte Morgan in eine von ihnen. Alles war voller Blumen, und auf einer verhüllten Bahre stand ein Eichensarg, dessen Deckel ein Stück zurückgeschoben war.

      Der Assistent, der Morgan bei dessen Eintreffen im Institut in Empfang genommen hatte, ein großer magerer junger Mann namens Garvey, im dunklen Anzug und schwarzer Krawatte, stand auf der anderen Seite des Sarges.
      Die Augen des Mädchens waren geschlossen, die Lippen ein wenig geöffnet, leicht mit Rouge getönt, das Gesicht dick geschminkt.
      Garvey sagte: «Ich habe mein möglichstes getan, Mister Pool.» Er wandte sich an Morgan. «Schwerer Schädelbruch, Sir. Sehr schwierige Arbeit.»

      Doch Morgan hörte ihn nicht, denn als er zum letztenmal auf das Gesicht seiner Tochter niederblickte, stieg Galle ihm in den Mund und drohte ihn zu ersticken. Er wandte sich ab und taumelte ins Freie.

    Als Stewart ihm später am gleichen Nachmittag die Tür zu Harry Bakers Büro aufhielt, stand der Superintendent am Fenster und sah hinaus. Er wandte sich um.
    «Hallo, Asa. Lange nicht gesehen.»
    «Harry.»

    «Der gute Hirte hat mit Ihnen gesprochen, wie?»
    «Ja, hat er.»

      Morgan setzte sich, und Baker sagte: «Das ist George Stewart, mein Inspektor.»
      Dann nahm er hinter seinem Schreibtisch Platz. Morgan sagte: «All right, Harry. Was können Sie mir sagen?»
      «Nichts», erwiderte Baker. «Höchste Geheimhaltungsstufe. Die Spezialabteilung erledigt nur die grobe Arbeit. Der Fall liegt bei MI 5. Gruppe Vier, die mit neuen Befugnissen ausgestattet wurde, direkt vom Premierminister persönlich. Dort laufen die Fäden über alle Terroranschläge, subversiven Aktivitäten und dergleichen zusammen.»

    «Wer leitet die Gruppe?»
    «Ferguson.»
      «Das mußte ja kommen. Du lieber Gott, es ist, als tappt man ständig im Kreis, wie? Wann kann ich zu ihm?»
      Baker warf einen Blick auf die Uhr. «In etwa fünfunddreißig Minuten in seiner Wohnung am Cavendish Square. Er würde Sie lieber dort empfangen.» Er stand auf. «Kommen Sie – ich fahre Sie hin.»

    Morgan stand auf. «Danke, nicht nötig.»
      «Befehl, alter Knabe.» Baker grinste. «Und Sie wissen, was Ferguson von Leuten hält, die seine Befehle nicht ausführen.»

    Brigadier Charles Ferguson war ein massiger, freundlich wirkender Mann, dem der zerknitterte blaue Anzug um eine Nummer zu groß zu sein schien. Das einzig Militärische an seiner äußeren Erscheinung war die Garde-Krawatte. Das wirre graue Haar, das Doppelkinn, die Halbbrille, mit deren Hilfe er am Kaminfeuer die Financial Times las, als Morgan und Baker ins Zimmer geführt wurden, alles half zusammen, um ihm das Aussehen eines nicht eben berühmten Gelehrten zu verleihen.
    «Asa, mein lieber Junge, freut mich, Sie zu sehen.»

      Die Stimme war sonor, ein wenig überlaut, wie die eines alternden Schauspielers einer zweitklassigen Tourneetruppe, der ganz sichergehen möchte, daß man ihn auch noch in den hintersten Reihen des Hauses hören kann.
      Er nickte dem Diener zu, einem ehemaligen Gurkha-Soldaten, der geduldig an der Tür wartete. «All right, Kim. Tee für drei Personen.»
      Der Gurkha zog sich zurück, und Morgan sah sich im Zimmer um. Der Adam-Kamin war echt, so echt wie das Feuer, das darin brannte. Auch alles übrige war reinster georgianischer Stil. Die ganze Einrichtung, sogar die schweren Vorhänge, paßte perfekt zusammen.
      «Hübsch, nicht wahr?» sagte Ferguson. «Hat meine jüngere Tochter Ellie gemacht. Sie ist jetzt Innenarchitektin.»
      Morgan trat ans Fenster und blickte hinaus auf den Platz. «Sie wußten

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