Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Solo

Solo

Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
tollwütigen Fanatiker in die Quere kommt, einem flüchtenden Attentäter. Übrigens, es wird Sie interessieren, daß eine arabische Terroristenorganisation namens Schwarzer September die Verantwortung dafür übernommen hat. Verantwortung ist gut, das müssen Sie zugeben. Alles eine Frage der Terminologie. »

      Er wirkte jetzt unnatürlich ruhig und umklammerte die Kante der Kanzeleinfassung so krampfhaft, daß die Handknöchel weiß wurden.

      Wood sagte: «Asa, Gott straft, die Menschen nehmen nur Rache. Ich glaube zu wissen, welchen Weg Sie einschlagen wollen, und sage Ihnen das eine: am Ende dieses Weges werden Sie nichts finden. Keine Antwort – keine Genugtuung – nichts.»
      Morgan blickte ins Kirchenschiff. «Ich wußte gar nicht, was für eine prächtige Aussicht Sie von hier oben haben.» Er stieg von der Kanzel, schritt rasch durch den Mittelgang und verließ die Kirche.
      Baker und Stewart folgten ihm. Es goß jetzt in Strömen, und die beiden Männer sahen zu, wie Morgan barhaupt zum Friedhofsgatter marschierte und zu seinem Porsche lief.
      Baker sagte zu Stewart: «Nehmen Sie den Wagen und folgen Sie ihm. Ich fahre mit der Bahn nach London zurück. Bleiben Sie ihm dicht auf den Fersen. Ich will wissen, wohin er fährt und was er tut. Wehe, wenn Sie ihn aus den Augen verlieren.»

      Stewart hatte wenig Mühe, den silbernen Porsche im Auge zu behalten, denn auch nachdem sie hinter der Londoner Umgehungsstraße in die Autobahn M 1 nordwärts eingeschwenkt waren, fuhr Morgan selten mehr als neunzig und beschleunigte nur, wenn er einen schweren Lastwagen oder ein anderes besonders langsames Fahrzeug überholen mußte.

    Kurz hinter Doncaster bog Morgan zu einer Tankstelle mit Rasthaus ein, Stewart tat das gleiche, hielt sich aber ein gutes Stück hinter ihm. Der Porsche glitt hinüber zum Parkplatz, Morgan stieg aus, beugte sich dann nochmals in den Wagen, holte einen Militär-Trenchcoat heraus und zog ihn über die Uniform an. Dann ging er hinüber zum Selbstbedienungsrestaurant.
      Stewart parkte sein Auto in einiger Entfernung und suchte daraufhin die Toilette auf. Als er herauskam, stellte er fest, daß der Porsche noch immer da war, also ging er hinüber zum Restaurant und spähte hinein. Von Morgan war nichts zu sehen.

      Stewart drehte sich hastig um, aber er hatte sich nicht getäuscht, der Porsche war wirklich da – und dann sah er den Colonel neben seinem eigenen Wagen kauern.
      Als Stewart hinrannte, stand Morgan auf, und Stewart sah, daß der linke Vorderreifen platt war.

      «He, was zum Teufel fällt Ihnen ein?» herrschte Stewart ihn an.

      Morgan versetzte dem Rad einen Fußtritt. «Sieht aus, als hätten Sie eine Panne, Inspektor. Ich an Ihrer Stelle würde versuchen, einen Polizisten zu finden.»

    Er ging zu seinem Porsche, stieg ein und brauste davon.

      Mikali hatte an diesem Morgen lang geschlafen, und es war elf Uhr, als er sich, trotz des heftigen Regens, zu seinem gewohnten Lauf durch den Park aufmachte. Der Regen störte ihn nicht. Im Gegenteil. Er fühlte sich sicher, geborgen; es war, als bewegte man sich in einer eigenen kleinen Welt.

      Schließlich kehrte er zu seiner Wohnung an der Upper Grosvenor Street zurück, und als er die Tür öffnete, nahm er als erstes den Duft frischgemahlenen Kaffees wahr. Zuerst dachte er, das Mädchen von der vergangenen Nacht sei noch immer da, aber dann erschien Jean Paul Deville in der Küchentür.

    «Ah, da sind Sie ja. Ich habe den Notschlüssel benutzt. Hoffentlich nehmen Sie's mir nicht übel.»
      Mikali holte sich ein Handtuch aus dem Badezimmer und rieb sich den Schweiß vom Gesicht. «Wann sind Sie angekommen?»
      «Mit dem Frühstücksflugzeug. Ich dachte, wir sollten uns unterhalten.»
      Er machte sich an die Kaffeebereitung. Mikali sagte: «Es ging nicht ganz glatt.»
      «Sie haben ihn aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Was kann man mehr verlangen? Und wir haben erreicht, was wir vorhatten. Ein aufsehenerregender Mordanschlag mitten in London. Schlagzeilen in allen Zeitungen der Welt und eine großartige Publicity für die Sache der Palästinenser. Schwarzer September ist entzückt. Der Pariser Agent der Organisation hat mich gestern abend aufgesucht. Es war diesmal ein bißchen brenzlig, soviel ich hörte. Hat es Ihnen zugesetzt?»
      «In Algerien habe ich ein arabisches Sprichwort gelernt: ‹Alles kommt, wie Gott es will.› Man plant eine Sache bis ins kleinste,

Weitere Kostenlose Bücher