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Solo

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Titel: Solo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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von dem Gespräch, das er und Baker geführt hatten und zu welchem Schluß sie dabei gekommen waren.
      Sie nickte. «Ja – dem kann ich zustimmen. Der einzige Punkt, in dem ich nicht mit Ihnen einverstanden bin, ist seine militärische Vergangenheit.»
    «Warum?»

      «Die Kubaner bieten schon seit vielen Jahren den Terroristen aus aller Welt die Möglichkeit einer ausgezeichneten militärischen Ausbildung, und die Russen tun es ihnen nach. Jetzt nehmen sie Studenten aus den meisten ausländischen Staaten in die Patrice-Lumumba-Universität in Moskau auf. Das KGB ist ständig auf der Suche nach aussichtsreichem Material.»
      «Ich weiß», sagte er, «aber ich glaube, an unserem Mann aus Kreta ist noch mehr dran. Nennen Sie es den Instinkt des Soldaten für einen anderen Soldaten. Ich möchte wissen, was einen Mann wie ihn zum Handeln veranlaßt. Ideologie auf keinen Fall – seine Morde weisen kein Muster auf, das einen Hinweis darauf liefern würde.»

    «Möchten Sie die Ansicht des Psychologen hören?»
    «Bitte.»
      «Okay – passen Sie auf. Vor einiger Zeit beteiligte ich mich an Leistungsmessungen von Grand-Prix-Rennfahrern. Das Resultat lautete: je größer der Streß, um so besser die Leistung. Die meisten von ihnen sind nur unter dem Einfluß maximaler Gefahr wirklich lebendig, nur dann schöpfen sie wirklich ihr volles Leistungspotential aus. Am erfolgreichsten ist derjenige Fahrer, der sich einfach vornimmt, jeden anderen Wagen, der ihm in die Quere kommt, aus der Bahn zu drängen. Sein Image ist hochgradig maskulin, aber er liebt Motoren, Autos, den Mechanismus seines Berufs mehr, als er jemals eine Frau lieben könnte. Das Rennen ist die perfekte Herausforderung, der Tod die einzige Alternative. Es ist ein Spiel, das stets erregt, nie aufhört, Befriedigung zu verschaffen.»

      «Die ständige Herausforderung. Der einzelne gegen …» Morgan überlegte. «Wogegen?»

      «Gegen sich selbst vielleicht. Eine psychopathische Persönlichkeit, ganz gewiß, andernfalls könnte er die Schuld, die aus seinen Taten erwächst, niemals tragen.»

      «Und er sucht den Tod, wollen Sie das sagen? Daß er von Todessehnsucht getrieben wird?»

      «Ich nehme jedenfalls nicht an, daß der Gedanke ihn im mindesten beunruhigt. Wir haben Bandaufnahmen von Testpiloten im Augenblick des sicheren Todes, in abstürzenden Maschinen, die nicht etwa schreien vor Furcht, sondern noch immer versuchen, in lauten Selbstgesprächen herauszufinden, was nicht in Ordnung ist. Ein solcher Mann ist auch der Kreter.» Sie zögerte. «Ich könnte mir vorstellen, daß er Ihnen sehr ähnlich ist.»

      «Gut», sagte Morgan. «Das gibt mir eine Chance, ihn zu erwischen.» Er blickte auf die Uhr. «Höchste Zeit. Ich habe heute abend eine Verabredung in London.»
    Als sie zurück zum Porsche gingen, sagte sie: «Was haben Sie jetzt noch vor? War das nicht schon ungefähr alles, was Sie versuchen konnten?»
      «Nein», sagte er. «Die Waffe, mit der auf Cohen geschossen wurde. Wenn ich herausfinden könnte, woher sie stammt.»

    «Halten Sie das für möglich?»
      «Ich kenne jemand in Belfast, der mir vielleicht helfen kann. Das muß ich feststellen.» Sie stieg in den Porsche. Er schloß ihre Tür, ging um den Wagen herum und setzte sich ans Steuer. «Kann ich Sie nochmals sprechen, wenn ich zurückkomme?»

      Zu ihrer eigenen Überraschung erwiderte sie ohne das geringste Zögern: «Wenn Sie das möchten.»

    «Hätte ich sonst gefragt?» erwiderte er lakonisch.

      Die Firma Security Factors Ltd. befand sich in einer kleinen Sackgasse nahe der Great Portland Street. Es war kurz nach sieben, als Morgan die Treppe hinaufstieg und die Klinke der Tür mit der Aufschrift «Büro» niederdrückte. Die Tür war verschlossen, aber drinnen brannte Licht. Morgan klingelte und wartete. Hinter dem Glas bewegte sich ein Schatten, dann ging die Tür auf.
      Jock Kelso war fünfundfünfzig und sah, trotz des kurzgeschorenen grauen Haars, aus wie vierzig. Er war fast zwei Meter groß, gebräunt und sportlich; ein Mann, dem seine Gegner aus dem Weg gehen sollten und seine Freunde vertrauen konnten. Er hatte fünfundzwanzig Jahre Militärdienst hinter sich, zuerst bei der Scots Guard und dann bei den Fallschirmjägern. Fünf Jahre lang war er Feldwebel in Morgans Regiment gewesen.
      «Hallo, Jock.» Morgan trat ein. «Was macht die Wach- und Sicherheitsbranche?»
    Kelso ging ihm in ein weiteres Büro voran, einen

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