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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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einen Schritt zurück. Verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich kann mich nicht mehr mit dir treffen«, sagte ich.
    Er blinzelte, während er versuchte das zu kapieren. »Deine Eltern werden sich schon irgendwann wieder abregen«, meinte er leichthin. Doch
den
Satz hatte er bestimmt schon oft gesagt. All die Sätze, die eine solch große Bedeutung für mich gehabt hatten, dass ich sie in meinem Herzen aufbewahrte – alle diese Sätze waren bereits Millionen Male zu Millionen Mädchen gesagt worden, unter Schlafzimmerfenstern, nachts neben Häusern, auf entlegenen Straßen und Plätzen, in geparkten Autos, bei Partys in dunklen Zimmern mit fest verschlossenen Türen.
    »Es geht nicht um meine Eltern«, entgegnete ich ihm, »sondern um mich.«
    »Halley, bitte sei nicht so.« Er ließ den Kopf hängen, |301| machte einen auf trauriger Hund. Der unwiderstehliche Gesichtsausdruck, der mich im Sportunterricht jedes Mal umgehauen hatte. Damals. »Wir kriegen das schon wieder hin zusammen.«
    »Ich bezweifle es«, erwiderte ich. Die Wahrheit war: Ich wusste endlich, dass ich etwas Besseres verdiente. Das war mir in den öden Januartagen, die hinter mir lagen, klar geworden. Ich verdiente
Ichliebedichs
und Kiwis und Blumen und mittelalterliche Krieger, die bis über beide Ohren verknallt vor meiner Haustür aufkreuzten. Ich verdiente Fotos von mir selbst mit Millionen unterschiedlicher Gesichtsausdrücke und den unfasslich wunderbaren Tritt eines Babys gegen meine Hand. Ich verdiente es zu wachsen, mich zu verändern, mich zu allen Mädchen zu entwickeln, die in mir steckten, mein ganzes Leben lang. Und jedes Mädchen, jede Frau würde besser sein als die vorherige.
    »Halley, warte«, rief er, weil ich mich von ihm zurück zog . »Geh nicht weg.«
    Doch ich war weg. Endlich war ich an der Reihe, ein wenig Zauber um mich zu verbreiten. Mich in Luft aufzulösen.
     
    Ich sah sie nicht sofort. Trat ins Haus, ließ die Tür hinter mir ins Schloss gleiten. Bemerkte sie erst, als ich mich umdrehte und aus Dunkel unvermittelt Hell wurde. Meine Mutter stand im Bademantel bei der Tür, die Hand noch am Lichtschalter. Geblendet blinzelte ich sie an.
    »Ich sehe, wir sind schon wieder am selben Punkt angelangt, an dem wir vorher auch waren.«
    »Wie bitte?«
    »War das nicht unser Freund Macon?«, fragte sie verär gert . » |302| Sieht man ihn eigentlich je bei Tageslicht? Oder bewegt er sich grundsätzlich im Schutz der Finsternis?«
    »Mom, du verstehst mal wieder gar nichts.« Ich wollte ihr gerade sagen, dass er für immer fort war. Vielleicht sogar, dass sie Recht gehabt hatte.
    »Ich verstehe sehr wohl. Ich verstehe, dass du einfach nicht bereit bist zu lernen, obwohl dieser Junge dich beinahe
umgebracht
hat. Wie kannst du nur nach allem, was dir zugestoßen ist – was
er
dir angetan hat   –, mir nichts dir nichts wieder zu ihm hinausspazieren, als wäre nichts gewesen?«
    »Ich musste mit ihm reden. Ich musste   –«
    Sie schnitt mir wie üblich das Wort ab: »Wir haben bisher nicht darüber gesprochen, weil du verletzt und krank warst, aber so geht es nicht weiter, hörst du? Auf gar keinen Fall. Und wenn du nicht von dir aus endlich vernünf tig genug bist dich von diesem Jungen fern zu halten, werde ich dich dazu
zwingen

    »Mom.« Sie tat es schon wieder. Ich konnte es einfach nicht fassen. Wieder einmal schlug sie mir die Situation, diesen Augenblick, in dem ich stark gewesen war, stark wie nie zuvor, aus den Händen. Nahm ihn mir weg.
    »Es ist mir inzwischen völlig egal,
was
ich tun muss, um mich durchzusetzen.« Ihre Stimme klang ruhig und gefasst. »Es ist mir egal, ob ich dich auf eine andere Schule oder sogar ins Internat schicken muss. Es ist mir egal, ob ich dich rund um die Uhr persönlich überwachen muss, aber du wirst ihn
nicht
wiedersehen, Halley. Du wirst dich nicht selbst kaputtmachen, nicht so.«
    »Warum gehst du eigentlich wie selbstverständlich davon aus, dass ich noch mit ihm zusammen sein will?« Ich nutzte meine Chance dazwischenzufunken, weil sie gerade |303| Luft holen musste, um überhaupt weiterreden zu können. »Warum fragst du mich nicht, was ich da draußen zu ihm gesagt habe, bevor du mich fertig machst?«
    Sie schloss den Mund, überrumpelt. »Was meinst du?«, fragte sie.
    »Warum versuchst du nie erst einmal herauszufinden, was ich denke oder vorhabe? Stattdessen überrollst du mich mit deinen Vorurteilen, Ideen, Meinungen. Du gibst mir nicht einmal die
Chance
, mich zu

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