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Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Someone like you - Dessen, S: Someone like you

Titel: Someone like you - Dessen, S: Someone like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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sein musste. Dafür stellte er weiter keine Fragen. Schließlich handelte es sich ja bloß um vier Tage.
    Natürlich war ich ununterbrochen mit Macon zusammen. Jetzt konnte er mich problemlos zu Hause abholen und mit mir zur Schule fahren; nachmittags brachte er mich zur Arbeit oder wieder nach Hause, je nachdem. Scarlett, die mich sonst in der Gegend rumkutschiert hatte, war genauso beschäftigt wie mein Vater. Sie legte Extraschichten im Supermarkt ein, damit sie Babyklamotten |220| und den ganzen notwendigen Kram kaufen konnte. Außerdem hing sie ständig mit Cameron ab, der sie zum Lachen brachte und ihr die Füße massierte. Unsere Vertrauenslehrerin, Mrs Bagbie, hatte Scarlett nach viel Hin und Her dazu überredet, sich einer gerade gegründeten Selbsthilfegruppe für Mütter im Teenageralter anzuschließen, die sich zweimal wöchentlich in der Schule traf. Erst wollte sie partout nicht hingehen, doch irgendwann meinte sie, es sei sogar ziemlich okay da; denn in Gegenwart der anderen Mädchen, die zum Teil auch schwanger waren, zum Teil ihre Kinder schon bekommen hatten, kam sie sich nicht mehr ganz so abartig vor wie sonst. Außerdem war Scarlett einfach der Typ, der auf andere Menschen zugeht und überall leicht neue Freunde findet. Ich kannte sie gut genug, um das zu wissen.
    Macon und ich hatten echt unseren Spaß. Am Montag gingen wir gar nicht erst zur Schule, sondern fuhren in der Gegend rum, aßen bei McDonald’s und hockten den ganzen Nachmittag faul am Flussufer. Als die von der Schule am Abend deswegen anriefen, war mein Vater natürlich nicht zu Hause. Und ich behauptete einfach, ich sei krank gewesen und meine Mutter verreist. Zudem hatte Macon die Unterschrift meiner Mutter auch schon perfekt drauf und setzte sie schwungvoll unter jede Entschuldigung, die ich brauchte.
    Meine Mutter rief jeden Abend an und erkundigte sich, wie es in der Schule oder bei der Arbeit gewesen war, die Standardfragen eben, und ob mein Vater auch ja nicht vergaß, dass ich ab und zu mal essen musste. Sie meinte, sie vermisse mich und dass Oma Halley wohl wieder gesund werde. Außerdem tat es ihr Leid, dass wir uns gestritten hatten; sie sagte, sie wisse, es sei schwer für mich, den Kontakt |221| zu Macon abzubrechen. Doch eines Tages würde ich verstehen, dass es das einzig Richtige wäre. Ich – am anderen Ende der Leitung – sagte brav Ja und sah währenddes sen dabei zu, wie Macon seinen Wagen rückwärts die Auffahrt hinuntersetzte. Das Licht der Scheinwerfer wanderte über mich hinweg, und während er davonfuhr, vernahm ich das unvermeidliche Hupen. Ich redete mir selbst gut zu, dass ich kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte; schließlich hatte sie die Regeln zu ihren Gunsten geän dert .
Sie
hatte mit den schmutzigen Tricks angefangen. Manchmal brachte es was – das gute Zureden   –, manchmal nicht.
    Es war am letzten Abend jener kurzen Freiheitsperiode; am nächsten Morgen würden mein Vater und ich über Thanksgiving für ein paar Tage nach Buffalo fahren. Macon brachte mich wie immer nach Hause. Als wir vorfuhren, war alles stockdunkel.
    »Wo ist dein Vater?« Er stellte den Motor ab.
    »Keine Ahnung.« Ich schnappte mir meinen Rucksack vom Rücksitz, öffnete die Beifahrertür. »Bei irgendeiner Radioveranstaltung, wo sonst?«
    Ich beugte mich vor, um ihn zu küssen. Er wich mir je doch aus und sah zu unseren dunklen Fenstern hinüber. Die Lampe auf Scarletts Veranda brannte. Durch das erleuchtete Wohnzimmerfenster sah ich Marion vor dem Fernseher sitzen; sie hatte die Schuhe ausgezogen, die Fü ße auf den Beistelltisch gelegt. Scarlett stand in der Küche am Herd und rührte in einem Topf.
    Ich schlang meine Arme um Macons Hals. »Bis dann. Wir sehen uns, wenn ich zurück bin, okay?«
    »Willst du mich nicht fragen, ob ich mit reinkomme?«
    »Zu uns ins Haus?« Nun wich ich zurück. Das war neu. |222| Bisher wollte er nie mit reinkommen. »Möchtest du das denn?«
    »Klar.« Er öffnete die Tür auf seiner Seite, stieg aus. Und plötzlich, einfach so, liefen wir an den Chrysanthemen meiner Mutter vorbei zur Haustür. Auf den Stufen lag noch die Zeitung vom Morgen, der Wind blies raschelnd einige Blätter über die Veranda. Es würde bald anfangen zu regnen.
    Ich kramte meinen Schlüssel aus dem Rucksack, schloss auf, öffnete die Tür. In dem Moment ertönte über uns ein dumpfes Grollen. Ein Flugzeug näherte sich; ich musste nicht einmal hinsehen, ich spürte es, sah es an den Fensterläden,

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