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Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche

Titel: Somers, Jeff - Avery Cates 02 - Die digitale Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Somers
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annehmen, wenn … na ja …«, er lächelte nervös, den Blick fest auf die Autokanüle gerichtet, »wenn er nicht wahnsinnig geworden wäre.«
    »Sie meinen, wenn er nicht versucht hätte, jeden Menschen auf diesem Planeten umzubringen und in einen dieser beschissenen Mönche zu verwandeln?«
    Terries trug die Autokanüle zu einer Arbeitsbank mit zahlreichen Gerätschaften hinüber, begleitet von einem sehr nervös dreinblickenden Jabali. »Naja, natürlich … trotzdem … seine Leistungen …«
    »Hätten Sie vielleicht gerne eine Locke von seinem Haar, Doc? Machen Sie endlich weiter!«
    »Schon gut, schon gut«, murmelte Terries, ließ die Autokanüle in eine Halterung einrasten und drückte sie fest. Ein leiser Ton war zu hören, und ein kleiner Bildschirm flammte auf. Sofort lief eine Laufschrift von oben nach unten. Terries kauerte sich davor und starrte den Bildschirm an. »Sie ernähren sich aber nicht sonderlich gesund, Mr Gates«, murmelte er geistesabwesend. »Und ich würde mir ernstlich Sorgen um Ihre Leber machen, wenn ich Ihr Hausarzt wäre. Da … ich sehe die Signatur der Nanobots! Aber Ihre sieht ganz anders aus; es ist noch nicht zu erkennen, wodurch sich die Abweichung ergibt …«
    Sein Gemurmel ging in ein unverständliches Flüstern über, und dann führten seine Hände vor seinen Gerätschaften einen komplizierten Tanz auf. Seine Lippen bewegten sich immer noch, doch nun war überhaupt nichts mehr zu hören. Ich nahm den Gazetupfer von meinem Arm und schaute mir vorsichtig die kleine Wunde an. Dann warf ich das Verbandsstückchen achtlos auf den Boden und rollte meinen Ärmel wieder hinunter.
    »Ich habe einige Zeit damit verbracht, mit diesem Material zu arbeiten«, sagte Terries plötzlich. »Wirklich erstaunliche Technologie. Viel höher entwickelt als alles, was ich sonst irgendwo jemals gesehen habe. Wer auch immer das entwickelt hat, war wirklich ein Genie. Sie sehen also, ich bin mit dem grundlegenden Design durchaus vertraut. Ich sehe schon, wo sich die Proben Ihres Blutes von denen unterscheiden, die wir bereits katalogisiert haben. Aber mir ist noch nicht klar, warum dem so ist. Moment, da wird ein Signal abgestrahlt!« Auf seinem Schemel wirbelte er herum und blickte mich an. »Ihre Nanobots senden ein Signal!« Wieder drehte er sich herum. »Zwei Signale sogar. Das eine auf Breitband, mit äußerst schwacher Signalstärke, das andere ist zwar ähnlich schwach, dabei aber äußerst fein gebündelt.«
    Ich atmete tief durch. Techies! Ich wusste wieder, warum ich es verabscheute, mit denen zusammenarbeiten zu müssen.
    »Ich könnte deutlich besser und schneller arbeiten, wenn mir noch andere Möglichkeiten offen stünden, Mr Gates«, sagte der Wissenschaftler plötzlich und blickte den Bildschirm mit zusammengekniffenen Augen an. »Mir ist bewusst, dass Sie mir nicht vertrauen. Deswegen haben Sie ja auch diesen Schlägertypen mit seinem bedrohlichen Auftreten dabei. Aber wenn wir jetzt im Labor meiner Abteilung wären, dann könnte ich …!«
    »Sie machen das schon sehr gut, Doc«, entschied ich. Ich hatte wirklich nicht die Absicht, mich ›Cop Central‹ noch weiter zu nähern.
    »Also gut. Vielleicht könnte ich ja wenigstens ein paar Kollegen zurate ziehen, wirklich vertrauenswürdige …«
    »Leider nicht.«
    Einige Momente arbeitete er schweigend weiter. »Warten Sie mal …«, murmelte er und beugte sich noch weiter vor. »Ein paar Dinge hier in diesem Text …«
    Ich stand auf und ging zu ihm hinüber, kniff ebenfalls die Augen zusammen und starrte auf den Bildschirm. »Was ist denn?«
    »Dieses Strahlenbündel«, erwiderte er geistesabwesend. »Das sieht aus wie die Arbeit von jemandem, der völlig unabhängig arbeitet, und dieser Techniker hat seinen Namen in ein Signal eingearbeitet, das zu seinem Ursprung zurückgeschickt wird. Unglaublich arro …«
    Plötzlich wurde er auffallend still. Das war genau die Art Stille, die sämtliche meiner Alarmglocken anschlagen ließ. Sofort sog ich prüfend die Luft ein, ob sich vielleicht irgendwo eine Bedrohung ausmachen ließ. »Na, da soll mich doch der Schlag treffen!«, meinte Terries mit einem Mal völlig beiläufig.
    »Doc?«
    Er blickte so ruckartig auf, als falle ihm erst jetzt wieder ein, dass ich ja auch noch da war. Er starrte mich an. Dann lachte er auf, schüttelte den Kopf und deutete auf die Geräte. »Mr Cates, mir war gar nicht klar, dass Sie wirklich und wahrhaftig der Indexpatient sind! Ist noch etwas in der

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