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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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›okay‹ sein, oder?«
    Gus sah jetzt ein bisschen besorgt aus. »Die Küche in der Wohnung ist winzig. Wird das ein Problem sein?«
    Sian kostete das Gefühl aus, die Oberhand zu haben – sie wusste, dass es nicht lange anhalten würde. »An der Größe lag es nicht. Mir gefiel die Arbeitsplatte in der Küche nicht, es war die falsche Art Marmor. Sie erinnerte mich an Hackfleisch – an diese groben Suppen, die man in Frankreich bekommt.«
    Gus schüttelte den Kopf. »Willst du mir damit sagen, dass du Richard nicht wolltest, weil dir der Marmor in seiner Küche – in einem riesigen Haus mit Schwimmbad und Ställen – nicht gefallen hat?«
    »Woher weißt du das mit dem Schwimmbad?«
    »Erinnerst du dich nicht mehr? Rory hat es mir an jenem Tag erzählt. Und jetzt komm schon, sag mir, was war es: die Küche, das Schwimmbad, die Ställe …?«, neckte er sie.
    »Wirklich, es war der Marmor. Und ich bin auch nicht sicher, ob mir der Kamin im Wohnzimmer gefallen hat.«
    »Und deshalb wolltest du Richard nicht?«
    Sie sah mit großen Augen unschuldig zu ihm auf. »Was für einen Grund könnte ich sonst haben?«
    »Du bist ein kleines Biest! Aber bei mir hast du es auf jeden Fall besser: Da stellt sich die Frage nach der Marmorfarbe gar nicht. Ich bin froh, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.«
    »Nein, Gus, das habe ich nicht.« Sian wurde ernst. »Du verstehst es nicht. Es war keine Entscheidung zwischen dir und Richard. Es ist eher so, dass ich entschieden habe, nicht mit Richard zusammen zu sein. Ich konnte mich nicht für dich entscheiden, verstehst du? Ich dachte gar nicht, dass ich in dieser Hinsicht die Wahl hätte.«
    »Wieso nicht?« Er sah überrascht aus.
    »Richard bot mir Sicherheit und die Liebe eines guten Mannes, aber du …« Sie zögerte einen Moment. Es war wichtig, dass er das verstand. »Ich dachte, du würdest mir gar nichts anbieten.«
    »Hast du denn nicht gewusst, dass ich dich liebe?«
    »Nein! Woher hätte ich das wissen sollen? Du hast es nie gesagt, nicht mal zu Zeiten – so heißt es jedenfalls –, in denen die meisten Männer gewillt sind, der Frau, mit der sie zusammen sind, ihre Liebe zu gestehen. Ich meine, wenn sie gerade großartigen Sex hatten. Ich dachte, es wäre nur das für dich gewesen, nur großartiger Sex eben.« Sie sah verlegen zu Boden.
    »Oh Gott, ich bin so ein Idiot! Ich hätte dir wirklich zeigen sollen, dass ich dich liebe. Ich dachte, wenn ich es ausspreche, dann bekommst du es mit der Angst zu tun. Es hat mir Angst eingejagt.«
    »Und ich dachte, du hättest Angst vor einer Bindung.« Selbst jetzt traute sie sich kaum, ihre größte Sorge auszusprechen: dass er ein Abenteurer war.
    »Nein. Ich wollte mich nie an einen Arbeitgeber binden oder an einen Beruf, den ich mir nicht selbst gesucht hatte, doch als ich dich traf … ich wusste immer, dass ich, wenn ich meine Seelenverwandte erst gefunden habe, keine andere Frau mehr wollen würde.«
    Sie seufzte, und da der Park jetzt wieder leer war, nahm Gus sie erneut in die Arme.
    »Ich liebe dich, weißt du?«
    So, sie hatte es auch ausgesprochen. Sie wussten jetzt beide, was sie füreinander empfanden, und das war ein wundervolles Gefühl.
    Später, nachdem sie sich auf eine Bank gesetzt und ausgiebig geküsst hatten, fragte Gus: »Und was hast du jetzt vor?«
    Sie sah auf ihre Uhr. »Großer Gott, mein Zug! Ich muss mich beeilen.«
    »Wir rufen dir ein Taxi. Ich komme mit zum Bahnhof!«
    »Dass ich das fast vergessen hätte! Was für eine Mutter bin ich nur!«
    »Du weißt doch, dass Mum sich um Rory kümmert, du musst dir um ihn keine Sorgen machen.«
    »Und du musst mich nicht zum Bahnhof bringen. Was hast du noch zu erledigen?«
    »Ich muss nur noch ein paar Sachen aus der Wohnung meines Freundes holen, bei dem ich gestern übernachtet habe. Könntest du auch einen Zug später nehmen? Dann fahren wir zusammen. Ich bin ja auch mit dem Zug nach London gekommen; der Land Rover steht zu Hause im Bahnhofsparkhaus.«
    »Dann müsste ich ziemlich viel zusätzlich bezahlen.«
    Sie verließen den Park und beeilten sich; Gus zog sie hinter sich her durch die Menge, bis sie eine Straßenecke erreichten, wo sie ein Taxi anhalten konnten.
    Sian wandte sich zu ihm um. »Du musst nicht mitkommen. Ich schaffe das schon.«
    »Ich möchte keinen Moment mehr von dir getrennt sein, wenn es nicht sein muss. Ich begleite dich.«
    »Gus, sei doch vernünftig!«
    In diesem Moment rempelte sie jemand an, und Sian

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